Landsberger Tagblatt

Fuchstal baut neuen Kindergart­en

Geplant sind vier zusätzlich­e Gruppen. Der Gemeindera­t gibt dafür die Bauleitpla­nung in Auftrag. Auf dem 9000 Quadratmet­er großen Areal ist noch ein weiteres Projekt vorgesehen, das für Diskussion­en sorgt

- VON ANDREAS HOEHNE

Fuchstal Betreuungs­plätze sind in Fuchstal knapp. Deswegen baut die Gemeinde nun eine zusätzlich­e Einrichtun­g. Die Pläne dazu wurden jetzt im Gemeindera­t vorgestell­t und die Bauleitpla­nung in Auftrag gegeben.

Die Gemeinde hat sich gegen eine Vergrößeru­ng der bestehende­n Einrichtun­g entschiede­n, weil laut Bürgermeis­ter Erwin Karg „eine derart große Einheit aus psychologi­scher Sicht nicht zu empfehlen ist“. Stattdesse­n soll nun die neue Tagesstätt­e mit vier Gruppen auf der Wiese nördlich der vorhandene­n siebengrup­pigen Einrichtun­g entstehen. Wie viele zusätzlich­e Betreuungs­plätze es dann sein werden, stehe noch nicht genau fest, informiert­e Karg auf Nachfrage des LT. Die Kommune sei diesbezügl­ich in Gesprächen mit der katholisch­en Kirche, dem Träger der bestehende­n Einrichtun­g. Die Zahl der Plätze reduziert sich beispielsw­eise, wenn es eine oder mehrere integrativ­e Gruppen gibt – in denen Kinder mit Behinderun­g betreut werden.

Den Beschluss für den Bau und den Standort eines neuen Kindergart­ens hatten die Gemeinderä­te bereits vor 14 Tagen in nicht öffentlich­er Sitzung gefasst. Notwendig geworden ist der Neubau, da die vorhandene Tagesstätt­e nicht mehr ausreicht. In den vergangene­n Jahren mussten Fuchstaler Kinder unter anderem nach Unterdieße­n ausweichen. Was der Neubau kosten und mit welcher Förderung die Gemeinde rechnet, müsse „noch genau geklärt werden“, so der Bürgermeis­ter. Der Baubeginn sei für das Jahr 2021 oder 2022 vorgesehen und die Fertigstel­lung für 2023.

Der erste Kindergart­en in der Gemeinde war 1975 auf Initiative des damaligen Bürgermeis­ters Josef Schöner auf der grünen Wiese zwischen Asch und Leeder errichtet worden. 100 Kinder aus Fuchstal und Unterdieße­n wurden in vier Gruppen von sechs Fachkräfte­n betreut. Im Jahr 1993 wurde in Unter

eine eigene Einrichtun­g eröffnet und im gleichen Jahr eine integrativ­e Gruppe eingericht­et, die erste im Landkreis überhaupt. Seitdem wurde die Tagesstätt­e mehrfach saniert, zuletzt im Jahr 2018 mit einem Kostenaufw­and von über 1,1 Millionen Euro. Aktuell werden 140 Kinder in vier regulären, einer integrativ­en Gruppe und zwei Krippengru­ppen – für die 2014 ein eigener Trakt gebaut worden war – betreut. Die Einrichtun­g beschäftig­t 23 pädagogisc­he Mitarbeite­rinnen.

Zusätzlich zum Bau der Kinderwird tagesstätt­e wurde beschlosse­n, auf der Nordseite des 9000 Quadratmet­er großen Grundstück­s, das sich in Gemeindebe­sitz befindet und bislang als Weideland verpachtet war, eine einzeilige Bebauung vorzunehme­n, sodass die mit „Am Steinacker“bezeichnet­e Straße beidseitig bebaut sein wird. Zur Begründung wies Bürgermeis­ter Karg darauf hin, dass man in Asch über keine freien Bauplätze mehr verfüge. Der Vorteil sei hier, dass die Erschließu­ng mit Straße und Kanal bereits vorhanden sei. Die vorgesehen­e Bedießen bauung verläuft unmittelba­r auf der Grenze zwischen Asch und Leeder.

Gegen diese Wohnbauplä­tze wandte sich deshalb Rat Wolfram Ruoff. Es sei nicht wünschensw­ert, dass die beiden Dörfer miteinande­r verschmelz­ten. Es solle eine klare Abgrenzung geben. Er bestand darauf, die Abstimmung über die Aufstellun­g des Bebauungsp­lans abzutrenne­n. Für die Kindertage­sstätte fiel sie einstimmig aus, gegen die mit „Wohnen am Sportplatz“bezeichnet­e Bebauung stimmten mit Ruoff drei weitere Räte. Wie viele Grundstück­e an der 140 Meter langen Straße ausgewiese­n werden könnten,

Der Abstand zum Tennisplat­z ist entscheide­nd

hänge auch davon ab, wie viel Abstand zum im Westen angrenzend­en Tennisplat­z eingehalte­n werden muss. Bürgermeis­ter Karg geht von etwa fünf Bauplätzen aus, sagte er auf Nachfrage.

Für den neuen Kindergart­en sei mit Parkplätze­n und Außenanlag­en ausreichen­d Fläche vorhanden, sodass zwischen diesem und der Bebauung Platz sein werde, so Karg. Die bestehende Anlage nimmt etwa 3500 Quadratmet­er ein. Neben dem Bebauungsp­lan, mit dessen Ausarbeitu­ng der Planungsve­rband Äußerer Wirtschaft­sraum München beauftragt wurde, muss auch der Flächennut­zungsplan geändert werden, da der Bereich bisher eine landwirtsc­haftliche Fläche ausgewiese­n ist.

 ?? Symbolfoto: Ida König ?? In Fuchstal sollen vier neue Betreuungs­gruppen in der Straße „Am Steinacker“entstehen. Ein dort ebenfalls geplantes Vorhaben sorgt im Gemeindera­t für Diskussion­en.
Symbolfoto: Ida König In Fuchstal sollen vier neue Betreuungs­gruppen in der Straße „Am Steinacker“entstehen. Ein dort ebenfalls geplantes Vorhaben sorgt im Gemeindera­t für Diskussion­en.

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