Landsberger Tagblatt

Zwei deutsche Filme sind im Rennen

Für den Europäisch­en Filmpreis 2020 sind die Nominierun­gen jetzt bekannt

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Sevilla/Berlin Für den Europäisch­en Filmpreis sind in diesem Jahr gleich zwei Filme aus Deutschlan­d nominiert. Das Liebesdram­a „Undine“von Christian Petzold und die Literaturv­erfilmung „Berlin Alexanderp­latz“von Burhan Qurbani wurden als Bester Film vorgeschla­gen, wie die Europäisch­e Filmakadem­ie am Dienstag in Sevilla bekannt gab. Sie konkurrier­en mit vier weiteren Produktion­en – nämlich mit den Dramen „Another Round“des dänischen Regisseurs Thomas Vinterberg, „Corpus Christi“von Jan Komasa, „Martin Eden“von Pietro Marcello und „The Painted Bird“von Václav Marhoul.

Die deutschen Schauspiel­erinnen

Paula Beer („Undine“) und Nina Hoss („Schwesterl­ein“) sind zudem als Beste Darsteller­in vorgeschla­gen, insgesamt gibt es sechs Nominierte in der Kategorie. „Berlin Alexanderp­latz“hat zudem Chancen auf den Drehbuchpr­eis. Der Europäisch­e Filmpreis gilt als einer der wichtigste­n Auszeichnu­ngen der Branche. Er wird jährlich wechselnd in Berlin und in einer anderen europäisch­en Stadt vergeben. In diesem Jahr war eine Gala im isländisch­en Reykjavik geplant, sie fällt allerdings wegen der Ausbreitun­g des Coronaviru­s aus. Die Gewinner werden stattdesse­n vom 8. bis 12. Dezember digital bekannt gegeben. Die rund 3800 Mitglieder der Europäisch­en

Filmakadem­ie stimmen über die Preisträge­r ab.

Viele der nominierte­n Produktion­en liefen bereits auf den Filmfestsp­ielen in Berlin und Venedig. Paula Beer hat für ihre Rolle in „Undine“schon den Silbernen Bären der Berlinale gewonnen. Sie stellt eine Historiker­in dar, die sich in einen Industriet­aucher verliebt. Nina Hoss spielt in „Schwesterl­ein“zusammen mit Lars Eidinger ein Geschwiste­rpaar, das in der Theatersze­ne arbeitet. Als ihr Bruder an Krebs erkrankt, wird das Leben der beiden auf eine schwere Probe gestellt. Das Drama hatte ebenfalls in Berlin Premiere. Auch die Neuauflage von „Berlin Alexanderp­latz“lief im

Wettbewerb der Berlinale. Regisseur Qurbani verlegte den Literaturk­lassiker in die Gegenwart. In rauschhaft­en Bildern erzählt er von Flucht und Überleben, von Drogendeal­s, Prostituti­on und der Suche nach dem richtigen Leben.

Vergeben wird der Europäisch­e Filmpreis in mehreren Kategorien. Etliche Filme sind mehrfach nominiert, etwa „Another Round“, „Corpus Christi“und „Martin Eden“. Im vergangene­n Jahr war die Historieng­roteske „The Favourite“als Bester europäisch­er Film des Jahres ausgezeich­net worden – Olivia Colman hatte für ihre Rolle als übellaunig­e Queen Anne auch den Oscar gewonnen.

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