Panther arbeiten am Saisonstart
Die übernächste Spielzeit des DEL-Gründungsmitglieds ist gesichert, aber über die nächsten Wochen wird noch spekuliert. ERC Ingolstadt sendet positives Signal
Augsburg Eine positive Nachricht hat Lothar Sigl für die Fans der Augsburger Panther, wenn auch nicht auf die wohl brennendste Frage: „Wir können schon zum heutigen Tage gewährleisten, dass wir uns auch für die Teilnahme an der DEL 2021/22 bewerben. Das Augsburger Eishockey wird fortbestehen.“Nach vielen Sponsoren-Gesprächen mit Werbepartnern können die Klubverantwortlichen eine erste Entwarnung geben. „Nicht zuletzt aufgrund des vorerst erneuten Verbots von Zuschauern bei Spielen ist klar, dass wir einen sehr großen Teil unserer Verpflichtungen gegenüber unseren Partnern nicht erfüllen können. Unser Ziel war es deshalb, die dieses Jahr geltenden Werbepartnerschaften und Hospitality-Maßnahmen zum Großteil in die Spielzeit 21/22 zu übernehmen“, sagt Sigl.
Eine der wichtigsten Einnahmequellen der Panther sind die Dauerkarten. Wie viele für die kommende Saison schon verkauft wurden, gibt der Klub nicht bekannt. Ein Gedankenspiel
ist aber, diese auf die Saison 2021/22 umzuschreiben. Knapp 90 Prozent der Dauerkartenbesitzer würden dem zustimmen und auf eine Rückerstattung verzichten, teilen die Panther mit.
Nachdem die übernächste Saison gesichert ist, nehmen sich Hauptgesellschafter Sigl und sein Team die aktuelle Spielzeit vor. Bis zum 19. November muss sich das Gründungsmitglied der Deutschen Eishockey-Liga entscheiden, ob es am 18. Dezember zum 27 Mal in Folge seit der Liga-Gründung 1994 dabei sein kann. An diesem Termin wollen die DEL-Gesellschafter über den Saisonstart 2020/21 entscheiden. Da die kurzfristige Zulassung von Zuschauern aufgrund der hohen Infektionszahlen nicht möglich erscheint, ist ein wirtschaftlicher Spielbetrieb nur mit Hilfen aus der Politik und der Bereitschaft von Sponsoren zur Finanzierung von Geisterspielen realisierbar. „Wir versuchen fünf Monate Spielbetrieb notfalls auch ohne Zuschauer auf die Beine zu stellen“, sagt der erfahrenste Eishockey-Funktionär in der DEL, der die Geschicke des AEV seit 1987 leitet. Mit den Spielern hat der Klubchef über weitere Gehaltseinbußen als die bisher vereinbarten bis zu 25 Prozent – Stichwort: Corona-Klauseln – noch nicht gesprochen. Erst soll die Augsburger Eishockey-GmbH ihre Hausaufgaben machen, denn „wir wollen nicht den Spielern den Schwarzen Peter zuschieben“. In Köln ist man einen Schritt weiter. Die Haie-Profis – seit Mai in Kurzarbeit – verzichten auf 60 Prozent ihres Gehalts. Am Standort mit der größten Zuschauerkapazität
in Deutschland – 18500 Zuschauer fasst die Lanxess-Arena – muss allerdings ebenfalls gut gerechnet werden. Das Aufwärmprogramm „MagentaSport-Cup“kann sich das DEL-Schwergewicht nicht leisten. Am Mittwoch beginnt das Turnier, bei dem acht von 14 DELTeams den möglichen Saison-Ernstfall unter Corona-Bedingungen proben, mit dem Duell zwischen Bremerhaven und Krefeld. Bis kurz vor einem nun doch noch möglichen Saisonstart am 18. Dezember soll der nach dem übertragenden Telekom-Portal MagentaSport benannte Cup ausgespielt werden. Zu sehen bekommen diese Partien aber bis auf Weiteres nur die zahlenden Zuschauer von MagentaSport. Telekomnutzer oder Abonnenten können zuschauen, die Hallen bleiben leer. Wie Augsburg verzichtet auch der ERC Ingolstadt auf den Cup. In der DEL werden die Oberbayern dagegen sicher dabei sein. Sofern sich die DEL am 19. November für den Start der Saison 2020/21 entscheidet, werden die Ingolstädter „am Spielbetrieb teilnehmen“, teilte der Klub am Dienstag mit.