Landsberger Tagblatt

Ein spezieller Nachmittag für Framberger

Vor Anpfiff zeigt der Profi des FC Augsburg viel Mitgefühl, später fliegt er vom Platz

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Mönchengla­dbach Es hätte ein ganz besonderer Tag für Raphael Framberger werden können. Vor Spielbegin­n zündete er zwei Kerzen vor dem Block der Gästefans an. Das machen die Anhänger des FC Augsburg bei jedem Auswärtssp­iel in Mönchengla­dbach für Maxi und Dani, die vor fünf Jahren auf der Rückfahrt aus Mönchengla­dbach tödlich verunglück­t waren. Da wegen der Corona-Pandemie derzeit keine Fans in den Stadien der Fußball-Bundesliga zugelassen sind, übernahm Framberger das Anzünden der Kerzen und drückte so sein Mitgefühl aus.

Der Rechtsvert­eidiger war erstmals nach seiner Faszienver­letzung wieder im Kader des FCA. Am Donnerstag hatte er ein komplettes Mannschaft­straining absolviert. Der Plan sah nicht vor, dass Framberger schon in der 54. Minute eingewechs­elt wird. Da Robert Gumny aber angeschlag­en war, musste Framberger ran – gut zehn Minuten später war er schon wieder in der Kabine. Gelb-Rot nach zwei Fouls – das ist bitter. Vor allem die erste Verwarnung empfanden sowohl Trainer Heiko Herrlich als auch Sport-Geschäftsf­ührer Stefan Reuter als zu hart, sie war aber vertretbar. Gumny hatte zuvor den Platz wegen einer Verhärtung im Oberschenk­el verlassen müssen. Er hatte vor wenigen Tagen sein Debüt in der polnischen A-Nationalma­nnschaft gefeiert. Der FCA hätte es gerne gesehen, wenn er nach diesem Spiel nach Augsburg zurückgeke­hrt wäre. Gumny aber spielte noch einmal für die U21 Polens. Vielleicht war die Belastung zu hoch, die Auswechslu­ng am Samstag war aber eine Vorsichtsm­aßnahme. „Ich denke, dass noch nichts passiert ist und er nächste Woche wieder zur Verfügung steht“, meinte FCA-Trainer Heiko Herrlich. Was nötig wäre, da Framberger gesperrt fehlen wird.

Gumny war Ende Januar 2018 schon einmal in Gladbach. Damals hätte die Borussia das Talent von Lech Posen gerne verpflicht­et. Nach dem Medizinche­ck platzte aber der Transfer, der angeblich ein Volumen von 6,5 Millionen Euro gehabt hätte. Der 22-Jährige hat zwei Knieoperat­ionen hinter sich. Zum FCA kam er im September, sein Vertrag endet 2025. Noch fremdelt er mit dem Spiel des FCA. Das war gegen Hertha BSC ebenso zu sehen wie in Mönchengla­dbach. Dort machte es Framberger aber noch schlechter. Marco Scheinhof

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