Was in Landsberg geplant ist
Wegen der Corona-Pandemie fallen etliche Adventsmärkte im Landkreis aus. In Landsberg ist eine Stadtweihnacht geplant. Was hinter dem Konzept steckt
Landsberg Seit Mitte der 1980erJahre gibt es in Landsberg einen Christkindlmarkt. Was damals mit ein paar Buden begann, hat sich zu einem Markt mit rund 60 Fieranten entwickelt. Noch nie ist der Christkindlmarkt ausgefallen. Doch genau dieses Szenario droht jetzt angesichts steigender Corona-Fallzahlen in Stadt und Landkreis. Stadtverwaltung, Gastronomie und Fieranten haben ein Konzept entwickelt, wie eine solche Veranstaltung unter den geltenden Corona-Regeln stattfinden kann. Der Christkindlmarkt wird zur Stadtweihnacht. Was dahinter steckt, darüber informierte die Stadt am Montag in einem Pressegespräch.
Die „Landsberger Stadtweihnacht“soll vom 27. November bis zum 20. Dezember an mehreren Orten in der Altstadt stattfinden. An den dezentralen Standorten würden die Buden und Häuschen im Abstand von fünf bis zehn Metern aufgestellt, wie Ernst Müller, der Leiter
Die Stadt hat die Standgebühren gesenkt
des Amts für öffentliche Sicherheit und Ordnung, sagt. An den Plätzen sollen Essens- und Getränkestände sowie Buden mit anderen Produkten gemischt werden. In der Regel gebe es an den Standorten eine Gaststätte, damit ausreichend sanitäre Einrichtungen vor Ort sind. Dort könnten Besucher auch ihre Hände waschen und so die Hygieneregeln berücksichtigt werden.
Markus Salzinger, der Referent des Stadtrats für das Marktwesen, sagt, dass die Stadtweihnacht ein Hoffnungsschimmer für die Gastronomie sei. „Viele haben aktuell Existenzangst.“Von den 60 Gastronomen und Fieranten, die in den vergangenen Jahren dabei waren, habe der Großteil zugesagt. „Wir haben die Gebühren gesenkt, um den Betreibern entgegenzukom
sagt Ernst Müller. Als Standorte kommen neben Hellmairplatz, Hauptplatz und Fußgängerzone nun Roßmarkt, Flößerplatz, Spitalplatz, Peter-Dörfler-Weg und Lechgarten hinzu. Geprüft werde noch, ob auch am Sandauer Tor, am Bayertor und an der Lechpromenade an der VonKühlmann-Straße Buden aufgestellt werden können.
Wie Ernst Müller sagt, regle das erarbeitete Konzept unter anderem, wie sich die Gäste an den Buden anstellen und wo sie sich registrieren müssen. Noch nicht endgültig geklärt sei, wie die Pfandrückgabe unter Einhaltung der Corona-Regeln organisiert wird. Der Ausschank von Alkohol sei vorerst erlaubt – unter anderem, weil die Landsberger Stadtweihnacht nur bis 20 Uhr geöffnet sein soll. Geprüft werde das Konzept der Stadt vom Landratsamt. Und das werde sich an dem Hygiene- und Maßnahmenkonzept für Weihnachtsmärkte orientieren, das der Freistaat in den nächsten Tagen bekannt geben möchte.
Eine finale Entscheidung, ob die Stadtweihnacht unter den dann geltenden Corona-Regeln stattfinden kann oder nicht, wird die Stadt am 2. November treffen. Darauf habe man sich mit den Händlern, die die Ware ordern müssen, und dem Bauhof, der die Buden aufstellen muss, bereits verständigt. „Die Gesundheit steht immer an erster Stelle“, sagt Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl. Trotzdem wolle die Stadt auch in schwierigen Zeiten den Bürgern ein wenig von der Vormen“, weihnachtsstimmung bieten und Gastronomie, Einzelhandel und Fieranten unterstützen.
Ernst Müller appelliert an die Vernunft der Besucher, sollte die Stadtweihnacht stattfinden können. Die Überwachung der Einhaltung der Corona-Regeln übernehme neben der Polizei ein Sicherheitsdienst, der unter der Woche mit vier und an den Wochenenden mit sechs Mitarbeitern im Einsatz sei.
Um die Corona-Auflagen einhalten zu können, wird es heuer auch kein Christkindl und keinen Prolog geben. Auch auf Nikolaus und Konzerte werde verzichtet. „Wir wollen aber dennoch für Kinder und Familien ein attraktives Programm gestalten“, sagt Mirjam Mumm vom Veranstaltungsmanagement.