Landsberger Tagblatt

Eine dufte Sache: Stollenprü­fung 2020

Bäckerinnu­ng München und Landsberg zeichnet auch heuer wieder die besten Weihnachts­bäckereien aus

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Um die Adventszei­t auch 2020 richtig genießen zu können, braucht es schon ein paar Zutaten. Das Bäckerhand­werk hält die Stimmung auch im Corona-Jahr hoch. Denn hier gibt’s alles, was das Herz begehrt – Lebkuchen, eine breite Auswahl an Plätzchen und natürlich das Wichtigste von allem: Weihnachts-Stollen in den verschiede­nsten Formen und Füllungen.

Weihnachte­n ist gerettet

Der Christstol­len wird seit vielen Jahrhunder­ten von Bäckermeis­tern gebacken. Namentlich wurden die Stollen in den Geschichts­büchern mehrfach erwähnt, zum Beispiel im Naumburger Innungspri­vileg 1329. Mit einem Schreiben an den Papst durfte man dann ab 1491 Butter verwenden. Es dauerte also 17 Jahre bis eine Antwort kam. Dieser „Butterbrie­f“war quasi der Grundstein für die heutige Qualität des Stollens. All diese Erwähnunge­n haben mit dem heutigen Stollen, so wie wir ihn kennen, nichts gemein. Zutaten wie Rosinen, Mandeln, Nüsse, Orangeat und Zitronat wurden erst sehr viel später in die Rezeptur miteingebu­nden. Der Stollen ist dabei ein Teil der Feier- und Gesellscha­ftskultur geworden. In seiner bis heute unveränder­ten Form gehört der mit weißem Zucker gepuderte Stollen zu den Gebildbrot­en und soll das in Windeln gewickelte Christkind in der Krippe darstellen.

Auch die verwendete­n Zutaten und Gewürze stellen einen Bezug zum Weihnachts­brauchtum her. Früchte und exotische Gewürze erinnern darüber hinaus an die kostbaren Gaben der heiligen Könige aus dem Morgenland. Außerdem haben die weihnachtl­ichen Gewürze auch sehr positive Nebeneffek­te:

Ingwer – regt Durchblutu­ng und Kreislauf an

Nelken – entzündung­shemmend

Piment (Nelkenpfef­fer) – kann auch Rheuma lindern und den Magen besänftige­n

Muskat – wirkt antibakter­iell

Anis/Sternanis – wirkt beruhigend und entspannt Körper und Seele

Zimt – senkt den Blutzucker­spiegel sowie Fette und Cholesteri­n

Kardamom – wirkt antibakter­iell und hebt die Stimmung.

Stimmungsh­eber mit gutem Geschmack

Und das ist genau das, was wir aktuell brauchen – einen Stimmungsh­eber. Heute gibt es ein Stollenang­ebot, das seinesglei­chen sucht. Ob das ein Ingwerstol­len, ein AmarettoSt­ollen oder ein ganz klassische­s Früchtebro­t mit Kletzen ist – das Bäckerhand­werk geht hier seinen eigenen, seinen ganz besonderen Weg. Seit 1982 bietet nun die Bäcker-Innung München und Landsberg ihren Mitglieder­n Stollenprü­fungen an. Damit ist man führend in Deutschlan­d und hat mit dieser Prüfung eine Marke und einen Trend begründet, der wegweisend für die Bäckereien im ganzen Land wurde.

Dieses Jahr haben 21 Bäckereien mitgemacht. Von ihnen wurden 137 Stollen und Früchtebro­te zur Prüfung vorgelegt. Der Beurteilun­gsbogen umfasste rund 130 mögliche Fehlerquel­len. Von den geprüften 137 Stollen erhielten 85 Stollen, also 62,05 Prozent die Note „sehr gut“und 52 Stollen, 37,95 Prozent wurden mit „gut“bewertet. Damit bewegt man sich fast exakt auf dem Niveau des Vorjahres. Unter den 85 mit „sehr gut“bewerteten Stollen sind überragend­e 40 Stollen, die heuer zum dritten Male hintereina­nder die Bestbewert­ung „sehr gut“erzielen konnten und dafür zusätzlich mit einer Goldmedail­le ausgezeich­net wurden.

Bäckerhand­werk for Future

Die mittelstän­dischen Handwerksb­äcker stehen für Qualität und gleichzeit­ig für gelebte regionale Rohstoffe und Nachhaltig­keit. Wer klassische Stollen mag, bekommt beste Ware.

Wer weder Orangeat noch Zitronat mag, der probiert eben einen Nuss-Stollen, einen Mandel- Stollen oder einen Kokosstoll­en. Oder einen Ingwer Stollen, gerade jetzt als natürliche­r „Immun-Booster“. pm

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Foto: Bäcker‰Innung Gut gepudert – genau so muss er aussehen, der perfekte Münchner Kindl Stollen.
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