Die Montessorischule will eine Turnhalle bauen
Der Förderverein der Kauferinger Bildungseinrichtung stellt die Pläne vor. Das Projekt wird bis zu vier Millionen Euro kosten. Noch gibt es mehrere offene Fragen. Die wichtigste Entscheidung soll im Januar fallen
Kaufering Die Montessorischule in Kaufering sollte eigentlich schon seit vielen Jahren eine eigene Turnhalle haben, doch der dritte Bauabschnitt, in dem diese errichtet werden sollte, verzögerte sich immer wieder. Jetzt kommt Bewegung in das Thema, auch wenn es noch mehrere offene Fragen gibt.
Der Bauausschuss des Markts Kaufering hat in seiner vergangenen Sitzung zugestimmt, dass auch Sportanlagen auf dem Gelände errichtet werden dürfen. Dazu gehören neben einer 50 Meter langen Laufbahn eine Weitsprunggrube sowie ein Rasenspielfeld. Laut Jürgen Schaffrath, Vorstandsmitglied des Fördervereins der Schule und zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, handelt es sich dabei aber nicht um einen klassischen Fußballplatz. „Dafür reicht die Fläche nicht.“
Dass nun noch einmal geplant werden musste, hängt laut Schaffrath damit zusammen, dass zwar eine Baugenehmigung vorgelegen habe, diese aber inzwischen abgelaufen sei. „Die Vorgaben beim Brandschutz und beim Schallschutz haben sich in den vergangenen Jahren stark geändert. Wir mussten deswegen alles noch mal komplett neu planen, um den heutigen Anforderungen gerecht zu werden.“Beauftragt habe der Verein ein Ingenieurbüro, welches Erfahrungen mit dem Bau von Turnhallen habe.
Wie viel das Projekt kosten wird, stehe aktuell noch nicht genau fest, so der Sprecher des Vereins. „Wir haben den Planern eine Summe von vier Millionen Euro als Rahmen genannt und schauen, was sich damit realisieren lässt.“Priorität habe die Turnhalle. Sollte das Geld nicht reichen, müsse unter Umständen bei den Außenanlagen oder anderen Punkten gespart werden. Schule und Förderverein wünschten sich auch eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach und eine Zisterne, um Regenwasser aufzufangen, informiert Jürgen Schaffrath. „Das Thema Nachhaltigkeit ist uns sehr wichtig.“Und der Verein müsse auf eigene Kosten noch den Schallschutz hin zur Bahntrasse errichten. Auch Parkplätze müssten verlegt werden. Gesucht werden für das Großprojekt auch noch Sponsoren, so Schaffrath. Zudem solle geprüft werden, welche Arbeiten Mitglieder in Eigenleistung erbringen könnten.
Offene Fragen gebe es auch noch hinsichtlich der Art der Sporthalle, die ans Schulgebäude angebaut werden soll. Geht es nach den Verantwortlichen, wird es eine Zweifachturnhalle mit einer Trennwand, die geschlossen werden kann und so zwei Bereiche schafft. Für diese würden auch mehr Fördermittel gezahlt, sagt Jürgen Schaffrath. Möglicherweise werde es auch nur eine Einfachturnhalle. „Wir sind mit unserer Schülerzahl – derzeit sind es 330 – genau an der Grenze bei der Frage.“Aktuell fahren die Montessorischüler mit Bussen nach Hurlach zum Sportunterricht. Diese Zeit könne sinnvoller genutzt werden, findet das Vorstandsmitglied.
Die Fahrzeit gehe aber nicht zulasten der Sportstunde, fügt er an. „Wir halten uns an die Vorgaben des Kultusministeriums.“
Absprechen mussten sich die Verantwortlichen zudem mit dem Architekten, der die ersten beiden Bauabschnitte betreut und damals schon den dritten Bauabschnitt mit der Turnhalle mitgeplant hat. Wichtig sei, so das Vorstandsmitglied, dass der Charakter des Ensembles erhalten bleibe.
Ob das Projekt tatsächlich realisiert wird, darüber entscheidet die Mitgliederversammlung des Fördervereins im Januar. Es sei ein
Dienstleister beauftragt worden, die technischen Voraussetzungen für die Versammlung übers Internet zu schaffen, weil wegen der CoronaPandemie fraglich sei, ob eine Präsenzveranstaltung möglich sein wird, so Schaffrath. Bis dahin werde es auch belastbare Zahlen geben, auf deren Basis dann eine Entscheidung der Mitglieder möglich sei. Das beauftragte Ingenieurbüro und der hinzugezogene Anwalt für Vergaberecht hätten gute Arbeit geleistet und einen Finanzierungsplan mit „sehr günstigem Zinssatz“gebe es auch schon, so Schaffrath. Stimme die Versammlung zu, könne es dann sehr schnell gehen, stellt er in Aussicht. „Ein Spatenstich im ersten Quartal 2021 ist denkbar.“
Profitieren von einer neuen, behindertengerecht gebauten Sporthalle könnten auch Vereine aus Kaufering oder angrenzenden Gemeinden, betont Jürgen Schaffrath. Es gebe entsprechende Gespräche. „Der Markt Kaufering hat uns sehr unterstützt und wir sind ein gemeinnütziger Verein“, begründet Schaffrath die Idee, die Halle nicht nur für den Schulsport zu nutzen.
Immerhin vonseiten des Markts haben die Montessorischule und deren Förderverein jetzt grünes Licht und damit die Voraussetzung, um den nächsten Schritt gehen zu können: das Genehmigungsverfahren beim Landratsamt.
Die Halle ist wichtiger als die Außenanlagen
Spatenstich ist Anfang kommenden Jahres denkbar