Fuchstal baut neuen Kindergarten
Geplant sind vier zusätzliche Gruppen. Der Gemeinderat gibt dafür die Bauleitplanung in Auftrag. Auf dem 9000 Quadratmeter großen Areal ist noch ein weiteres Projekt vorgesehen, das für Diskussionen sorgt
Fuchstal Betreuungsplätze sind in Fuchstal knapp. Deswegen baut die Gemeinde nun eine zusätzliche Einrichtung. Die Pläne dazu wurden jetzt im Gemeinderat vorgestellt und die Bauleitplanung in Auftrag gegeben.
Die Gemeinde hat sich gegen eine Vergrößerung der bestehenden Einrichtung entschieden, weil laut Bürgermeister Erwin Karg „eine derart große Einheit aus psychologischer Sicht nicht zu empfehlen ist“. Stattdessen soll nun die neue Tagesstätte mit vier Gruppen auf der Wiese nördlich der vorhandenen siebengruppigen Einrichtung entstehen. Wie viele zusätzliche Betreuungsplätze es dann sein werden, stehe noch nicht genau fest, informierte Karg auf Nachfrage des LT. Die Kommune sei diesbezüglich in Gesprächen mit der katholischen Kirche, dem Träger der bestehenden Einrichtung. Die Zahl der Plätze reduziert sich beispielsweise, wenn es eine oder mehrere integrative Gruppen gibt – in denen Kinder mit Behinderung betreut werden.
Den Beschluss für den Bau und den Standort eines neuen Kindergartens hatten die Gemeinderäte bereits vor 14 Tagen in nicht öffentlicher Sitzung gefasst. Notwendig geworden ist der Neubau, da die vorhandene Tagesstätte nicht mehr ausreicht. In den vergangenen Jahren mussten Fuchstaler Kinder unter anderem nach Unterdießen ausweichen. Was der Neubau kosten und mit welcher Förderung die Gemeinde rechnet, müsse „noch genau geklärt werden“, so der Bürgermeister. Der Baubeginn sei für das Jahr 2021 oder 2022 vorgesehen und die Fertigstellung für 2023.
Der erste Kindergarten in der Gemeinde war 1975 auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Josef Schöner auf der grünen Wiese zwischen Asch und Leeder errichtet worden. 100 Kinder aus Fuchstal und Unterdießen wurden in vier Gruppen von sechs Fachkräften betreut. Im Jahr 1993 wurde in Unter
eine eigene Einrichtung eröffnet und im gleichen Jahr eine integrative Gruppe eingerichtet, die erste im Landkreis überhaupt. Seitdem wurde die Tagesstätte mehrfach saniert, zuletzt im Jahr 2018 mit einem Kostenaufwand von über 1,1 Millionen Euro. Aktuell werden 140 Kinder in vier regulären, einer integrativen Gruppe und zwei Krippengruppen – für die 2014 ein eigener Trakt gebaut worden war – betreut. Die Einrichtung beschäftigt 23 pädagogische Mitarbeiterinnen.
Zusätzlich zum Bau der Kinderwird tagesstätte wurde beschlossen, auf der Nordseite des 9000 Quadratmeter großen Grundstücks, das sich in Gemeindebesitz befindet und bislang als Weideland verpachtet war, eine einzeilige Bebauung vorzunehmen, sodass die mit „Am Steinacker“bezeichnete Straße beidseitig bebaut sein wird. Zur Begründung wies Bürgermeister Karg darauf hin, dass man in Asch über keine freien Bauplätze mehr verfüge. Der Vorteil sei hier, dass die Erschließung mit Straße und Kanal bereits vorhanden sei. Die vorgesehene Bedießen bauung verläuft unmittelbar auf der Grenze zwischen Asch und Leeder.
Gegen diese Wohnbauplätze wandte sich deshalb Rat Wolfram Ruoff. Es sei nicht wünschenswert, dass die beiden Dörfer miteinander verschmelzten. Es solle eine klare Abgrenzung geben. Er bestand darauf, die Abstimmung über die Aufstellung des Bebauungsplans abzutrennen. Für die Kindertagesstätte fiel sie einstimmig aus, gegen die mit „Wohnen am Sportplatz“bezeichnete Bebauung stimmten mit Ruoff drei weitere Räte. Wie viele Grundstücke an der 140 Meter langen Straße ausgewiesen werden könnten,
Der Abstand zum Tennisplatz ist entscheidend
hänge auch davon ab, wie viel Abstand zum im Westen angrenzenden Tennisplatz eingehalten werden muss. Bürgermeister Karg geht von etwa fünf Bauplätzen aus, sagte er auf Nachfrage.
Für den neuen Kindergarten sei mit Parkplätzen und Außenanlagen ausreichend Fläche vorhanden, sodass zwischen diesem und der Bebauung Platz sein werde, so Karg. Die bestehende Anlage nimmt etwa 3500 Quadratmeter ein. Neben dem Bebauungsplan, mit dessen Ausarbeitung der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München beauftragt wurde, muss auch der Flächennutzungsplan geändert werden, da der Bereich bisher eine landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen ist.