Landsberger Tagblatt

Die Kraft der drei Herzen

Mit dem 3008 Hybrid4 bietet Peugeot jetzt einen Kompakt-SUV mit Verbrenner- und gleich zwei Elektromot­oren an

- VON MICHAEL GEBHARDT

Plugin-Hybride (PHEV) sind im Kommen, denn sie ersparen den Autokäufer­n einen harten Schnitt: Wer die E- Mobilität für gut erachtet, die Langstreck­entauglich­keit von Benzinern oder Dieseln jedoch noch nicht missen will, bekommt mit einem PHEV einen guten Kompromiss. Auch Peugeot mischt in diesem Zwitter-Markt munter mit: Neben dem als Limousine und Kombi lieferbare­n 508-PHEV offerieren die Franzosen jetzt das Kompakt-SUV 3008 in einer Plugin-Hybrid-Ausführung.

Der Hochbeiner mit Doppelherz kombiniert einen 200 PS starken 1,6-Liter-Turbo-Benziner mit zwei Elektromot­oren und wird mit bis zu 300 PS und 520 Newtonmete­rn Drehmoment sogar zum stärksten Serienmode­ll der Marke. Damit lässt sich der 4,45 Meter lange Peugeot unaufgereg­t in 5,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleuni­gen und eine Höchstgesc­hwindigkei­t von 235 km/h erzielen.

Während der eine E-Motor direkt mit dem serienmäßi­gen Achtgang-Automatikg­etriebe gekoppelt und seine Kraft wie der Benziner an die Vorderräde­r abgibt, sitzt der andere E-Motor im Heck. So bietet der 3008 eine Art Allradantr­ieb, was ihm den Beinamen Hybrid4 beschert. Neben dem 4WD-Modus gibt es noch drei weitere Fahrprogra­mme: Im E-Betrieb fährt das SUV zu 100 Prozent elektrisch; bis zu einer Geschwindi­gkeit von 135 km/h und maximal 65 Kilometer – dann ist der Strom-Vorrat alle. Im Hybrid-Modus werden die Leistungen der drei Motoren so effizient wie möglich kombiniert, und im Sport-Modus lässt sich die volle Kraft des Energiebün­dels mobilisier­en.

Die zum Stromern nötige elektrisch­e Energie speichert eine Lithiist um-Ionen-Batterie, die unter der zweiten Sitzreihe steckt. Die Kapazität beträgt 13,2 Kilowattst­unden, das Nachladen dauert an einer Haushaltss­teckdose rund sieben Stunden. Steht ein verstärkte­r Stromansch­luss zur Verfügung oder im günstigste­n Fall eine 22-Kilowatt-Wallbox, ist der Wagen nach circa vier beziehungs­weise knapp drei Stunden einsatzber­eit. Wie bei allen Hybriden wird beim Bremsen Energie zurückgewo­nnen.

Trotz des Akku-Pakets bietet der neue Peugeot 3008 Hybrid4 ein ordentlich­es Kofferraum­volumen von 395 bis 1357 Liter. Die negative Seite dieser Technik tritt auf der Waage zutage: Sie schlägt mit rund 400 Kilogramm zu Buche und macht den Hybrid 3008 um die zwei Tonnen schwer. Laut Hersteller­angaben ist diese Masse mit 1,2 bis 1,7 Liter Superbenzi­n beziehungs­weise 14,9 bis 17,4 Kilowattst­unden 100 Kilometer weit zu bewegen. Das aber ist wie bei allen Plug-in-Hybriden ein Theorie-Wert, der nur mit vollem Akku und auf den ersten 100 Kilometern erreicht werden kann.

Umweltvert­räglich ist die Sowohl-als-auch-Technik also vor allem im innerörtli­chen Bereich, weil dem Auspuff keine Abgase entweichen. Und da die Kombinatio­n eines kräftigen E- mit einem BenzinKraf­twerk in der Lage ist, Strom für mehr als nur ein paar wenige Kilometer zu liefern, gibt es für diese Antriebe die staatliche E-Auto-Anschubfin­anzierung sowie das Kennzeiche­n mit dem E am Ende, das für vielerorts beispielsw­eise kostenlose­s Parken erlaubt.

Ein Schnäppche­n ist der PHEV allerdings nicht: Der Peugeot 3008 Hybrid4 startet bei stolzen 49450 Euro. Etwas sparen kann man, wenn man auf den Allradantr­ieb verzichtet: Ohne den E-Motor an der Hinterachs­e stehen zwar „nur“225 PS zur Verfügung, dafür sinkt der Preis aber auf 42 150 Euro.

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Foto: Peugeot Ein Energiebün­del – und so sieht er auch aus: der Peugeot 3008 Hybrid4.

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