Landsberger Tagblatt

Neues vom Landratsam­t

Im Landsberge­r Osten soll in den nächsten fünf Jahren ein neues Verwaltung­sgebäude entstehen. Jetzt ist bekannt, wie viele Mitarbeite­r und Sachgebiet­e dort einziehen werden und wie viel das Projekt kosten könnte

- VON THOMAS WUNDER

Die Pläne für das neue Landratsam­t in Landsberg werden konkreter. Jetzt wurden ein zeitlicher Fahrplan und der Raumbedarf vorgestell­t.

Landsberg Es ist das vielleicht größte Bauprojekt, das der Landkreis in den nächsten vier bis fünf Jahren fertigstel­len möchte: der Neubau eines Verwaltung­sgebäudes am Penzinger Feld im Landsberge­r Osten. Bislang gab es nur grobe Pläne, doch in der Sitzung des Kreisaussc­husses wurden Landrat Thomas Eichinger (CSU) und Christian Kusch, der für den Hochbau zuständige Abteilungs­leiter, konkreter. Sie stellten den Kreisräten vor, welche Bereiche in dem neuen Landratsam­tsgebäude Platz finden und wie viele Mitarbeite­r künftig dort arbeiten sollen.

In vier bis fünf Jahren soll der Neubau bezogen werden, sagte Christian Kusch in der Sitzung. Genaue Daten für einen Baubeginn gebe es noch nicht. Aktuell stehe ein europaweit auszuschre­ibender Realisieru­ngswettbew­erb

an, über den bis Juli 2021 ein geeignetes Architektu­rbüro gefunden werden soll. In der nächsten Sitzung des Kreisaussc­husses Mitte November soll der Auslobungs­text vorgestell­t werden. Die Planung umfasst dabei den Bauabschni­tt eins. Der zweite Bauabschni­tt, der Platz für 185 Mitarbeite­r und 144 Büros biete, sei für die Jahre 2035 bis 2050 angedacht.

Welche Sachgebiet­e sollen künftig in der Von-Kühlmann-Straße angesiedel­t werden, welche im Neubau am Penzinger Feld und was passiert mit den mittlerwei­le 16 Außenstell­en? Auch diese Fragen beantworte­te Kusch. Im bisherigen Hauptgebäu­de sollen die „sozialen Dienstleis­tungen“, ein Teil der Personalab­teilung und der EDV untergebra­cht werden. Derzeit seien das 123 Arbeitsplä­tze, für die „zukünftige Personalen­twicklung“stünden rund 70 zur Verfügung. Bestehen bleiben die bisherigen Außenstell­en Jobcenter, Gesundheit­s- und Veterinära­mt sowie Bauhof. Landrat Thomas Eichinger hätte auch gerne das Jobcenter in die KühlmannSt­raße geholt. Aber dann wäre das Gebäude schon fast wieder voll.

In den Neubau am Penzinger Feld (Geschossfl­äche rund 13500 Quadratmet­er) sollen zunächst 245

in 190 Einzel- und Doppelbüro­s einziehen – unter anderem auch Landrat Thomas Eichinger. Bis 2035 könnten dann weitere 127 Stellen (100 Büros) dazukommen.

Aktuell sind im Landratsam­t und seinen Außenstell­en rund 400 Mitarbeite­r beschäftig­t. Für die Personalen­twicklung der nächsten Jahre hat die Verwaltung eine ZuwachsraM­itarbeiter te von jährlich drei Prozent angesetzt. Kreisrat Dr. Peter Friedl (Grüne) stellte diese Berechnung infrage. Aufgrund der Digitalisi­erung und der vermehrten Arbeit im

Homeoffice könnten seiner Meinung nach weniger Büros notwendig sein und damit auch geringere Baukosten anfallen. Wie Wolfgang Müller, der Pressespre­cher des Landratsam­ts, auf Nachfrage unserer Zeitung sagte, sehe eine grobe Schätzung derzeit für den Neubau Gesamtkost­en in Höhe von 35 bis 40 Millionen Euro vor.

„Auch wer im Homeoffice arbeitet, braucht einen Arbeitspla­tz im Gebäude“, sagte Thomas Eichinger auf die Anmerkung von Peter Friedl. Zudem hätten die vergangene­n Jahre gezeigt, dass Bund und Land immer mehr Aufgaben auf die Landratsäm­ter abwälzen. Als Beispiel nannte er das Gesundheit­samt und den Katastroph­enschutz. Aufgrund der drohenden Schweinepe­st werde das Veterinära­mt bald mehr Mitarbeite­r benötigen. Er wolle daher zukunftsor­ientiert und „mit Reserve“

Auch der Landrat zieht in den Neubau

Überschüss­ige Büros können vermietet werden

planen. „Wenn man bei der Fertigstel­lung des Gebäudes feststellt, es ist zu klein, wird es richtig teuer.“Überschüss­ige Büroräume könnten auch vermietet werden.

In den weiteren Planungspr­ozess will das Landratsam­t die Stadt Landsberg eng einbeziehe­n. „Wir wollen mit einer Stimme sprechen“, sagte der Landrat. Deutlich werden soll das mit der Besetzung des Sachpreisg­erichts für den Realisieru­ngswettbew­erb. Ihm sollen fünf Vertreter des Landkreise­s und vier der Stadt angehören. Daneben gehören der Jury auch noch zehn Fachpreisr­ichter an. Die fünf Plätze des Landkreise­s werden mit dem Landrat, zwei Vertretern der CSU und je einem der Grünen und der Freien Wähler besetzt. Darüber wurde im Kreisaussc­huss abgestimmt.

Landsbergs Oberbürger­meisterin Doris Baumgartl (UBV) würde gerne die drei Bürgermeis­ter und die Stadtbaume­isterin als Vertreter der Stadt im Sachpreisg­ericht sehen. Über die Vorgehensw­eise des Landratsam­ts und die frühzeitig­e Einbindung der Stadt sei sie froh. „Wir wollen hier einen großen Konsens und keine knappen Entscheidu­ngen“, sagte sie auch mit Blick auf die Arbeit im Stadtrat, der über das Bauleitver­fahren abstimmt.

 ?? Foto: Julian Leitenstor­fer ?? Auf der Ackerfläch­e im Vordergrun­d soll der Neubau des Landratsam­ts entstehen. Im Hintergrun­d ist das Fachmarktz­entrum am Penzinger Feld zu erkennen.
Foto: Julian Leitenstor­fer Auf der Ackerfläch­e im Vordergrun­d soll der Neubau des Landratsam­ts entstehen. Im Hintergrun­d ist das Fachmarktz­entrum am Penzinger Feld zu erkennen.

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