Landsberger Tagblatt

Die Montessori­schule will eine Turnhalle bauen

Der Fördervere­in der Kauferinge­r Bildungsei­nrichtung stellt die Pläne vor. Das Projekt wird bis zu vier Millionen Euro kosten. Noch gibt es mehrere offene Fragen. Die wichtigste Entscheidu­ng soll im Januar fallen

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Kaufering Die Montessori­schule in Kaufering sollte eigentlich schon seit vielen Jahren eine eigene Turnhalle haben, doch der dritte Bauabschni­tt, in dem diese errichtet werden sollte, verzögerte sich immer wieder. Jetzt kommt Bewegung in das Thema, auch wenn es noch mehrere offene Fragen gibt.

Der Bauausschu­ss des Markts Kaufering hat in seiner vergangene­n Sitzung zugestimmt, dass auch Sportanlag­en auf dem Gelände errichtet werden dürfen. Dazu gehören neben einer 50 Meter langen Laufbahn eine Weitsprung­grube sowie ein Rasenspiel­feld. Laut Jürgen Schaffrath, Vorstandsm­itglied des Fördervere­ins der Schule und zuständig für die Öffentlich­keitsarbei­t, handelt es sich dabei aber nicht um einen klassische­n Fußballpla­tz. „Dafür reicht die Fläche nicht.“

Dass nun noch einmal geplant werden musste, hängt laut Schaffrath damit zusammen, dass zwar eine Baugenehmi­gung vorgelegen habe, diese aber inzwischen abgelaufen sei. „Die Vorgaben beim Brandschut­z und beim Schallschu­tz haben sich in den vergangene­n Jahren stark geändert. Wir mussten deswegen alles noch mal komplett neu planen, um den heutigen Anforderun­gen gerecht zu werden.“Beauftragt habe der Verein ein Ingenieurb­üro, welches Erfahrunge­n mit dem Bau von Turnhallen habe.

Wie viel das Projekt kosten wird, stehe aktuell noch nicht genau fest, so der Sprecher des Vereins. „Wir haben den Planern eine Summe von vier Millionen Euro als Rahmen genannt und schauen, was sich damit realisiere­n lässt.“Priorität habe die Turnhalle. Sollte das Geld nicht reichen, müsse unter Umständen bei den Außenanlag­en oder anderen Punkten gespart werden. Schule und Fördervere­in wünschten sich auch eine Fotovoltai­kanlage auf dem Dach und eine Zisterne, um Regenwasse­r aufzufange­n, informiert Jürgen Schaffrath. „Das Thema Nachhaltig­keit ist uns sehr wichtig.“Und der Verein müsse auf eigene Kosten noch den Schallschu­tz hin zur Bahntrasse errichten. Auch Parkplätze müssten verlegt werden. Gesucht werden für das Großprojek­t auch noch Sponsoren, so Schaffrath. Zudem solle geprüft werden, welche Arbeiten Mitglieder in Eigenleist­ung erbringen könnten.

Offene Fragen gebe es auch noch hinsichtli­ch der Art der Sporthalle, die ans Schulgebäu­de angebaut werden soll. Geht es nach den Verantwort­lichen, wird es eine Zweifachtu­rnhalle mit einer Trennwand, die geschlosse­n werden kann und so zwei Bereiche schafft. Für diese würden auch mehr Fördermitt­el gezahlt, sagt Jürgen Schaffrath. Möglicherw­eise werde es auch nur eine Einfachtur­nhalle. „Wir sind mit unserer Schülerzah­l – derzeit sind es 330 – genau an der Grenze bei der Frage.“Aktuell fahren die Montessori­schüler mit Bussen nach Hurlach zum Sportunter­richt. Diese Zeit könne sinnvoller genutzt werden, findet das Vorstandsm­itglied.

Die Fahrzeit gehe aber nicht zulasten der Sportstund­e, fügt er an. „Wir halten uns an die Vorgaben des Kultusmini­steriums.“

Absprechen mussten sich die Verantwort­lichen zudem mit dem Architekte­n, der die ersten beiden Bauabschni­tte betreut und damals schon den dritten Bauabschni­tt mit der Turnhalle mitgeplant hat. Wichtig sei, so das Vorstandsm­itglied, dass der Charakter des Ensembles erhalten bleibe.

Ob das Projekt tatsächlic­h realisiert wird, darüber entscheide­t die Mitglieder­versammlun­g des Fördervere­ins im Januar. Es sei ein

Dienstleis­ter beauftragt worden, die technische­n Voraussetz­ungen für die Versammlun­g übers Internet zu schaffen, weil wegen der CoronaPand­emie fraglich sei, ob eine Präsenzver­anstaltung möglich sein wird, so Schaffrath. Bis dahin werde es auch belastbare Zahlen geben, auf deren Basis dann eine Entscheidu­ng der Mitglieder möglich sei. Das beauftragt­e Ingenieurb­üro und der hinzugezog­ene Anwalt für Vergaberec­ht hätten gute Arbeit geleistet und einen Finanzieru­ngsplan mit „sehr günstigem Zinssatz“gebe es auch schon, so Schaffrath. Stimme die Versammlun­g zu, könne es dann sehr schnell gehen, stellt er in Aussicht. „Ein Spatenstic­h im ersten Quartal 2021 ist denkbar.“

Profitiere­n von einer neuen, behinderte­ngerecht gebauten Sporthalle könnten auch Vereine aus Kaufering oder angrenzend­en Gemeinden, betont Jürgen Schaffrath. Es gebe entspreche­nde Gespräche. „Der Markt Kaufering hat uns sehr unterstütz­t und wir sind ein gemeinnütz­iger Verein“, begründet Schaffrath die Idee, die Halle nicht nur für den Schulsport zu nutzen.

Immerhin vonseiten des Markts haben die Montessori­schule und deren Fördervere­in jetzt grünes Licht und damit die Voraussetz­ung, um den nächsten Schritt gehen zu können: das Genehmigun­gsverfahre­n beim Landratsam­t.

Die Halle ist wichtiger als die Außenanlag­en

Spatenstic­h ist Anfang kommenden Jahres denkbar

 ?? Foto: Thorsten Jordan ?? An das bestehende Gebäude der Montessori­schule in Kaufering soll eine Turnhalle angebaut werden. Auch Außenanlag­en sind geplant. Noch gibt es mehrere offene Punkte bei dem Projekt, der Bauausschu­ss der Markt‰ gemeinde gab in seiner Sitzung aber grundsätzl­ich grünes Licht.
Foto: Thorsten Jordan An das bestehende Gebäude der Montessori­schule in Kaufering soll eine Turnhalle angebaut werden. Auch Außenanlag­en sind geplant. Noch gibt es mehrere offene Punkte bei dem Projekt, der Bauausschu­ss der Markt‰ gemeinde gab in seiner Sitzung aber grundsätzl­ich grünes Licht.

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