Pflege: Bald ist alles unter einem Dach
Der Landkreis richtet einen Pflegestützpunkt am Landratsamt ein. Was das für Betroffene bedeutet
Landsberg Der Landkreis Landsberg richtet im Landratsamt einen Pflegestützpunkt ein. Das hat der Kreisausschuss in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Damit haben Angehörige von Pflegebedürftigen und diese selbst künftig eine zentrale Anlaufstelle. Zum nächstmöglichen Zeitpunkt soll im Landratsamt ein sogenannter Pflegestützpunkt eingerichtet werden. Noch sind davon in Bayern erst zehn eingerichtet. Der Kreisausschuss verabschiedete einstimmig den entsprechenden Beschlussvorschlag.
Das Lenkungsgremium dieses Pflegestützpunkts setzt sich aus Vertretern des Landkreises, der AOK Direktion Landsberg und des Bezirks Oberbayern zusammen. Diese teilen sich auch die Kosten. Besetzt sein wird diese Stelle mit einer Teil- und einer Vollzeitkraft, wie es hieß. Bei Bedarf, so Pajam Rais-Parsi, der diesen Stützpunkt leiten wird, könne auf zwei Vollzeitkräfte erhöht werden. Geplant ist auch, dass die Betroffenen vor Ort unterstützt werden. Die jährlichen Kosten für den Pflegestützpunkt belaufen sich auf rund 34000 Euro jährlich.
„Das ist eine ganz tolle Sache“, sagt Wolfgang Müller, Pressesprecher des Landratsamts gegenüber dem LT. Denn in diesem Stützpunkt seien alle Informationen gebündelt. Bislang habe es eine Beratung durch die Awo gegeben, trotzdem mussten die Betroffenen auch die jeweiligen Heime auf der Suche nach einem Pflegeplatz kontaktieren. Künftig werde alles von einer Stelle aus koordiniert.
Weitere Themen der Sitzung waren:
● Vereine Über finanzielle Unterstützung dürfen sich die Vereine im Landkreis freuen, die sich mit Altpapiersammlungen etwas „dazuverdienen“. Da sie während der Coronakrise einige Sammlungen ausfallen lassen mussten, werden sie vom Landkreis unterstützt. „Wir haben sowieso kaum Möglichkeiten, Vereine zu unterstützen“, warb Landrat Thomas Eichinger dafür, die Vereine für die entgangenen Sammlungen zu entschädigen. Rund 15000 Euro nimmt der Kreis dafür in die Hand, die Summen werden entsprechend der bisherigen Ergebnisse verteilt, dem stimmten die Räte zu.
● Corona Im Rahmen der CoronaPandemie hatte der Landkreis eine Infektambulanz, ein Infektmobil, eine Teststation und eine zahnärztliche Ambulanz eingerichtet. Künftig werden diese vier Einrichtungen von der Chirurgischen Ambulanz des Klinikums (MVZ) betreut, und zwar im Auftrag des Landkreises. Dieser übernimmt auch ein mögliches Defizit der Einrichtungen.
● Sitzungsgelder Gedulden müssen sich noch die Gremiumsmitglieder: Erst soll bei einer Sitzung der Fraktionsführer beraten werden, wie hoch die Sitzungsgelder ausfallen sollen, dann erst wird entschieden.
Symbolfoto: Michael Hochgemuth