Jugendring nimmt sich für 2021 viel vor
Die Herbstversammlung des Kreisjugendrings findet wegen Corona als Video-Chat statt
Landkreis War schon die Frühjahrsversammlung mit Einzeltischen und Abständen im Sportzentrum ein Novum, wurde dies von der Herbstvollversammlung des Kreisjugendrings nochmals übertroffen. Zehn Gäste und 37 Delegierte saßen daheim am Bildschirm und trafen mit einer speziellen Abstimmungssoftware auch ihre Entscheidungen. Durch den Videochat führte Jugendring-Geschäftsführer Stefan Ehle, der mit seinem Team für den perfekten Ablauf gesorgt hatte.
Abgesehen von dem unerfreulichen Corona-Hintergrund, der dieses Mal die persönliche Begegnung der Jugendvertreter aus den etwa 30 Verbänden verhindert hatte, konnte Ehle zumindest auch etwas Positives berichten. So übernimmt der Landkreis 15000 Euro der 23000 Euro Defizit, die das Jugendübernachtungshaus in Utting heuer eingefahren hat. Denn bei nahezu gleichbleibenden Kosten zählte man nur einige vereinzelte Übernachtungen. Fast 2400 waren im Laufe des Jahres storniert worden, meldete Ehle. Man habe auch einen Antrag auf Fördermittel des Bundes gestellt und werde bei einem Eingang diese mit der Defizitübernahme des
Landkreises verrechnen. Ebenso erfreulich ist für die Jugendverbände die Entwicklung beim Zeltplatz am Windachspeicher. Dieser war 2014 stillgelegt worden und soll nun unter Trägerschaft des Kreisjugendrings neu eröffnet werden. Mittlerweile habe der Kreisausschuss zugestimmt, berichtete Ehle, dass für 2021 Ausgaben für die Planung in den Haushalt eingestellt werden.
Man habe schon vorab die Ausstattung abgespeckt, um die Kosten niedrig zu halten, und biete auch die Mithilfe bei den Bauarbeiten an. Seine Verwirklichung wäre eine deutliche Aufwertung der Jugendarbeit im Landkreis, stellte der Geschäftsführer fest.
Auf die Hilfe des Landkreises bei Zeltplatz und Übernachtungshaus war Landrat Thomas Eichinger in seinem Grußwort eingegangen. Seinen Respekt vor dem virtuellen Format der Versammlung bekundete Landratsstellvertreter Markus Wasserle. Er meinte, man könne da von der Jugend etwas lernen. Unstrittig war die Genehmigung des Nachtragshaushalts, der für den Kauf eines neuen Busses für 27000 Euro notwendig geworden war. Finanziert wurde er durch eine Spende der Sparkasse und aus den Rücklagen.
Nachdenkliche Worte fand Stephan Albrecht von der „Jungen Presse Bayern“bei der Haushaltsberatung. Man wisse nicht, was nach Corona noch von den Jugendgruppen übrig sei. Er forderte die Schaffung eines Sondertopfes mit 5000 Euro, der aus den etwa 40 000 Euro Zuschussgeldern finanziert werden könnte, die heuer mangels Aktivitäten von den Gruppen nicht abgerufen worden waren und die vereinbarungsmäßig an den Landkreis zurückgegeben werden. Aus dem Topf sollten Werbemaßnahmen zur Gewinnung von Mitgliedern finanziert werden, so Albrecht. Auch wenn Stefan Ehle darauf verwies, dass diese Maßnahmen auch regulär über eine Projektförderung unterstützt werden könnten, sprach sich eine Mehrheit von 19 Delegierten gegen 18 Enthaltungen und Neinstimmen für diesen Antrag aus.
Die pädagogische Mitarbeiterin Julia Baumüller legte ein umfangreiches Programm für 2021 vor, das teilweise die ausgefallenen Termine dieses Jahr nochmals aufgreift. So soll auch der Empfang des Bezirkstages im Juni nachgeholt werden. Ferienfreizeiten für Kinder sind im nächsten Jahr gleich drei geplant.
Vorstandsmitglied Martin Angermaier, der die erkrankte Vorsitzende Birgit Geier vertrat, leistete sich am Ende einen kleinen Versprecher. Denn dem üblichen Wunsch „einen schönen Nachhauseweg“an die Teilnehmer fügte er schnell hinzu: „Ach ihr seid ja schon zuhause.“