Kampf an der falschen Stelle
Was ist rassistisch, was einfach nur traditionell? Das ist eine Frage, die gerade die Gemüter erhitzt. Es gibt Straßennamen und Plätze – gerade in Deutschland – die wurden umbenannt. Hier ist der rassistische Gedanke aufgrund der Personen im Dritten Reich eindeutig. Gerade um diese Personen nicht mehr zu ehren. Denn eine solche Benennung eines Platzes war ja nicht diskriminierend gemeint, sondern wohl eine Ehrung. Was heißt das nun für die Wirtschaften mit dem Namen Mohren?
In Augsburg wird der traditionelle Name eines Hotels geändert, in Landsberg bleibt er erhalten und das ist gut so. Denn was gerade im Namen von Antidiskriminierung und Antirassismus geschieht, ist ein Kampf und gut gemeint. Aber ist es ein Kampf an der richtigen Stelle? Die drei Weisen aus dem Morgenland, das kam mir als Kind sehr respektvoll vor. Ich fand den Begriff eher ehreinflößend. Das ist in der Geschichte und in religiösen Darstellungen auch deutlich zu sehen. Erst viel später kam eine negative Deutung auf.
Wir entfernen Denkmäler, schreiben Literatur um und denken, so bekämpfen wir die rassistischen Bewegungen. Eine Möglichkeit. Aber: Bücher erinnern die Menschen daran, was in der Geschichte falsch lief und sie sollte man nicht auszulöschen. Ist unsere Zivilcourage in Sachen Rassismusbekämpfung nicht eher im jetzigen täglichen Leben gefragt? Ganz persönlich im Umgang mit den Menschen. Wo sind wir, wenn es darum geht, Menschen zu schützen, wenn sie jetzt diskriminiert werden? Hier wäre Zivilcourage gefordert, alles andere sind Schattenkämpfe.