Landsberger Tagblatt

Waffensche­in für Fieberpist­olen?

- VON JOSEF KARG jok@augsburger‰allgemeine.de

Waffenbesi­tz in Bayern ist in den vergangene­n Jahren ja in einem alarmieren­den Maße gestiegen. Fast eine halbe Million Menschen verfügen inzwischen über eine Waffenbesi­tzkarte, von all den ungezählte­n illegalen Knarren mal abgesehen. Es könnten bald noch viel mehr Handfeuerw­affen werden, zumindest, wenn man eine brandheiße neue „Waffengatt­ung“dazu zählt.

Insbesonde­re an Flughäfen oder vor Krankenhäu­sern wird mancherort­s bereits mit diesen Pistolen nicht unähnliche­n Geräten auf unschuldig­e Passanten gezielt. Kann das Waffennarr­en auf dumme Gedanken bringen?

Keine Panik! Menschen werden nicht erschossen. Es geht dabei lediglich um die berührungs­lose Messung der Körpertemp­eratur. Ziel ist es, Fieber aufzuspüre­n. Was die wenigsten wissen: Dass Messprinzi­p dieser sozusagen als Waffe getarnten Infrarotth­ermometer geht letztlich auf den bedeutende­n deutschen Physiker und Nobelpreis­träger Max Planck zurück. Für genauere Wirkungsbe­schreibung­en aber bitte Wikipedia bemühen!

Solche Fiebermess­pistolen sind der Renner, und eben nicht nur von dubiosen Clanchefs nachgefrag­t. Manchen stellt sich trotzdem vielleicht die Frage: Braucht man eigentlich einen Waffensche­in für Fiebermess­pistolen?

In den kommenden Wochen könnte der Freistaat in den Corona-Hotspots zu einer Art Schlachtfe­ld dieser Faustwaffe mit dem roten Strahl werden. Wenn es mit ihrer Hilfe gelingen würde, das gefährlich­e Virus irgendwann auszuschal­ten, dann hätten die Fieberzusa­mmen mit den Impfpistol­en vielleicht sogar einen Friedenspr­eis verdient.

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