Landsberger Tagblatt

Ein Feriencamp unter besonderen Umständen

Lange Zeit war unklar, ob es das Angebot von der Gemeinde Kaufering und der Firma Hilti dieses Jahr geben wird. Es müssen diverse Regeln eingehalte­n werden. Wie die Betreuer und 120 Kinder die Workshops erleben

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Kaufering Lange war ungewiss, ob dieses Jahr das Feriencamp der Marktgemei­nde und des Unternehme­ns Hilti in der Mittelschu­le Kaufering stattfinde­n kann. Erst vor acht Wochen fiel die Entscheidu­ng, dass es das Angebot auch heuer geben wird. Damit die 120 teilnehmen­den Kinder nun die Ferien genießen können, musste coronabedi­ngt im Vorfeld deutlich mehr geregelt werden als in den 13 vorherigen Auflagen.

Es wurde ein Hygiene-Konzept erarbeitet, um die geltenden Regeln des Infektions­schutzgese­tzes einhalten zu können. Was heuer nicht geht, ist, dass die Kinder sich einfach ein Freizeitan­gebot für den kommenden Tag aussuchen. Sie sind in feste Gruppen eingeteilt, mit denen sie die einzelnen Stationen durchlaufe­n. Und je Gruppe dürfen es maximal 15 Kinder sein. Bis sie in den jeweiligen Räumen angekommen sind, müssen die Kinder eine Maske tragen. Es gibt drei Bereiche, in denen laut Organisato­r Eduard

Viele Eltern haben ihren Urlaub schon aufgebrauc­ht

Sokolowski die Eltern die Kinder bringen und holen dürfen. Gegessen wird in drei Schichten in der Schulmensa. „Wir haben Freunde und Geschwiste­r, so weit machbar, in derselben Gruppe untergebra­cht“, sagt Bürgermeis­ter Thomas Salzberger. Er betont die besondere Wichtigkei­t des zweiwöchig­en Angebots für Eltern in der aktuellen Situation. „Viele mussten einen Teil oder ihren ganzen Urlaub schon nehmen, weil die Kindergärt­en und Schulen während des Corona-Lockdowns geschlosse­n waren. Der Bedarf ist groß an Betreuungs­angeboten in den Ferien.“

Drinnen ist auf den ersten Blick nichts anders. Die Kinder sind begeistert beim Basteln oder den Sport- und Spielangeb­oten. Corona und seine Einschränk­ungen scheinen weit weg. Betreuerin Ramona Wagner sagt, sie habe Sorge gehabt, dass das Camp heuer ausfallen müsse. Sie hat gerade ihren Uniabschlu­ss als Sonderpäda­gogin gemacht und ist zum vierten Mal dabei. Bei ihr können sich die Kinder austoben. Ein Parcours ist aufgebaut, den die Kinder schnell überwinden sollen. Angeboten wird zudem Sanitäterb­all, eine abgewandel­te Form des Völkerball­s. Einmal in der Stunde verlassen sie die Turnhalle für eine Trinkpause, dann wird gelüftet. Spielgerät­e und Türklinken werden zwischendu­rch desinfizie­rt. Turbulent geht es auch beim Zirkusproj­ekt zu. Die Artisten schwingen an den Ringen durch die Lüfte, und andere Teilnehmer üben Kunststück­e ein. Mit dabei sind auch die Freundinne­n Lucy, Amelie und Lea. „Es macht viel Spaß und unsere Betreuer sind total lustig, vor allem Alisa“, lobt Amelie.

Begeistert ist auch die neunjährig­e Hannah. Ihr haben es aber mehr die kreativen Angebote wie der Theaterwor­kshop angetan. Den leiten Thomas Metschl und Sonja Schniering­er vom Improtheat­er Lafalott aus Fuchstal. Obwohl Theater von Interaktio­n und Nähe lebt, klappe es gut, sagt Metschl. „Da es keine Vermischun­g der Gruppen gibt, können die Kinder die Masken im Raum abnehmen, das erleichter­t es. Das Einzige, was heuer ausfallen muss, ist der Auftritt vor den anderen Kindern, der sonst immer am letzten Tag stattfinde­t.“Am Abend desinfizie­ren er und Schniering­er Pinsel und Stifte.

Noch besser als der TheaterWor­kshop hat Hannah die Schnitzelj­agd durchs Schulhaus gefallen.

Dabei müssen die Kinder Zahlen finden, die sie zuvor gewürfelt haben und es gibt Ereignisfe­lder. Dort geht es darum zu erraten, um welches Märchen es sich handelt, dass von den Betreuern erzählt wird. „Wir haben in dem Kurs auch aus Butterkeks­en ein Hexenhaus gebaut. Zusammenge­halten wird es von Lebensmitt­elfarbe. Das durften wir danach essen“, freut sich Hannah.

 ??  ??
 ?? Fotos: Julian Leitenstor­fer ?? Lea (mit Reifen) und ihre Freundin Amelie (oranges Shirt) und Lucy haben Spaß beim Zirkusproj­ekt. Beim Theater-Workshop basteln Mathilda (rechts) und Hannah Deko. Die Teilnehmer des Feriencamp­s stellen zudem Kerzen her.
Fotos: Julian Leitenstor­fer Lea (mit Reifen) und ihre Freundin Amelie (oranges Shirt) und Lucy haben Spaß beim Zirkusproj­ekt. Beim Theater-Workshop basteln Mathilda (rechts) und Hannah Deko. Die Teilnehmer des Feriencamp­s stellen zudem Kerzen her.
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany