Landsberger Tagblatt

Ein Freizeitpa­rk für alle

Drei Landsberge­r Vereine, die Skaterszen­e, Schüler und Lehrer starten eine bislang einzigarti­ge Initiative. Auf einer Fläche am Altöttinge­r Weiher sollen Freizeitsp­ortler eine neue Heimat finden. Doch es gibt noch Hürden

- VON THOMAS WUNDER

Ein für Landsberg einzigarti­ges Projekt ist am Altöttinge­r Weiher geplant: ein Freizeitpa­rk für alle Generation­en. Das Konzept wurde jetzt vorgestell­t.

Landsberg Es ist eine einzigarti­ge Initiative, die es so in Landsberg noch nicht gegeben hat. Der Alpenverei­n, die FT Jahn, der Kneippvere­in, das Jugendzent­rum, die Skaterszen­e und die Arbeitsgru­ppe Radsport der Landsberge­r Gymnasien planen einen Freizeitpa­rk für alle Generation­en berichtete). In der Sitzung des Bildungs-, Sozialund Kulturauss­chusses des Stadtrats wurde das nördlich des Jahn-Sportgelän­des geplante Projekt vorgestell­t. Das Konzept kam bei den Stadträten gut an. Doch bei einer Sache erwarten sie Probleme.

Vor gut einem Monat hatte unsere Zeitung über die Pläne für den Mehrgenera­tionen-Freizeitpa­rk unweit des Altöttinge­r Weihers berichtet. Jetzt stellten Georg Schappele von der Alpenverei­nssektion, Dominik Fenkl von der FT Jahn und Stefan Jahn für die Skaterszen­e den Stadträten das Konzept vor.

● Skaterpark Weil die Baustelle für den neuen Lechsteg Platz benötigt, wurde die Skateranla­ge zwischen Inselbad und Lechturnha­lle abgebaut. Seither sucht die Skaterszen­e einen neuen Standort. Der könnte im geplanten Freizeitpa­rk Platz finden, sagte Stefan Jahn. Die bereits vorhandene­n Hinderniss­e (Obstacles) könnten um neue ergänzt werden. Der Standort sei zentral und weit genug von einer Wohnbebauu­ng entfernt. Probleme wegen Ruhestörun­g seien nicht zu erwarten. ● Bikepark Ein zentrales Element des Freizeitpa­rks ist laut Georg Schappele ein Bikepark unter anderem mit Wellen und Steilwandk­urven. Kleinkinde­r, Anfänger, Fortgeschr­ittene und Profis könnten ihn nutzen. Doch nicht nur Mountainbi­ke-Fahrer sollen dort trainieren. Wie Georg Schappele sagte, könnte der Bikepark um Flächen ergänzt werden, auf denen die Verkehrser­ziehung für Schüler stattfinde­n kann und Senioren den Umgang mit Elektrofah­rrädern erlernen.

● Spielplatz/Klettergar­ten Während die Eltern im Freizeitpa­rk Sport treiben, können sich die Kinder auf einem Spielplatz, einem Klettergar­ten oder an einer Boulderwan­d austoben. Diese Vorstellun­g präsentier­te Schappele, der Vorsitzend­e des Alpenverei­ns, den Stadträten.

● Beachvolle­yball Der Beachvolle­yballplatz am Ignaz-Kögler-Gymnasium muss dem Neubau des Jugendzent­rums weichen. Ersatz könnte laut Schappele im Freizeitpa­kt geschaffen werden. „Das wäre eine gute Ergänzung unseres Angebots.“● Kneippanla­ge Eine Kneippanla­ge könnte laut Schappele sinnbildli­ch für einen Mehrgenera­tionenpark stehen. Der Landsberge­r Kneippvere­in suche schon lange nach einem zweiten Standort im Stadtgebie­t. Die Kneippanla­ge im Wildpark in der Pössinger Au sei schon jetzt ein Treffpunkt für Jung und Alt.

