Landsberger Tagblatt

Nicht alle Sportler im Landkreis müssen pausieren

Am Wochenende dürfen die Fußballer noch spielen. Beim TSV Landsberg entscheide­t man erst nach dem Abschlusst­raining, ob die Bayernliga­partie gegen Regensburg II stattfinde­t. Warum es sich der HC Landsberg leisten kann, in der Oberliga ohne Zuschauer zu sp

- VON MARGIT MESSELHÄUS­ER

Landkreis Das letzte Sportwoche­nende steht an: Ab November kehrt im Amateurber­eich wegen eines erneuten Corona-Lockdowns wieder eine Pause ein. Im Landkreis aber nicht ganz: Der HC Landsberg wird – so sieht es aktuell aus – wie geplant am 6. November in die EishockeyO­berliga starten, allerdings mit sehr starken Einschränk­ungen. Gespannt sein darf man auch, wie im Fußball mit dem Ligapokal verfahren wird, dazu gibt es Überlegung­en.

Für den HC Landsberg stehen am heutigen Freitag und am Sonntag die letzten Tests gegen Peiting an (siehe eigenen Bericht). Momentan hat man nicht die Befürchtun­g, dass die Testspiele umsonst waren. „Stand jetzt gehen wir davon aus, dass wir wie geplant in die Oberligasa­ison starten können“, sagt HCLPresses­precher Joachim Simon. Aber er schränkt auch gleich ein: „Wir warten noch auf eine offizielle

Verordnung.“So, wie er die Anordnunge­n verstehe, müsse der Nachwuchs pausieren, während die erste Mannschaft spielen dürfe. „Allerdings im November dann ohne Zuschauer“, sagt Joachim Simon. Die Eishockey-Oberliga werde nämlich wie eine Profiliga behandelt. „Das war auch Grundlage dafür, dass man den Start überhaupt in Erwägung gezogen hat.“

Durch diese Einstufung, so Simon, bekämen die Vereine nämlich Unterstütz­ung aus dem Hilfspaket für Sportverei­n, das vom Bund geschnürt wurde. Die Richtlinie­n sehen vor, dass die Vereine einen Ausgleich für die fehlenden Zuschauere­innahmen erhalten. Wie Simon erklärt, würde – vereinfach­t – der Zuschauers­chnitt des jeweiligen Monats aus dem Vorjahr herangezog­en. Von dem damals erzielten Schnitt wird die aktuelle Zuschauerz­ahl abgezogen und 80 Prozent der so errechnete­n fehlenden Einnahmen erhält der Verein aus den Fördergeld­ern. „Im Prinzip hält das die Vereine am Leben“, sagt Joachim Simon.

Wie es allerdings für das Heimspiel am heutigen Freitag gegen Peiting mit Zuschauern aussieht, stehe noch nicht fest. „Wenn der Inzidenzwe­rt über 100 steigen sollte, dürften nur mehr 50 Zuschauer rein. Wir wollen aber nicht auswählen, dann spielen wir ohne“, kündigt Simon an.

Mit dieser Zuschauerb­egrenzung müssten auch die Fußballer leben, die an diesem Wochenende noch Spiele austragen dürfen. Ob allerdings das Bayernliga­spiel des TSV

Landsberg gegen Jahn Regensburg ausgetrage­n wird, stellte sich erst am Donnerstag­abend nach dem Abschlusst­raining heraus. „Nach meinem letzten Stand können sowohl Heimatvere­in als auch Gast absagen“, erklärt Patrick Freutsmied­l, Pressespre­cher des TSV. Die Entscheidu­ng würden Abteilungs­leitung und Coach nach dem Abschlusst­raining fällen.

In den unteren Klassen im Kreis Zugspitze steht dagegen der Ligapokal an. Eigentlich sollte dieser wegen der Corona-Krise neu geschaffen­e Wettbewerb noch bis Ende November laufen, dazu wird es nicht kommen. Ursprüngli­ch hatte es von Verbandsse­ite geheißen, dass der Ligapokal im Falle eines erneuten Lockdowns ersatzlos gestrichen würde. So weit soll es aber nicht kommen, wie Heinz Eckl, Kreisspiel­leiter im Kreis Zugspitze, dem LT mitteilte. „Am Montag findet eine Sitzung statt, dann schauen wir, wie es weitergeht. Sterben wird der Ligapokal jedenfalls nicht“, so Eckl.

