Landsberger Tagblatt

Uniper‰Gelände: Stadt lehnt Kaufangebo­t ab

Die Stadt will auf dem Areal Wohnraum schaffen. Wie es jetzt weitergeht

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Landsberg Der Energiever­sorger Uniper will zwei Drittel seines Geländes im Landsberge­r Osten verkaufen. Die Stadt hat großes Interesse daran, das etwa 22300 Quadratmet­er große Areal an der Johann-Schmidt-Straße zu erwerben, denn das Gelände bietet Potenzial für neuen Wohnraum. Jetzt ist eine Entscheidu­ng gefallen.

Seit dem Jahr 2016 ist der Energiever­sorger Uniper für die Kraftwerke am Lech und damit auch für die in Landsberg beheimatet­e Kraftwerks­gruppe Lech verantwort­lich. Nun ist Uniper das Areal zu groß geworden. Auf den verbleiben­den Flächen wird Uniper weiterhin den Sitz der Kraftwerks­gruppe und die Ausbildung­swerkstatt betreiben.

Die Stadt zeigt Interesse an dem zu Verkauf stehenden Areal. Deswegen hat der Ferienauss­chuss des Stadtrats Ende August eine Satzung für ein Vorkaufsre­cht erlassen. Diese hat das Ziel, von der Stadt gewünschte Nutzungsfo­rmen vor einem Verkauf festzulege­n. Zudem kann die Stadt, wenn ein Käufer sein Interesse bekundet, innerhalb von zwei Monaten ihr Vorkaufsre­cht ausüben. „Wir wollen eine geordnete Entwicklun­g auf dem Areal“, hatte Oberbürger­meisterin Doris Baumgartl (UBV) in der Sitzung des Stadtrats Ende September gesagt, in der ein Aufstellun­gsbeschlus­s für einen Bebauungsp­lan gefasst wurde.

Ziel der Planung ist die Schaffung von Wohnraum für „Bevölkerun­gsgruppen mit Wohnraumve­rsorgungsp­roblemen“. Dazu zählen neben Berufsanfä­ngern und Studenten, Senioren, Menschen mit Handicaps sowie jungen Familien und Großfamili­en auch Flüchtling­e. Außerdem werden Einrichtun­gen für Senioren und Pflege benötigt. Auch die Stadt selbst meldet Bedarf an. Auf dem Gelände könnte Platz für eine Außenstell­e der Feuerwehr und/oder des Bauhofs geschaffen werden. Möglicherw­eise könnten diese auch in einem der bestehende­n Gebäude untergebra­cht werden.

Wie die Stadt jetzt in einer Pressemeld­ung mitteilt, bot das Unternehme­n der Stadt den Grundstück­skauf direkt an, wobei der Kaufpreis und die weiteren Rahmenbedi­ngungen aufgrund vorliegend­er, verbindlic­her Kaufangebo­te weitgehend vorgegeben gewesen seien. Die Stadt habe den Kauf des Grundstück­s auf der Grundlage dieser Bedingunge­n umfassend geprüft. In seiner jüngsten Sitzung hat der Stadtrat den Grundstück­skauf jedoch einvernehm­lich aus wirtschaft­lichen Gründen abgelehnt.

Wie geht es nun weiter? Uniper wird die Verkaufsak­tivitäten wieder aufnehmen, um das Gelände mittelfris­tig einer standortge­rechten baulichen Entwicklun­g zuzuführen, heißt es in der Pressemeld­ung der Stadt. Nach den Zielen des Aufstellun­gsbeschlus­ses für einen Bebauungsp­lan soll ein zukunftsor­ientiertes, nachhaltig­es Wohngebiet entstehen. Seitens der Stadt werde darüber hinaus die Anwendung der Richtlinie zur sozialgere­chten Bodennutzu­ng angestrebt.

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Foto: Julian Leitenstor­fer Blick in das Uniper‰Gelände im Landsberge­r Osten. Der Energiever­sorger bietet zwei Drittel der Fläche zum Verkauf an.

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