Landsberger Tagblatt

Ein Open-Air-Kino in der Alten Bergstraße

Ende August sollen Filmfans in Landsberg beim ersten „Summer Screening“auf ihre Kosten kommen. Organisato­r Tom Bohn verrät, was die Zuschauer erwartet

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Landsberg Die Kulturbran­che leidet gewaltig unter der Corona-Krise. Theater, Museen und Kinos mussten lange schließen, zahlreiche Veranstalt­ungen fielen den Abstandsre­gelungen und Versammlun­gsverboten zum Opfer. Regisseur Tom Bohn, Leiter des Snowdance Film Festivals, hat sich in schweren Zeiten nun eine besondere Aktion ausgedacht. Am 28. und 29. August findet in der Alten Bergstraße in Landsberg erstmals das „Snowdance Summer Screening“statt. Was dabei genau geplant ist, verrät der 60-Jährige im LT-Gespräch.

Jeweils ab 20 Uhr sollen an den beiden genannten Tagen Filmfans unter freiem Himmel auf ihre Kosten kommen. Etwa fünf Meter bergaufwär­ts, hinter dem Café Chapeau, wird in der Alten Bergstraße eine Leinwand aufgestell­t. „Uns geht es mit dem ’Summer Screening’ in erster Linie darum, die Menschen dazu zu bewegen, wieder kulturelle Veranstalt­ungen zu besuchen“, sagt Tom Bohn.

Am Freitag steht die UmweltDoku­mentation „Sea of Shadows“auf dem Programm. Beim renommiert­en Sundance Film Festival, das jährlich in den USA stattfinde­t, gewann der von Hollywood-Star Leonardo di Caprio produziert­e Streifen 2019 den Publikumsp­reis. In dem Film geht es um Wissenscha­ftler und Naturschüt­zer, welche gegen kriminelle Machenscha­ften im Golf von Kalifornie­n ankämpfen. Das mexikanisc­he Drogenkart­ell und die chinesisch­e Mafia jagen dort den seltenen Totoaba-Fisch und bedrohen damit das maritime Leben dieser Region. „’Sea of Shadows’ ist keine typische Dokumentat­ion“, sagt Bohn. „Der Film ist kriminolog­isch aufgebaut und hoch spannend.“

Am Samstag bringen die Veranstalt­er nochmals „Freddy/Eddy“, einen Psychothri­ller der Berliner Regisseuri­n Tini Tüllmann, auf die Leinwand. Beim Snowdance Film Festival 2017 wurde dieser als bester Film ausgezeich­net. „Er ist ein absoluter

Archiivfot­o: Thorsten Jordan Kultfilm, der bei den Leuten sehr gut ankommt“, sagt Tom Bohn. Anschließe­nd sollen noch einige Kurzfilme gezeigt werden. „Welche das sind, will ich aber noch nicht verraten.“

Wegen der Pandemie ist die Zahl der Tickets pro Abend auf 100 begrenzt. Die Besucher müssen ihre Stühle, Decken oder Kissen aufgrund der strengen Auflagen selbst mitbringen. „Das wird so ähnlich ablaufen wie beim Picnic Sommer im vergangene­n Monat“, sagt Bohn. Auch Bewirtung und Live-Begleitmus­ik soll es geben. „Da stehen wir aber noch in Verhandlun­gen.“

Der 60-Jährige ist übrigens guter Dinge, dass das reguläre Snowdance Film Festival im kommenden Jahr über die Bühne gehen kann. „Wenn Ende Januar keine apokalypti­schen Zustände herrschen, wird das Festival stattfinde­n. Mit dem Summer Screening wollen wir die Menschen auch daran erinnern, dass es uns noch gibt.“

Tickets sind im Vorverkauf beim Landsberge­r Reisebüro Vivell erhältlich. An der Abendkasse ist nur ein geringes Kontingent verfügbar. Beim Kauf müssen die persönlich­en Daten hinterlegt werden. Bei schlechtem Wetter verschiebt sich das „Summer Screening“auf das darauffolg­ende Wochenende.

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In der Alten Bergstraße in Landsberg oberhalb des Café Chapeau soll ein Open-AirKino stattfinde­n.

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