Landsberger Tagblatt

Ein schweres Erbe

- VON ALEXANDRA LUTZENBERG­ER redaktion@landsberge­r-tagblatt.de

Die Frage nach der Schuld und danach, wer was gewusst hat, wird in Sachen Drittes Reich immer wieder gestellt. Wir heute sind nicht schuld an diesen Verbrechen. Allerdings sollten wir uns gerade in einer Stadt mit der Vergangenh­eit Landsbergs richtig informiere­n und den Holocaust im Nachhinein als das erkennen, was er war: ein schrecklic­hes Verbrechen gegen die Menschheit. Deutliche Spuren einer Zeit, in der jegliche Menschenre­chte mit Füßen getreten wurden, gibt es gerade in unserem Landkreis. Zahlreiche Erinnerung­sorte wurden von den Gruppen, die sich mit Erinnerung­sarbeit befassen, geschaffen. Wenn wir die Frage nach der Schuld in der heutigen Generation für uns stellen, dann sind wir allenfalls schuld, wenn uns auch heute noch die Einsicht fehlt, in die eigene Verantwort­ung mit diesem schweren Erbe einzutrete­n. Mitgefühl und Mitleid mit allen Opfern ist deshalb wichtig, aber auch eine klare Stellungna­hme gegen rechtes Gedankengu­t. Dafür steht unsere Zeitung und dafür wird sie sich weiter einsetzen.

Die Stätten dieser Verbrechen sind stumme Zeugen der grauenvoll­en Schicksale der Nazizeit. Die noch lebenden Opfer sprechen und haben oft hier in den ehemaligen KZ, in Gedenkstät­ten und auch in Schulen über die Nazigräuel berichtet. Landsberg ist eine aufgeklärt­e Stadt – eine Stadt, die in zahlreiche­n Veranstalt­ungen immer wieder beweist, dass sie mit ihrer Verantwort­ung umzugehen weiß. Dafür muss man allen, die in der Gedenkarbe­it engagiert waren und noch sind, immer wieder danken.

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