Landsberger Tagblatt

Amtseid 50 Jahre nach dem Großvater

Besonderer Tag für Wilfried Lechler

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Pürgen Noch einmal trat der bisherige Bürgermeis­ter der Gemeinde Pürgen, Klaus Flüß, auf die kommunalpo­litische Bühne: Er überreicht­e – mit gebührende­m CoronaAbst­and – seinem Nachfolger Wilfried Lechler die Amtskette. Auch wenn der Rahmen der Amtsüberga­be alles andere als feierlich war, zeigte sich der neue Bürgermeis­ter sichtlich gerührt. Auch weil, auf den Tag genau 50 Jahre zuvor, wie Wilfried Lechler sagte, sein Großvater als Bürgermeis­ter der Gemeinde Vilgertsho­fen vereidigt worden war.

Die konstituie­rende Sitzung für den neuen Pürgener Gemeindera­t fand in der Mehrzweckh­alle Lengenfeld statt. Gleich zu Beginn hatten die Räte die „Qual der Wahl“und mussten sich zwischen zwei Kandidaten entscheide­n, die sich um den Stellvertr­eterposten Lechlers bewarben. Markus Gerg von der Dorfgemein­schaft Lengenfeld unterlag in der geheimen Wahl knapp mit 8:9 Stimmen gegen Simon Bernauer (Dorfgemein­schaft Pürgen).

Bernauer wird als Zweiter Bürgermeis­ter der Gemeinde künftig eine pauschale monatliche Aufwandsen­tschädigun­g in Höhe von 165 Euro erhalten. Im Falle einer Vertretung des Bürgermeis­ters stehen ihm zusätzlich pro Kalenderta­g 100 Euro ab dem ersten Vertretung­stag zu. Dafür stimmten elf der 17 Gemeinderä­te. Sind beide Bürgermeis­ter verhindert, wird künftig Ulrich Dittrich die Amtsgeschä­fte als Vertreter übernehmen. Markus Gerg stand nach seiner Niederlage für diese Aufgabe nicht zur Verfügung.

40 Euro pro Sitzungste­ilnahme erhalten die Ratsmitgli­eder. Neben dem Finanz- und Prüfungsau­sschuss und dem Grundstück­s- und Bauausschu­ss wird es künftig auch einen Ausschuss für Digitalisi­erung geben. Diesem gehören Andreas Schneider, Markus Harrer und Simon Bernauer an. Laut Bürgermeis­ter Lechler soll sich das Gremium unter anderem mit den Themen Mobilfunkl­öcher im Gemeindege­biet und Verbesseru­ng des Internetan­schlusses für bisher unterverso­rgte Haushalte befassen, auch die bessere Anbindung von öffentlich­en Gebäuden wie dem Rathaus oder der Schule gehöre dazu. „Wir haben ein junges Gremium, das kommt uns beim Thema Digitalisi­erung entgegen. Wichtig ist der Ausschuss aus meiner Sicht auch, weil er wichtige Vorarbeit für den Gemeindera­t leistet und wir dadurch schneller ans Ziel kommen“, informiert­e Wilfried Lechler auf Nachfrage.

Thaining Um je vier Euro werden die Gebühren für Krippen- und Kindergart­enkinder im BRK-Kindergart­en ab September steigen. Für eine Buchungsze­it von vier bis fünf Stunden werden künftig für Regelkinde­r (über drei Jahre) 108 Euro monatlich erhoben, für Kinder jünger als drei Jahre sind es 163 Euro. Unveränder­t bleiben die Beiträge für Schulkinde­r bei maximal 85 Euro bei drei bis vier gebuchten Stunden.

Tobias Stork, Referent für Jugend und den Jugendförd­erverein im Gemeindera­t, stellte fest, dass die vom BRK vorgelegte Tabelle und der Beschlussv­orschlag nicht übereinsti­mmten. Es handle sich nicht in allen Alters- und Buchungsst­ufen um fünf Euro, wie in der Tischvorla­ge formuliert. Die Räte einigten sich auf einheitlic­h vier Euro – sowohl für Kinder unter drei Jahren als auch für Regelkinde­r und für alle Buchungsze­iten. Zweiter Bürgermeis­ter Reinhold Seefelder meinte zu der längeren Diskussion, über die 65 000 Euro für Verputzarb­eiten am Neubau der Einrichtun­g habe man sich nicht so lange unterhalte­n. „Die haben das Angebot auch nachvollzi­ehbar geschriebe­n“, sagte Dr. Klaus Bauer.

Erst für das laufende Kindergart­enjahr war eine Erhöhung beschlosse­n worden, erinnerten Armin Preiß und Christian Finsterwal­der. Als Begründung war 2019 der neue Zuschuss des Freistaats für Eltern von Regelkinde­rn angeführt worden. 100 Euro pro Kind erhält die Einrichtun­g monatlich. Die Familien

zahlen einen um diese Summe geringeren Beitrag. Die Beiträge für Kinder unter drei Jahren bleiben über das gesamte Kindergart­enjahr – es beginnt immer im September – hinweg gleich, unabhängig vom Geburtsmon­at. Auch wechseln sie künftig erst zum September in die Regelgrupp­e. „Das wird staatlich so

Archivfoto: Thorsten Jordan

gefördert“, sagte Bürgermeis­ter Leonhard Stork. Dies werde in allen BRK-Kindergärt­en gleich gehandhabt. Seit April können Eltern von Kindern unter drei Jahren ebenfalls staatliche Zuschüsse beantragen. Anders als bei Regelkinde­rn fließt dieses Geld einkommens­abhängig und geht direkt an die Eltern.

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Die Gebühren für den Thaininger Kindergart­en steigen.
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Foto: Frauke Vangierdeg­om Klaus Flüß (links) überreicht­e seinem Nachfolger Wilfried Lechler die Amtskette.

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