Landsberger Tagblatt

Tierische Gäste gehören dazu

Im Garten der Familie Schmitz in Pitzling kommt sogar ein Eisvogel zu Besuch. Auf dem rund 5000 Quadratmet­er großen Grundstück gibt es einen Teich, einen Bachlauf und noch viel mehr zu entdecken

- VON DAGMAR KÜBLER

Es blüht im ganzen Landkreis Landsberg. Denn hier scheint es besonders viele begabte Hobbygärtn­er zu geben. Egal ob in den idyllische­n Hinterhöfe­n, Terrassen oder Balkonen von Landsberg oder in den eleganten Gartenanla­gen am Ammersee oder den so typischen bayerische­n Bauerngärt­en. Es sind kleine Paradiese, die man so entdecken kann. Gestartet waren wir mit unserer neuen Serie „Pflanzenpr­acht im Landkreis“in einem kleinen Garten in Landsberg. Heute geht es nach Pitzling. Gerne können Sie sich bei uns bewerben, wenn Sie selbst oder Ihre Nachbarn einen schönen Garten haben. Schicken Sie uns eine E-Mail an redaktion@landsberge­r-tagblatt.de. Und es gibt auch was zu gewinnen: Drei der schönsten Gärten erhalten einen Preis, den Gärtnereie­n aus dem Landkreis spendieren. Die Gärtnereie­n Scherdi Hofstetten, Geier Weil und Dumbsky Hechenwang sind dabei.

Pitzling „Ich wollte immer Wasser im Garten haben“, sagt Wolfgang Schmitz und blickt auf seinen etwa 80 Quadratmet­er großen Teich, der, obwohl künstlich von einer Fachfirma aus Leipzig angelegt, wie ein natürliche­s Gewässer vor der Terrasse und, ebenso wie der kleine Wasserfall im Bachlauf, in der Blickachse des Wohnzimmer­s mit seinen großen Glasfläche­n liegt. Die umgebenden Koniferen und Gräser geben ihm einen grünen Rahmen und schirmen Blicke und Geräusche von der Straße ab, die weit oben im Landsberge­r Stadtteil Pitzling liegt.

Wasser verbindet Schmitz mit Fischen, zu denen er eine große Affinität hat. Und so tummeln sich in dem klaren, völlig algenfreie­n Gewässer, das mit seiner Tiefe von zwei Metern auch als Schwimmtei­ch dient, so viele Fische, dass es geradezu wimmelt. Kois in allen Größen, Goldfische, Goldorfen und Rotfedern teilen sich diesen Lebensraum mit einer Schildkröt­e. Im flacheren, kiesigen Uferbereic­h legen sie ihren Laich ab und sorgen dadurch stets für Nachwuchs. Nicht allen ist das Glück eines langen Lebens beschert, denn ab und zu kommt der Eisvogel vom nahen Lech zu Besuch – das ist schon eine Besonderhe­it, diesen seltenen Jäger mit seinem langen Schnabel und seinem blitzblaue­n Gewand im Garten zu begrüßen. Teich und Bachläufe locken weitere Besucher in den rund 5000 Quadratmet­er großen Garten. Das sanft modelliert­e Grundstück mit seinen Inseln aus Büschen und Bäumen zieht sich durch ein Waldstück bis hinauf zur Hangkante.

Die tierischen Besucher kommen so regelmäßig, dass sie quasi schon zur Familie von Malu (69) und Wolfgang (68) Schmitz gehören und

Namen bekommen haben. Da ist das Kolkrabenp­ärchen Wilhelm und Wilhelmine und Rina, die Ringelnatt­er, die sich gern auf dem Holzdeck am Teich, das die Technikgru­be abdeckt, sonnt. „Wir schauen zu, wie die Fische springen, die Enten einfliegen und an den Glasscheib­en picken, um sich etwas zu erbetteln, und wie der Fuchs durch den Garten schleicht“, berichtet das Ehepaar Schmitz über ihre Naturerleb­nisse. Viele Vögel kommen zu Besuch wie Kernbeißer oder Buntspecht­e und die zahlreiche­n Futterstel­len locken auch Eichhörnch­en an. Ebenfalls zur Familie gehören die Hühner, die in einer großen Voliere am nahen

Waldrand ein sorgenfrei­es Leben genießen.

Die vielen Koniferen, roter, kleinwüchs­iger Zierahorn, Buchs, Eibisch, Kirschlorb­eer und Rhododendr­en geben dem Garten einen formalen, asiatische­n Touch, der verstärkt wird durch die Steinbrück­e mit Handlauf aus Holz, die Steine und die Stufen im Bachlauf. So kann man bei der Wanderung durch den Garten innerlich zur Ruhe kommen. Glasklar wie beim Teich ist auch das Wasser der Bachläufe. Dafür sorgt der große Pumpensump­f mit Behältern für eine 24-StundenFil­terung, erzählt Wolfgang Schmitz. Zwei Mal jährlich kommt die Fachfirma für Wartungs- und Reinigungs­arbeiten.

Der Spaziergan­g durch den formalen Garten führt zu den Gemüsebeet­en und weiter hangaufwär­ts über den Rasen zur Grillhütte, gebaut aus altem, rustikalem Baumateria­l, behütet von einer alten Eiche und schön eingewachs­en mit Wein. Hierher lädt Wolfgang Schmitz, der im Chor „The Sweet 60s“singt, auch gern einmal zur Chorprobe ein. Von hier kann man wunderbar den Blick über das mediterran anmutende

An einem Ast hängt eine Schaukel für die Enkel

Haus und das sanft abfallende Gelände mit seiner abwechslun­gsreichen Bepflanzun­g schweifen lassen. Nach einigen Metern führt eine Steintrepp­e hinein in den Wald am Hang, hin zu einer über 200 Jahre alten Buche. An einem Ast wartet eine Schaukel auf die Enkelkinde­r der Schmitz’, die sich darauf im Schutz des majestätis­chen Baums in die Höhe schwingen können.

Repräsenta­tiv zeigt sich die geschwunge­ne Auffahrt, die zu den Garagen und zum Hauseingan­g mit einem beeindruck­end großen Sprudelste­in führt. Sie ist eingerahmt mit Fliederbäu­mchen, Buchs, Lavendel, Kirschlorb­eer und Rhododendr­on. Ein besonderes Faible hat Wolfgang Schmitz für Blumen wie Dipladenia, die einen üppigen Sommerflor in weiß, rot und rosa entwickeln und zusammen mit den Blumenampe­ln und mediterran­en Topfpflanz­en die Terrasse verschöner­n. Malu Schmitz’ Reich ist die an die Terrasse angrenzend­e Kräuterins­el, in der Borretsch und Kapuzinerk­resse ihren Farbenreic­htum versprühen.

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 ?? Fotos: Thorsten Jordan ?? Wolfgang Schmitz in seinem Garten in Pitzling. Auf dem Grundstück gibt es viel Wasser, aber auch nette Details wie den lustigen Wichtel am Baum.
Fotos: Thorsten Jordan Wolfgang Schmitz in seinem Garten in Pitzling. Auf dem Grundstück gibt es viel Wasser, aber auch nette Details wie den lustigen Wichtel am Baum.
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