Geht der Tennisclub baden?
Die Arbeiten für das neue Warmbad in Greifenberg laufen auf vollen Touren. Die Zukunft des Tennisclubs, der auf dem Gelände sein Zuhause hatte, ist nach wie vor offen
Greifenberg Am heutigen Dienstag wird der nach den Kommunalwahlen neu gebildete „Naherholungsund Bäderausschuss des Landkreises Landsberg“der Warmbadbaustelle in Greifenberg einen Besuch abstatten. Die Ausschussmitglieder wollen/sollen sich vor Ort ein Bild über den aktuellen Stand des Neubaus machen und eventuell weitere Empfehlungen abgeben.
Den Greifenberger Gemeinderat beschäftigt das Warmbad beziehungsweise dessen Neubau fast in jeder Sitzung. Aktuell ging es um den Erlass einer straßenverkehrsrechtlichen Anordnung. Das Halteverbot entlang der Südseite der Schondorfer Straße soll erweitert werden, um eine Wendemöglichkeit für die Baustellenfahrzeuge zu schaffen. Der Gemeinderat Greifenberg stimmte der Anordnung zu, vorbehaltlich klärender Gespräche mit dem Landkreis Landsberg als Bauherren. Dieser habe dem angrenzenden Fitnessstudio die Einrichtung von 50 Parkplätzen auf der gegenüberliegenden Straßenseite zugesichert – als Ersatz für die wegen der Bauarbeiten weggefallenen, dringend notwendigen Plätze. Wie Bürgermeisterin Patricia Müller in der Gemeinderatssitzung berichtete, habe sie aber nur 26 zusätzliche Plätze gezählt. Es fehlten folglich 24 Stellflächen. Die nicht vorhandene Nutzungsvereinbarung – die Zusatzflächen befinden sich auf Gemeindegrund – werde nachgeholt. Clever wäre eine Einbahnregelung für den Parkplatz auf Gemeindegrund, wurde am Ratstisch angeregt, da es dort oft sehr eng zugehe.
Zwei Sitzungen davor hatte der Gemeinderat einen Antrag des TC Greifenberg auf dem Tisch liegen. Darin bat der Tennisclub um „Unterstützung bei der Standortsuche“. Hintergrund ist, dass die Tennisplätze des Clubs inklusive Clubheim auf dem Warmbadgelände der Baustelle weichen mussten. Diese sind im vom Gemeinderat im Mai 2019 als Satzung beschlossenen Bebauungsplan „Warmbad“erneut dargestellt. Derzeit allerdings ist der TC Greifenberg heimatlos. Spiele finden auf Anlagen umliegender Vereine statt. Nach Gesprächen mit Vertretern des Bauherren habe sich bei ihm das Gefühl gefestigt, so TCVorsitzender Jürgen Brettel, dass für den Tennisclub auf dem Warmbadareal kein Platz mehr sei. Deshalb werde die Gemeinde um die Suche nach alternativen Standorten gebeten. Laut TC-Antrag sind für vier Plätze und das Vereinsheim rund 6000 Quadratmeter nötig.
Im Gemeinderat wird dafür keine
gesehen. Der Bauausschuss sollte die Angelegenheit zwar diskutieren, jedoch stehen laut Bürgermeisterin Patricia Müller keine Flächen zur Verfügung. Die größten Chancen für den TC werden laut Gemeinderat am ursprünglichen Standort gesehen. Zweiter Bürgermeister Hagen Adler forderte, dass bei Landrat und Kreistag Druck gemacht werden soll. Der Kontakt müsse intensiviert werden.
Das geschieht ganz offiziell, mit einem offenen Brief an Landkreis und Bäderausschuss. Letzterer ist als „Naherholungs- und Bäderausschuss“des Landkreises neu formiert. In der jüngsten Gemeinderatssitzung meinte die Bürgermeisterin im Zusammenhang mit dem Halteverbot, „bezüglich TC löst sich vielleicht alles in Wohlgefallen auf“. Das zweite Projekt in der Warteschleife „Bebauungsplan
Es fehlen einige Stellplätze
Warmbad“ist ein laut Plan möglicher Hotelneubau des angrenzenden Fitnessstudios. Das bisher genutzte Hotel mit Gaststätte musste laut Betreiber vor eineinhalb Jahren stillgelegt werden. Der Bau wäre auch im Sinne der Gemeinde, zumal es am
Ort weder einen Beherbergungsbetrieb noch eine Gaststätte gibt. Auch bei diesem Thema wird auf konkrete Aussagen des Landkreises gewartet. Die Planungen für das Hotel benötigen laut Bauwilligem etwa ein Jahr Vorlaufzeit.
Wie ist der momentane Stand der Bauarbeiten? Wie geht es mit Tennisclub und Hotelneubau weiter? Das LT fragte beim Landratsamt nach. Laut Pressesprecher WolfMöglichkeit gang Müller sind die Bodenarbeiten vorläufig abgeschlossen. Derzeit laufen die Rohbauarbeiten für die beiden neuen Gebäude.
Diese sind für Eingangsbereich, Umkleiden, Sanitäreinrichtungen, Kiosk und Schwimmbadtechnik. Die Vorbereitungsarbeiten für die Becken (Bodenplatte und Weiteres) sind ebenfalls angelaufen. Der Landkreis hofft, die Baustelle noch dieses Jahr winterdicht zu bekommen.
Wie Pressesprecher Wolfgang Müller erklärt, sind der Tennisclub und die Familie Klinke als Bauherr für ein Hotel darüber informiert, dass für den Landkreis der Neubau des öffentlichen Schwimmbads Priorität hat. Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt der Baumaßnahme können deshalb keine Zu- oder Aussagen zur Realisierung von Hotel und Tennisbetrieb gemacht werden.
Der Hotelbetreiber wartet auch noch auf Antworten