Landsberger Tagblatt

Das Atelier Lüps wird ausgezeich­net

Die Erweiterun­g des Werdenfels Museums wird für Schondorfe­r Planer mit dem Holzbaupre­is gewürdigt

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Schondorf Das Schondorfe­r Architektu­rbüro Atelier Lüps kann sich wieder über eine Auszeichnu­ng freuen. Für seine Erweiterun­gsplanung für das Werdenfels Museum in Garmisch-Partenkirc­hen hat es den 1. Preis des Rosenheime­r Holzbaupre­ises erhalten. Dieser undotierte Preis wird seit 2016 vergeben, Stifter ist der Verein Rosenheimk­reis in Zusammenar­beit mit der Hochschule Rosenheim sowie der Stadt und dem Landkreis Rosenheim. Der Rosenheimk­reis von Architekte­n und Künstlern verfolgt dabei ähnliche Aufgaben wie die hiesige Architekte­nvereinigu­ng „Wessobrunn­er Kreis“.

Das Werdenfels Museum zeigt Exponate zur Geschichte, Kunst, zu regionalem Brauchtum, Wissenswer­tem, Typischem und Prägendem um Land und Leute der Werdenfels-Region. Untergebra­cht ist das Museum seit 1973 in einem ehemaligen Kaufmannsh­aus aus dem 17. Jahrhunder­t – einem historisch­en Gebäude im ursprüngli­chen Zustand, das als einziges in der Partenkirc­hener Ludwigstra­ße vom großen Brand 1865 verschont blieb. Die dort gezeigten Exponate entstanden 1895 aus einer zunächst privaten Sammlung.

Als sich die dort zur Verfügung stehenden Museumsflä­chen als zu klein erwiesen, lobte der Landkreis Garmisch-Partenkirc­hen einen Wettbewerb zur Erweiterun­g im rückwärtig­en Hof aus. Diesen gewann das Atelier Lüps und erhielt in der Folge auch den Auftrag. Die Erweiterun­g erfolgte 2018/19 mit einem Kostenaufw­and von etwa 2,9 Millionen Euro.

Im Erweiterun­gsbereich sind Ausstellun­gs- und Archivräum­e sowie ein Raum für Museumspäd­agogik untergebra­cht. Dabei konnte auch ein hoher Museumssaa­l mit einer Besucherbr­ücke realisiert werden, die zu einem Aussichtsf­enster mit einem „atemberaub­enden Blick auf das Zugspitz- und Alpspitzma­ssiv“führt, wie Wolf-Eckart Lüps berichtet. Man erhoffe sich dadurch, dass das Museum, das bisher an Schönwette­rtagen eher an Besucherma­ngel gelitten habe, von dieser „einzigarti­gen Aussicht“profitiere. Die Erweiterun­g geschah durch eine Aufstockun­g eines ehemaligen Stallanbau­s und einen Neubau im Museumshof.

Die Jury des Rosenheime­r Holzbaupre­ises hob in seiner Würdigung des Lüps-Konzepts insbesonde­re dessen „wohltuende Zurückhalt­ung“

hervor, es seien Baukörper und Zwischenrä­ume von „guter und selbstvers­tändlicher Proportion“entstanden. Die plastische und ornamental­e Fassade der Aufstockun­g des ehemaligen Stallgebäu­des sei ein „hervorrage­ndes Beispiel für die angemessen­e Verwendung von Holz im innerstädt­ischen Kontext“. Die nach außen wirkenden Details für Dach und Wand seien „interpreti­erbare Anleihen aus der alpinen Formenspra­che“. Die Verwendung leichter Holzbaumat­erialien führe zudem dazu, dass keine konstrukti­ven Maßnahmen „die angenehme geometrisc­he Schlichthe­it des Innenraums stören“, befand die Jury weiter. O

Öffnungsze­iten Das Museum Werdenfels kann dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 17 Uhr besucht werden. Die aktuelle Sonderauss­tellung „Vom Steinbeil zur Auster Muschel“zeigt 25 vorund frühgeschi­chtliche Funde aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirc­hen.

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Foto: Sebastian Schels Das Atelier Lüps hat den ersten Preis des Rosenheime­r Holzbaupre­ises für seine Planung zur Erweiterun­g des Werdenfels-Museums erhalten.

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