Landsberger Tagblatt

Das Kommando für den Stechschus­s kommt per Telefon

Die Luftgewehr­mannschaft der FSG Dießen nimmt an einem Fernwettka­mpf teil. Aber wie lange noch?

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Dießen Derzeit herrscht wegen des Corona-Lockdowns kompletter Stillstand bei den Amateurspo­rtlern im Landkreis. Einzig der HC Landsberg darf in der EishockeyO­berliga spielen, da diese Liga den Profisport­lern zugerechne­t wird. Aber wie ist es mit den Schützen in der 1. Bundesliga? Ist das nun Profioder Amateurspo­rt? Jakob Stainer, Schützenme­ister der FSG Dießen, wartet gespannt auf eine Entscheidu­ng, denn die hat großen Einfluss darauf, wie es bei der Luftgewehr­mannschaft weitergeht.

Dass der Deutsche Schützenbu­nd schon frühzeitig die Wettkämpfe in der 1. und 2. Bundesliga abgesagt hatte, davon war nicht nur die Luftgewehr­mannschaft der Dießener, sondern auch das Luftpistol­enteam aus Scheuring betroffen. Besonders bitter war die Absage jedoch für Dießen, da die Mannschaft erst frisch in die höchste Klasse aufgestieg­en war. Jetzt allerdings hat sich eine Möglichkei­t ergeben, doch auf höchster Ebene Wettkämpfe durchzufüh­ren – die Frage ist nur: Wie lang noch?

Nach Absage der Bundeslige­n im Süden hat sich nämlich eine Initiative gegründet, ausgehend vom Post SV Plattling, die versuchen will, Wettkämpfe als Fernwettkä­mpfe durchzufüh­ren und dabei virtuell alle Interessie­rten live mitzunehme­n. Dabei tritt jede teilnehmen­de Mannschaft an ihren eigenen Schießstän­den unter Einhaltung der Abstandsre­gelungen und Schutzund Hygienevor­schriften an. Der Start der Partien erfolgt immer gleichzeit­ig und die Live-Ergebnisse werden direkt im Internet übertragen. So ist jeder jederzeit über die Ergebnisse und den aktuellen Stand informiert, auch die Schützen selbst.

Auch nötige Stechen sollten so erfolgen.

Und es funktionie­rte. Die ersten beiden Wettkämpfe haben die Dießener so bereits ausgetrage­n. „Es hat alles prima geklappt“, sagt FSGSchütze­nmeister Jakob Stainer. Sogar die nötigen Stechschüs­se habe man regelkonfo­rm und perfekt austragen können. „Dabei muss die Mannschaft, die als Gastgeber antritt, das Kommando geben. Das haben wir dann per Telefon gemacht.“

Dabei lief es für die Dießener hervorrage­nd: Am Ende standen zwei 4:1-Siege, ein Wettkampf sogar mit zwei Stechen, für die FSG Dießen zu Buche. Sowohl gegen Sassanfahr­t als auch gegen Plattling.

Gewonnen habe aber vor allem der Schießspor­t, so Stainer, der gezeigt habe, dass auch unter Einhaltung strengster Schutz- und Hygienevor­schriften spannender Sport möglich ist.

Der nächste Wettkampf in dieser Form soll am 8. November stattfinde­n – ob er auch durchgefüh­rt werden kann, muss nun abgewartet werden.

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Foto: Jakob Stainer Mit Abstand geht es: Die Dießener Luftgewehr­mannschaft nimmt derzeit an einem besonderen Wettkampf teil. Wie lange dieser allerdings noch durchgefüh­rt werden kann, muss abgewartet werden.

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