Neue Heimat für verwahrloste Schafe
In Leeder büxen immer wieder Tiere aus. Das Landratsamt hat jetzt darauf reagiert
Leeder/Denklingen Seit dem Frühsommer streunten bei Leeder immer wieder frei laufende Schafe umher. Eines der Tiere musste die Feuerwehr Leeder kürzlich retten, weil es in einem Stall zwischen Heuballen eingeklemmt war (LT berichtete). Weil es bereits in der Vergangenheit mehrmals Probleme mit dem Halter – er lebt im Landkreis WeilheimSchongau – gab, hat das Landratsamt Landsberg inzwischen Konsequenzen gezogen.
Wolfgang Müller, Pressesprecher des Landratsamts, sagt auf Nachfrage unserer Zeitung, dass die acht Tiere abgeholt und in einem Stall in Penzing untergebracht worden seien, den der Landkreis für genau solche Fälle gepachtet habe. „Der Besitzer hat uns, auch nachdem die Tiere abgeholt wurden, nicht kontaktiert. Wir haben die Schafe jetzt an einen Halter aus einem benachbarten Landkreis verkauft“, sagt der Pressesprecher. Der Landkreis hole sich auf diese Weise das Geld für den Transport, die Unterbringung und das Futter wieder.
Das in dem Stall in Leeder zwischen Strohballen gefangene Jungtier hatte Markus Schweitzer gefunden. Er lebt in der Nähe und betreibt gemeinsam mit seiner Frau Gisela den Gnadenhof „Nazcerosa“in Denklingen. Hühner, Esel oder schwer vermittelbare Hunde leben dort. Er war es auch, der die Feuerwehr alarmierte, die das Schaf dann
Symbolfoto: Peter Roth befreite. In der Nähe des Gnadenhofs befinden sich Stall und Gehege, in dem die umherstreunenden Schafe – der Weidezaun war zerstört – normalerweise untergebracht waren. Die dortigen Zustände machten Schweitzer fassungslos. Die Unterbringung sei verdreckt und vermüllt, das Trinkwasser verschmutzt. Fotos der Schweitzers belegen dies. „Der Besitzer sieht tagelang überhaupt nicht nach den Tieren“, beklagte er gegenüber dem Landsberger Tagblatt, als der Fall publik wurde.
Gekümmert haben sich laut Gerhard Schmid, Geschäftsstellenleiter der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Fuchstal, auch einige Mitarbeiter der VG. Diese hätten ihre Mittagspause genutzt, um vor Ort nach dem Rechten zu sehen. „Wir sind eben eine tierliebe VG“, sagt Gerhard Schmid. Auch die Gemeinde Fuchstal hatte in der Vergangenheit wiederholt Probleme mit dem Mann aus dem Nachbarlandkreis. Laut Bürgermeister Erwin Karg habe es mit dem früheren Besitzer der Schafe nicht nur aufgrund verwahrloster Tiere Probleme gegeben, sondern auch wegen auf der Straße abgestellter Schrottautos. „Er tanzt uns auf der Nase herum“, sagt Erwin Karg gegenüber unserer Zeitung.