Eine neue Heimat für die Caritas
Im Gebäude der früheren Sozialstation St. Martin in der Lechstraße in Landsberg entsteht derzeit das neue Caritaszentrum. Welche Angebote es dort künftig gibt
Landsberg An der Lechstraße in Landsberg entsteht derzeit ein neues Caritaszentrum. Bislang waren die verschiedenen Angebote des Wohlfahrtsverbands auf mehrere Standorte im Stadtgebiet verstreut. Bis Mitte des kommenden Jahres sollen die meisten im Gebäude der früheren Sozialstation St. Martin unter ein gemeinsames Dach.
Nachdem die ökumenische Sozialstation St. Martin in die Räumlichkeiten des Heilig-Geist-Spitals umgezogen ist, hat der Caritasverband für den Landkreis das Gebäude an der Lechstraße vom Bistum Augsburg auf Erbpacht übernommen. Bis Mitte nächsten Jahres soll in dem Gebäude ein neues Caritaszentrum entstehen, in dem verschiedene Angebote des Verbandes zusammengeführt werden, teilt Geschäftsführer Markus Dietl mit.
Ende Oktober wurde der Notarvertrag von Wilhelm Knoll, dem Vorsitzenden des Caritasverbands, und Cornelia Müller, der Vertreterin der Bischöflichen Finanzkammer aus Augsburg, offiziell unterzeichnet. Für den Caritasverband sei der Vertragsabschluss ein Meilenstein mit Blick auf die Weiterentwicklung der Angebote für Menschen, die im Landkreis auf Unterstützung und Hilfe angewiesen sind.
Im neuen Caritaszentrum sollen mehrere Dienststellen, die sich bislang an unterschiedlichen Standorten im Stadtgebiet befinden, zusammengeführt werden. Noch seien aber mehrere Umbau- und Sanierungsmaßnahmen notwendig, sagen Wilhelm Knoll und Markus Dietl. Danach würden die Schuldner- und Insolvenzberatung, der Sozialpsychiatrische Dienst, die Tagesstätte für psychische Gesundheit und die Geschäftsstelle des Verbands (mit allgemeiner Sozialberatung, Mutter-Kind-Kur-Beratung, Gemeindecaritas) in das Gebäude umziehen. Gleichzeitig soll der Standort in der
Brudergasse, der sich nur wenige Gehminuten vom geplanten Caritaszentrum befindet, mit seinen Angeboten für Menschen mit einer Suchterkrankung erhalten bleiben.
„Neben einer besseren Vernetzung der Fülle an Dienstleistungen und der Nutzung von Synergieeffekten wird sich mit dem Umzug vor allem aber auch die Raumsituation deutlich entspannen“, sagt Markus Dietl. In den vergangenen
Jahren seien einige Dienststellen so stark gewachsen, dass Mitarbeiter aufgrund fehlender Räumlichkeiten sehr flexibel mit dieser Situation umgehen mussten. Außerdem werde in Zukunft auch ein Raum für größere Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Aufgrund der bisherigen Nutzung des Gebäudes als Kurzzeitpflegeeinrichtung sei das Gebäude zudem in weiten Teilen bereits heute barrierefrei.
Seit Anfang November sind die Umbaumaßnahmen nun in vollem Gang. „Neben einer Grundsanierung aller Räumlichkeiten werden die Bereiche Elektro, Sanitär und Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht“, sagt Wilhelm Knoll, der in Kaufering ein Malergeschäft betreibt. Wo notwendig, werde auch die Barrierefreiheit weiter ausgebaut – zum Beispiel mit dem Einbau einer behindertengerechten Toilette. Schließlich werde am älteren Gebäudeteil entlang der Lechstraße ein Vollwärmeschutz aufgebracht. Die Baumaßnahmen hofft der Verband im Frühsommer abschließen zu können, sofern es coronabedingt nicht zu Verzögerungen kommt.
Der Caritasverband für den Landkreis wurde 1991 gegründet. Derzeit sind eigenen Angaben zufolge im Verband knapp 60 Mitarbeiter an sechs Standorten in Landsberg, Kaufering und Dießen beschäftigt. Unterstützt wird der Verband von etwa 85 Ehrenamtlichen. Die Schwerpunkte des Verbands liegen neben der Beratungstätigkeit in den Bereichen psychische Erkrankung und Sucht. Außerdem begleitet der Verband ehrenamtliche Initiativen wie Nachbarschaftshilfe Landsberg oder Kleiderkammer.
Für größere Veranstaltungen gibt es jetzt einen Raum