Eine Million Euro Zuschuss für den Rathausplatz
Denklingen erhält eine hohe Förderung. Bei einem anderen Großprojekt steht die Entscheidung noch aus
Denklingen In Denklingen wird derzeit an vielen Stellen gebaut. Insgesamt investiert die Gemeinde mehr als 26 Millionen Euro. Nach zuletzt mehreren negativen Nachrichten hinsichtlich der Finanzen gibt es nun mal wieder eine positive.
Die Regierung von Oberbayern hat eine Million Euro Zuschuss für die Neugestaltung des Rathausplatzes bewilligt. Das Geld stammt aus dem dem Bund-Länder-Programm „Lebendige Zentren – Erhalt und Entwicklung der Orts- und Stadtkerne“. Die Summe sei bei den Planungen einkalkuliert worden, sagt Bürgermeister Andreas Braunegger. Insgesamt sind für die Neugestaltung 2,5 Millionen Euro veranschlagt. In der Pressemitteilung der Regierung ist sogar von voraussichtlich drei Millionen Euro Gesamtkosten die Rede. „Da hat sich ein Fehler eingeschlichen“, sagt Braunegger dazu.
Im März 2019 hatte der Gemeinderat
das Vorhaben zwischenzeitlich wegen zu hoher Kosten gestoppt. Damals lag die Gemeinde nach der Ausschreibung bei 3,5 Millionen Euro. Die im Raum stehende Summe sei „der Bevölkerung nicht vermittelbar“, sagte Andreas Braunegger damals. Das Baufeld wurde so verkleinert, dass eine Million Euro eingespart werden konnte.
Bei dem nun bewilligten Geld handelt es sich um eine „erste Rate für den barrierefreien und verkehrsberuhigten Ausbau der Ortsmitte“, teilt die Regierung mit. Braunegger geht – wie er auf LT-Nachfrage sagt – davon aus, dass am Ende etwa 50 Prozent der Kosten erstattet werden.
Der Bereich rund ums Rathaus wird gepflastert und auf der Fläche vor dem Rathaus – auf der Seite des Kriegerdenkmals – soll auch wieder ein Brunnen entstehen. Der befand sich früher schon einmal an der Stelle und der Denkmalschutz hatte angeregt, dass dieser im Zuge der Neugestaltung der Außenanlagen auch wieder gebaut werden sollte. Saniert wird während der Neugestaltung auch das Kriegerdenkmal an der Hauptstraße. Dessen Niveau wird angehoben und die Mauern links und rechts auf Wunsch des
Denkmalamts abgerissen und nach hinten versetzt. Freuen können sich die Fußgänger, die rund ums Rathaus unterwegs sind. Dort wird ein Gehweg errichtet, auch im Buchweg.
Beim Rathausplatz fließen also Fördergelder. Die Gemeinde erlebte bei dem Thema Zuschuss im Mai aber eine böse Überraschung beim geplanten Neubau des Kindergartens. Auf zwei Millionen Euro hatte die Kommune gehofft, doch die Regierung von Oberbayern hatte den Zuschuss verweigert. Denklingen sei zu wohlhabend, so die Argumentation. Grundlage der Entscheidung war das Jahr 2018, in dem die Gemeinde sehr hohe Steuereinnahmen hatte. Das Projekt ist mit 6,3 Millionen Euro veranschlagt und sollte heuer auch realisiert werden. Die Kommune hat Widerspruch eingelegt. „Wir haben dazu bislang noch keine Antwort erhalten und auch keinen Zeithorizont genannt bekommen, wann wir damit rechnen können“, so Braunegger.
Vor Kurzem hatte die Gemeinde zudem wegen Steuerausfällen in diesem Jahr einen Kredit über 4,77 Millionen Euro aufnehmen müssen, um die laufenden Investitionen stemmen zu können.