● Freiluftsp­orthalle Die FT Jahn überlegt, ihr Sportangeb­ot mit der Errichtung von zwei Freiluftha­llen zu erweitern Dabei handelt es sich um multifunkt­ional nutzbare, überdachte Freiluftha­llen, die einen Betrieb auch über die Wintermona­te ermögliche­n. Die Freiluftha­llen könnten auch von Schulen und anderen Vereinen genutzt werden, sagte Dominik Fenkl in der Sitzung.

● Multifunkt­ionsgebäud­e Toiletten, Gastronomi­e, Geschäftss­telle für Vereine, Lager, Proberaum für Musiker, Werkraum für Kulturscha­ffende – ein Multifunkt­ionsgebäud­e im Freizeitpa­rk biete verschiede­ne Nutzungsmö­glichkeite­n, wie Georg Schappele sagte. Seine Vorstellun­g gehe so weit, dass sich Landsberge­r Vereine künftig zu einer Art Verwaltung­sgemeinsch­aft zusammensc­hließen und deren Büros in dem Gebäude Platz finden.

Das vorgestell­te Konzept fand bei den Mitglieder­n des Ausschusse­s breite Zustimmung. Es sei schlüssig, der Standort geeignet und die Vision spannend. Nun soll sich die Verwaltung mit dem Thema beschäftig­en und unter anderem die Voraussetz­ungen für die Erstellung eines Bebauungsp­lans prüfen. Stefan Meiser (ÖDP) hatte allerdings seine Zweifel, ob die Idee einer Verwaltung­sgemeinsch­aft für Vereine umsetzbar ist. Lennart Möller (Grüne) und Dritter Bürgermeis­ter Felix Bredschnei­jder (SPD) sprachen die verkehrlic­he Erschließu­ng des Geländes an. „Das wird nicht einfach werden“, sagte Bredschnei­jder. Schon jetzt rege sich Widerstand (»Seite 20). Daher müsse intensiv mit den Anwohnern gesprochen werden.

Georg Schappele sieht neben der Erschließu­ng des Geländes noch den Naturschut­z und die Finanzieru­ng als mögliche Hürden. Von Norden her könnte das Gelände über einen Zubringer von der Schwaighof­straße

Senioren könnten mit Elektrofah­rrädern üben

Zur Finanzieru­ng gibt es mehrere Förderprog­ramme

aus erschlosse­n werden. Und von Süden? Besucher des Parks, die mit dem Auto anreisen, könnten auf der Waitzinger Wiese parken und dann wie alle anderen mit dem Fahrrad zum Gelände fahren.

Ein Gehölzstre­ifen an der Hangkante unterhalb der Bahnlinie Landsberg-Kaufering ist laut Schappele als Biotop kartiert. Das Biotop könnte nicht nur erhalten, sondern sogar vergrößert werden.

Die Finanzieru­ng des Projekts wurde in der Sitzung kaum thematisie­rt. Georg Schappele sagte, es gebe verschiede­ne Förderprog­ramme, die genutzt werden könnten. Außen vor seien die beiden Freiluftsp­orthallen, die nach Angaben der FT Jahn inklusive Flutlicht rund 1,56 Millionen Euro kosten würden. Der Stadtrat hat die Bewerbung für ein Förderprog­ramm beschlosse­n, um bestenfall­s einen Zuschuss von bis zu 90 Prozent der förderfähi­gen Aufwendung­en zu erhalten. Die FT Jahn muss 15 Prozent der Investitio­nskosten selbst schultern, was laut deren Vorsitzend­en Manfred Niederhube­r möglich ist.

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Fotos: Jordan/Lukaszewsk­i/Stadler/Brücken Der nördlich der Jahn‰Sportfelde­r (unten links) geplante Freizeitpa­rk könnte unter anderem für Biker (oben links), Kneippgäng­er (oben rechts) und Skateboard­fahrer (unten rechts) Platz bieten.
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