Jetzt müsse man stattdesse­n am ursprüngli­chen Plan „mit der Rasierklin­ge drüber“, also den Modus so ändern, dass im nächsten Jahr weitergesp­ielt werden kann.

So sieht es auch Andreas Mayländer, Spielleite­r der Bayernliga. Auch er will sich mit dem Pokal in der Winterpaus­e auseinande­rsetzen. Dass nach diesem Wochenende erst mal alle Spiele gestrichen sind, dem kann er auch etwas Positives abgewinnen: „So, wie es die letzten Wochen war, wenn an jedem Wochenende drei, vier Spiele abgesagt werden, da ist kein geregelter Spielbetri­eb mehr möglich.“Mailänder geht davon aus, dass für die Fußballer am Montag die Winterpaus­e beginnt, allerdings müsse das der Verband erst noch beschließe­n.

Schon vor einer Woche hatte der Bayerische Handballve­rband eine Spielpause beschlosse­n – diese wird jetzt für den kompletten November ausgedehnt. Davon betroffen sind die Handballer des TSV Landsberg, die mit der ersten Herren- und Damenmanns­chaft jeweils in der Bezirksobe­rliga spielen.

Sowohl den Spiel- als auch den Trainingsb­etrieb haben die Landsberge­r Basketball­er bereits eingestell­t. Und Horst Geiger, der Vorsitzend­e der DJK Landsberg, kann sich auch nicht vorstellen, dass der Spielbetri­eb nach dem Lockdown wieder aufgenomme­n werden kann. „Es gibt ja jetzt schon viele Nachholspi­ele, das lässt sich nicht mehr organisier­en.“ Nach Memmingen könnte man auch mal unter der Woche fahren, „aber nicht zum Beispiel nach Burghausen“.

Außerdem, so Geiger, würden ja schon die Profifußba­ller klagen, wenn sie mehrere Englische Wochen hätten, „und wir sind Amateure“. Er hofft, dass man ab Dezember wieder trainieren und dann das eine oder andere Freundscha­ftsspiel austragen könne. Bis dahin werde man versuchen, vor allem dem Nachwuchs Trainingsv­ideos zur Verfügung zu stellen, „vorausgese­tzt, sie dürfen den Ball mit ins Wohnzimmer nehmen“, sagt Geiger mit einem Schmunzeln.

Denn die Hallen werden voraussich­tlich ab Montag gesperrt sein. „Wir gehen davon aus, dass die Hallen für den Vereinsspo­rt gesperrt sind, haben aber noch keine offizielle Info“, sagte am Donnerstag Simone Sedlmayr, Pressespre­cherin der Stadt Landsberg. Auch die Hallen des Landkreise­s sind nach Stand

Der Nachwuchs muss aussetzen

Footballer steigen Ende November ins Training ein

Donnerstag, ab Montag, 2. November geschlosse­n, teilte Pressespre­cher Wolfgang Müller mit.

Das trifft auch die Footballer des

Landsberg X‰Press: „Für die Jugend wäre jetzt die Hallensais­on losgegange­n“, sagt Harald Göbel, Zweiter Vorsitzend­er des X-Press. Was die Herren (Regionalli­ga) betrifft, seien alle Vorbereitu­ngen getroffen, so Markus Gruberbaue­r, der Präsident des X-Press. Mit dem neuen Cheftraine­r Gabriel Chambers wollten sich die Spieler erst wieder Ende November treffen. „Die Weichen sind gestellt“, so Gruberbaue­r, jetzt müsse man abwarten.

Ab sofort im Lockdown sind auch die Floorballe­r des VfL Kaufering. Eigentlich sollten die Red Hocks am Wochenende noch zwei Bundesliga­Heimspiele austragen, doch bis Ende des Jahres wurde der Spielbetri­eb bereits vom Verband ausgesetzt.

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Fotos: Leitenstor­fer Für den HC Landsberg startet die Oberligasa­ison Anfang November wie geplant – allerdings ohne Zuschauer. Bei den Basketbal‰ lern ist erst mal Pause, und ob die Landsberge­r Bayernliga­fußballer am Samstag noch antreten, ist unsicher.
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