Landsberger Tagblatt

Dortmund mit Sorgen nach Rom

Leipzig empfängt den Erdogan-Klub

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Rom Am Dortmunder Flughafen herrschte gespenstis­che Leere. Beim Abflug zum ersten Gruppenspi­el gegen Lazio Rom am Dienstag (21.00 Uhr/Sky) waren die BVB-Profis fast unter sich. Das belebende Gefühl, das mit dem Start in die Champions League die europäisch­en Festtage beginnen sollte, wollte sich angesichts der trostlosen Atmosphäre in der großen Check-in-Halle partout nicht einstellen. Für Sportdirek­tor Michael Zorc war das ein Grund mehr, gute Laune zu verbreiten und dem drohenden Corona-Blues vorzubeuge­n: „An diese Situation sind wir doch alle nun schon seit einem halben Jahr gewöhnt. Wir freuen uns auf dieses Spiel.“

Nicht nur die Dauerbelas­tung ihrer Nationalsp­ieler, sondern auch die Personalno­t in der Abwehr macht der Borussia derzeit zu schaffen. Schließlic­h steht in Rom mit Mats Hummels nur ein Innenverte­idiger zur Verfügung. Weil Manuel Akanji (Corona), Dan-Axel Zagadou (Knie), Nico Schulz (Muskelfase­rriss) und Emre Can (Rotsperre) fehlen, muss Favre improvisie­ren. Zudem droht auch noch der Ausfall von Außenverte­idiger Lukasz Piszczek, der sich beim 1:0 am Samstag in Hoffenheim eine Augenverle­tzung zugezogen hatte. Über seinen Einsatz soll kurzfristi­g entschiede­n werden. Sportdirek­tor Michael Zorc wollte das Personalpr­oblem in der Defensive nicht überbewert­en: „Unser Kader verfügt in diesem Bereich über verschiede­ne Möglichkei­ten.“Ähnlich sah es Lizenzspie­lerchef Sebastian Kehl. „Wir haben berechtigt­e Hoffnungen, in dieser Gruppe weiterzuko­mmen. Damit müssen wir in Rom anfangen“, sagte der ehemalige Profi.

Julian Nagelsmann bemühte sich derweil vor dem nächsten Abenteuer in der Champions League um diplomatis­che Worte. „Es ist eine Mannschaft mit unglaublic­h viel Erfahrung. Sie haben viele Spieler, die schon viel erlebt haben“, sagte der Trainer von RB Leipzig vor dem Auftakt gegen Istanbul Basaksehir. Präsident Recep Tayyip Erdogan hält seine schützende Hand über den Klub, der in der heutigen Form erst seit 2014 existiert und sein erstes Spiel in der Königsklas­se am Dienstag (21 Uhr/DAZN) in Deutschlan­d bestreitet. Der Präsident spielte beim Eröffnungs­spiel des Stadions mit der Nummer 12, die seitdem nicht mehr vergeben wird. Im Eingangsbe­reich des Vereinsgel­ändes hängt ein Porträt des Machthaber­s, nach der Meistersch­aft im Sommer wurde die Mannschaft nach Ankara in den Präsidente­npalast eingeladen. Der Klub wird mit Geldern vom Istanbuler Flughafen, den Wasserwerk­en und einer Krankenhau­skette alimentier­t. Zudem ist Vereinsbos­s Göksel Gümüsdag Mitglied der Regierungs­partei AKP.

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