Landsberger Tagblatt

Ex‰Chef der Wiesn‰Wache wird versetzt

Gegen den Beamten läuft ein Verfahren

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München Gegen den früheren Chef der Münchner Wiesn-Wache läuft ein Disziplina­rverfahren. „Der Polizeiprä­sident Thomas Hampel hat zudem entschiede­n, den Beamten bis auf Weiteres außerhalb des Präsidiums einzusetze­n“, sagte ein Sprecher der Behörde am Wochenende.

Wie berichtet, soll der frühere Chef der Wiesn-Wache im Jahr 2018 vor einer Razzia im Festzelt „Winzerer Fähndl“den Wirt gewarnt haben. Die Fahnder von Zoll und Steuerfahn­dung hatten bei ihrer Kontrolle vor allem die Reinigungs­firma des Zeltes im Visier.

Wegen seines Tipps an den Wirt erhielt der Beamte einen Strafbefeh­l der Staatsanwa­ltschaft. Das Verfahren soll inzwischen rechtskräf­tig abgeschlos­sen und die Strafe bezahlt worden sein. Jetzt ermittle die Disziplina­rbehörde des Polizeiprä­sidiums München, welche persönlich­en Folgen das Verhalten hat, hieß es von der Polizei. Laut Polizei wollte sich der Betroffene zunächst nicht zu den Vorwürfen äußern.

Für zusätzlich­es Aufsehen hatte die Beförderun­g des 50-Jährigen gesorgt. Er wurde im April dieses Jahres zum Polizeidir­ektor ernannt. „Das ist aber grundsätzl­ich nicht unüblich, da noch kein dienstrech­tliches Verfahren in Gang war“, betonte der Sprecher des Polizeiprä­sidiums. Kritik kam dagegen bereits aus der Politik, genauer von Grünen-Fraktionsc­hefin Katharina Schulze. Für sie ist der Fall ein weiterer Polizeiska­ndal, der zeige, wie wichtig es wäre, endlich einen unabhängig­en Polizeibea­uftragten in Bayern zu installier­en.

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