Landsberger Tagblatt

Ex‰Abgeordnet­er im Gefängnis

SPD-Politiker Johannes Strasser muss eine Freiheitss­trafe verbüßen, weil er gegen Bewährungs­auflagen verstoßen hat

- VON BERTHOLD VEH

Gundelfing­en Der frühere SPDLandtag­sabgeordne­te Johannes Strasser sitzt im Gefängnis. Wie der Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Augsburg, Matthias Nickolai, auf Anfrage mitteilte, verbüßt der 75-Jährige derzeit in einer Justizvoll­zugsanstal­t eine elfmonatig­e Freiheitss­trafe, die zunächst auf Bewährung verhängt worden war.

Der Gundelfing­er Unternehme­r, der sich mit seinem Büro auf dem Feld der erneuerbar­en Energien engagiert, war 2018 nach Verhandlun­gen am Dillinger Amtsgerich­t und dem Augsburger Landgerich­t von Betrugsvor­würfen freigespro­chen worden. Zwei Rechtsanwä­lte hatten Anzeige erstattet. Die Juristen sollten Strasser in einer Zivilklage vertreten. Denn eine große Firma für Solaranlag­en, die selbst in finanziell­e Schieflage geraten war, habe dem Ex-Abgeordnet­en (er saß von 1986 bis 2003 im Landtag) eine höhere sechsstell­ige Summe geschuldet. Es kam zum Vergleich, das vereinbart­e Erfolgshon­orar konnte Strasser den Anwälten aber nicht zahlen, weil Pfändungen gegen ihn im Raum standen.

Nach dem Freispruch gab es 2019 am Dillinger Amtsgerich­t ein zweites Verfahren. Dabei soll es um eine offene Handwerker­rechnung, Urkundenfä­lschung und ein Darlehen bei einem Unternehme­r gegangen sein, das Strasser nicht zurückbeza­hlt habe. Nach Informatio­nen unserer Redaktion erließ das Gericht im Mai 2019 wegen Betrugs und Urkundenfä­lschung einen Strafbefeh­l mit einer Freiheitss­trafe von elf Monaten auf Bewährung. Im Juli 2020 widerrief das Amtsgerich­t, wie jetzt bekannt wurde, die Strafausse­tzung zur Bewährung. Strasser soll die Auflagen nicht erfüllt und keine Wiedergutm­achung des Schadens geleistet haben.

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Johannes Strasser

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