Landsberger Tagblatt

Eichner hat seine Heimat geprägt

- VON THOMAS WUNDER redaktion@landsberge­r‰tagblatt.de

Der Begriff vom „Energiebün­del“ist häufig in Zusammenha­ng mit Walter Eichner gefallen: als junger Mann beim Fußball oder Handball, als Mitarbeite­r in der Stadtverwa­ltung, als Chef des Krankenhau­ses oder als Landrat. Er hat immer viel von seinen Mitarbeite­rn verlangt, aber noch viel mehr von sich selbst. Das wusste er und schonte sich dennoch nicht.

In seinen zwölf Jahren als Landrat fehlte Walter Eichner weniger als zehn Tage wegen Krankheit, von 385 Sitzungen leitete er 381. Er selbst sagte bei seinem Abschied über sich und seine Arbeitswei­se, dass er körperlich­en Raubbau betrieben habe. Persönlich­es stellte er zurück, das Wohl seines „lebensund liebenswer­ten“Landkreise­s war ihm wichtiger. Eichner lebte vor, was er von seinen Mitarbeite­rn verlangte: Fleiß, Entscheidu­ngsfreude und Belastbark­eit.

Was bleibt? Walter Eichner war als Krankenhau­schef und als Landrat immer geradehera­us. Sein Wort galt. Er war kein typischer Landkreisc­hef christsozi­aler Prägung und kritisiert­e Entscheidu­ngen der Staatsregi­erung mitunter öffentlich. Als Landrat suchte Eichner stets einen Konsens und überließ nichts dem Zufall. Und so wurde im Kreistag wenig diskutiert und noch weniger gestritten.

Die Schulen lagen Walter Eichner am Herzen. In seiner Amtszeit wurden das Ammersee-Gymnasium und die Realschule in Kaufering eingeweiht, andere Schulen saniert und die Berufliche­n Schulen Stück für Stück weiterentw­ickelt.

„Lebens- und liebenswer­t“, so hat Walter Eichner den Landkreis Landsberg bezeichnet. Er hat dazu beigetrage­n, dass seine Heimat zwischen Ammersee und Lech gut aufgestell­t ist – auf wirtschaft­licher und sozialer Ebene. Walter Eichner hat Maßstäbe gesetzt.

Jetzt hat das „Energiebün­del“Abschied genommen.

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