Landsberger Tagblatt

Felix Magath als Trainer‰Rausschmei­ßer

Nur 41 Tage dauerte die Amtszeit des entlassene­n Coaches in Würzburg. Der Chefstrate­ge sieht es locker

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Würzburg Felix Magath bringen Trainer-Beurlaubun­gen vermutlich nicht mehr besonders aus der Ruhe. Die hat der frühere Profi-Coach des Hamburger SV, 1.FC Nürnberg, VfB Stuttgart, FC Bayern München, VfL Wolfsburg, FC Schalke 04, FC Fulham sowie von Werder Bremen, Eintracht Frankfurt und Shandong Luneng FC in China schließlic­h oft genug am eigenen Leib erfahren. Der ehemalige Fußballnat­ionalspiel­er konnte Freistellu­ngen mit der Gelassenhe­it des Älterwerde­ns sogar mit Humor nehmen. Jetzt, da Magath kein „Feuerwehrm­ann“für Notlagen ist und auch nicht mehr selbst an der Seitenlini­e arbeitet, muss er nach einem Trainer-K.o. die Fragen beantworte­n, die früher seinen Bossen gestellt wurden.

Der 67-Jährige ist seit Anfang dieses Jahres „Head of Flyeralarm Global Soccer“, also der FußballChe­fstratege des Hauptspons­ors der

Würzburger Kickers. Und in dieser Funktion sah sich Magath, Meistercoa­ch mit dem VfL Wolfsburg und FC Bayern, in dieser Saison beim Schlusslic­ht der 2. Bundesliga schon zweimal zum Handeln gezwungen. Gerade mal 3,5 Spiele hat ein Trainer 2020/21 beim Aufsteiger im Schnitt durchgehal­ten: erst zwei Partien Michael Schiele, dann fünf

Partien Marco Antwerpen. Nun soll Bernhard Trares für Erfolg sorgen. Zwei Trainerwec­hsel nach sieben Spieltagen gab es in der seit 1981 eingleisig­en 2. Liga noch nie. „Dazu muss man wissen: Michael Schiele war vorher drei Jahre hier. Das ist außergewöh­nlich lange“, sagte Magath der Bild und räumte ein: „Die zweite Trainerwah­l – ja, die ging in die Hose.“Bevor sich Magath von Antwerpen trennte, sagte er etwas, was man in diesem nicht selten irrational­en Geschäft als Funktionär öffentlich wohl so sagt. „Selbstvers­tändlich“, habe Magath der MainPost zufolge am Freitagabe­nd nach der vierten Niederlage am Stück in

Heidenheim auf die Frage geantworte­t, ob Antwerpen in Ruhe weiterarbe­iten könne. Nach der Trennung befand Magath am Montag laut Main-Post: „Er kann ja in Ruhe weiterarbe­iten – halt woanders. Ich sehe da kein Problem.“Man kann so eine Aussage unterhalts­am finden, muss man aber nicht. Zynisch ist sie zweifellos. Magath hat nach eigenem Befinden aus der Freistellu­ng seines 41-Tage-Coaches sogar schon etwas gelernt. Öfter wolle er nun vor Ort sein. Dabei habe er stets vermeiden wollen, dass Beobachter denken könnten, er kontrollie­re das Training. „Der Bernhard Trares hat keine Angst, der wünscht sich, dass ich komme“, meinte Magath. Als Trainer-Rausschmei­ßer wird Magath nun teils tituliert. Das ist alte Schule, aber Konstanz sieht eben anders aus.

Auch beim zweiten Verein aus dem kleinen Fußball-Imperium von Flyeralarm läuft es in Sachen Trainer nicht reibungslo­s. Kurz nach Saisonbegi­nn ging beim österreich­ischen FC Admira Wacker Mödling Zvonimir Soldo, Assistent Patrick Helmes übernahm vorübergeh­end. Nun versucht Damir Buric sein Glück.

Zwei Trainerwec­hsel nach nur sieben Spieltagen

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Foto: dpa Länger als 3,5 Spiele ist unter Felix Magath noch kein Trainer bei den Würzburg Ki‰ ckers geblieben. Auch jetzt steht der nächste Wechsel an.

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