Wie geht es auf dem Minihof weiter?
Wohnungen, Café und Stallungen – auf dem Gut in Entraching ist einiges geplant
Wie kann aus dem Gut Minihof bei Entraching wieder ein Reiterhof werden, der für die Eigentümer wirtschaftlich betrieben werden kann? Das ist die Frage, die hinter der Bauleitplanung für den Minihof steht, die jetzt wieder den Finninger Gemeinderat beschäftigt hat.
Aufgestellt werden soll dazu ein Bebauungsplan für ein „Sondergebiet Reiterhof“. Planer Matthias Goetz vom Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München stellte den aktuellen Stand und die zum Planentwurf eingegangenen Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange vor. Neben Platz für 30 Pferde soll es auch ein neues Gästehaus
mit 20 Zimmern, Hofladen und -café sowie eine Schreinerei und, verteilt auf verschiedene Gebäude, neun Wohnungen für Betriebsleiter, die Eigentümerfamilie und Angestellte geben. Die Glitzerkugel hat aber ausgedient, denn eine Diskothek soll nicht mehr betrieben werden. Konkret soll das bestehende Einfamilienhaus so umgebaut werden, dass dort künftig drei Wohnungen untergebracht werden können. Abgerissen wird das bisherige Gästehaus mit genehmigten 20 Fremdenzimmern, einer Gaststätte und einer Diskothek. Das neu zu bauende Haus soll neben einer Betriebsleiterwohnung die Gästezimmer, den kleinen Laden für Reiterbedarf
und Souvenirs mit maximal 100 Quadratmetern Verkaufsfläche, das Hofcafé und ein Büro beinhalten. Neu errichtet wird eine Maschinenhalle mit einem unterirdischen Löschwassertank mit etwa 200 Kubikmetern Volumen.
Außerdem werden in dem ursprünglichen Bauernhof, der auch in historischen Lageplänen eingezeichnet ist, verschiedene Nutzungen Platz finden. Die Scheune wird für den Reiterhof genutzt, in Stall und Tenne werden als Werkstatt für den Hof sowie als gewerbliche Nutzung eine Schreinerei eingebaut, zudem sollen in dem Wohnteil des Bauernhofs drei Wohnungen mit insgesamt 200 Quadratmetern und ein Büro für die Verwaltung des Reiterhofs eingebaut werden. Ein bestehendes Kleintierhaus und ein Gewächshaus sowie eine Futterstelle werden nun mit aufgenommen.
Für den Reiterhof sollen eine Reithalle, ein Pferdestall mit Heuboden, eine überdachte Mistlege, befestigte Paddocks sowie Weideflächen, die im Spitz weit nach Süden reichen, errichtet werden. Als
Bestand beinhaltet der Bebauungsplan ein ehemaliges Reitlehrerhaus und ein Einfamilienhaus mit einer Einliegerwohnung, das weiter genutzt werden soll.
Seit Mitte 2018 wird an den Plänen gearbeitet, der Naturschutz spielte dabei auch eine wichtige Rolle. So müssen für Turmfalken und Rauchschwalben neue Nistmöglichkeiten gefunden werden und auch der frühere Löschteich ist inzwischen zu einem Biotop geworden. Dort muss sichergestellt werden, dass das Gewässer nicht austrocknet. Wie Planer Matthias Goetz berichtete, gibt es für den Turmfalken schon ein neues Quartier, das dieser aber noch nicht angenommen habe.
Für die Bergahorne, die zum Schutz der Pferde gefällt werden müssen, müssen die Bauwerber im Verhältnis eins zu drei neue Bäume wie Eiche, Linde, Spitzahorn oder Ulme vorzugsweise entlang der Kreisstraße pflanzen, da die alten Bäume einen hohen natur- und artenschutzrechtlichen Wert aufweisen. Auf dem Gelände wurden 1500 Quadratmeter an Ausgleichsflächen ausgewiesen, die laut Planer den Bedarf sicher abdecken.
Der Gemeinderat Finning billigte einstimmig die vorgestellten Entwürfe der 9. Änderung des Flächennutzungsplans „Sondergebiet Reiterhof“sowie den Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Sondergebiet Gut Minihof Entraching“und beauftragte die Verwaltung mit der öffentlichen Auslegung.
Ein Gästehaus mit 20 Zimmern