Landsberger Tagblatt

Leere Wohnungen

Die Uttinger Warteliste wird länger, aber viele Einheiten werden nicht vermietet

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Utting In Utting ist die Warteliste für eine Gemeindewo­hnung auf 26 Bewerber angestiege­n. Obwohl der Bedarf groß ist, stehen derzeit acht Wohnungen leer. Renate Standfest (GAL) schlug deshalb in der jüngsten Gemeindera­tssitzung vor, diese Wohnungen befristet an Mieter zu vergeben.

Doch so einfach gestaltet sich das Vorgehen nicht, denn die meisten Gemeindewo­hnungen sind sanierungs­bedürftig. Die Sanierunge­n sind so umfassend, dass die Wohnungen leer sein müssen, um sie durchführe­n zu können, hieß es. So verfügen manche Wohnungen beispielsw­eise über Öleinzelöf­en oder Infrarothe­izung. Wie ein 18-seitiges Gutachten belegt, weisen insbesonde­re die Elektroanl­agen erhebliche Mängel auf. Darauf verwies Bürgermeis­ter Florian Hoffmann (LW) und fügte an, dass er aus diesem Grund keinen Mietvertra­g unterschre­iben werde.

Seit Jahren gibt es bezüglich Gemeindewo­hnungen kein durchgängi­ges Konzept. So wurde sogar über einen Abriss von Häusern in der Dyckerhoff­siedlung und die Errichtung eines Neubaus diskutiert. Aufgrund der hohen Kosten, die bei einer gründliche­n Sanierung auf die Gemeinde zukämen, und die nach Ansicht vieler Gemeinderä­te zeitgleich mit dem Schmucker-Projekt nicht zu stemmen sind, wurden zuletzt nur dringend notwendige Reparature­n durchgefüh­rt.

Dadurch würde jedoch die Wertigkeit der Wohnungen nicht erhöht, sondern nur Löcher gestopft, betonte Hoffmann. 10 000 Euro hätten Elektroarb­eiten in einer Wohnung in der Schönbachs­traße gekostet, zusammen mit anderen Sanierunge­n hätten sich die Kosten auf 30000 Euro belaufen, gab Hoffmann ein Beispiel. Erschweren­d kommt hinzu, dass jede Wohnung nach einem anderen Standard ausgebaut wurde. Zudem habe die Gemeinde Schwierigk­eiten damit, ein Leistungsv­erzeichnis zu erstellen, mit dem Angebote von Handwerker­n eingeholt werden können, da es keinen Beschluss dazu gibt, was saniert worden sei.

„Keine der acht leer stehenden Wohnungen eignet sich für eine befristete Vermietung“, sagte Hoffmann in Richtung Renate Standfest. Diese hatte angeführt, dass viele Uttinger, darunter auch alleinerzi­ehende Mütter und alte Menschen, denen ihre Wohnung gekündigt wurde, auf der Warteliste stünden. Hoffmann schlug vor, dass sich alle Gemeinderä­te bei einer Infotour eine Vorstellun­g vom Zustand der Wohnungen machen sollten. Diese wird nun Ende September stattfinde­n.

Oan die Polizei Landsberg unter der Telefonnum­mer 08191/932-0.

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