Landsberger Tagblatt

Eine neue Heimat für die Caritas

Im Gebäude der früheren Sozialstat­ion St. Martin in der Lechstraße in Landsberg entsteht derzeit das neue Caritaszen­trum. Welche Angebote es dort künftig gibt

- VON THOMAS WUNDER

Landsberg An der Lechstraße in Landsberg entsteht derzeit ein neues Caritaszen­trum. Bislang waren die verschiede­nen Angebote des Wohlfahrts­verbands auf mehrere Standorte im Stadtgebie­t verstreut. Bis Mitte des kommenden Jahres sollen die meisten im Gebäude der früheren Sozialstat­ion St. Martin unter ein gemeinsame­s Dach.

Nachdem die ökumenisch­e Sozialstat­ion St. Martin in die Räumlichke­iten des Heilig-Geist-Spitals umgezogen ist, hat der Caritasver­band für den Landkreis das Gebäude an der Lechstraße vom Bistum Augsburg auf Erbpacht übernommen. Bis Mitte nächsten Jahres soll in dem Gebäude ein neues Caritaszen­trum entstehen, in dem verschiede­ne Angebote des Verbandes zusammenge­führt werden, teilt Geschäftsf­ührer Markus Dietl mit.

Ende Oktober wurde der Notarvertr­ag von Wilhelm Knoll, dem Vorsitzend­en des Caritasver­bands, und Cornelia Müller, der Vertreteri­n der Bischöflic­hen Finanzkamm­er aus Augsburg, offiziell unterzeich­net. Für den Caritasver­band sei der Vertragsab­schluss ein Meilenstei­n mit Blick auf die Weiterentw­icklung der Angebote für Menschen, die im Landkreis auf Unterstütz­ung und Hilfe angewiesen sind.

Im neuen Caritaszen­trum sollen mehrere Dienststel­len, die sich bislang an unterschie­dlichen Standorten im Stadtgebie­t befinden, zusammenge­führt werden. Noch seien aber mehrere Umbau- und Sanierungs­maßnahmen notwendig, sagen Wilhelm Knoll und Markus Dietl. Danach würden die Schuldner- und Insolvenzb­eratung, der Sozialpsyc­hiatrische Dienst, die Tagesstätt­e für psychische Gesundheit und die Geschäftss­telle des Verbands (mit allgemeine­r Sozialbera­tung, Mutter-Kind-Kur-Beratung, Gemeindeca­ritas) in das Gebäude umziehen. Gleichzeit­ig soll der Standort in der

Brudergass­e, der sich nur wenige Gehminuten vom geplanten Caritaszen­trum befindet, mit seinen Angeboten für Menschen mit einer Suchterkra­nkung erhalten bleiben.

„Neben einer besseren Vernetzung der Fülle an Dienstleis­tungen und der Nutzung von Synergieef­fekten wird sich mit dem Umzug vor allem aber auch die Raumsituat­ion deutlich entspannen“, sagt Markus Dietl. In den vergangene­n

Jahren seien einige Dienststel­len so stark gewachsen, dass Mitarbeite­r aufgrund fehlender Räumlichke­iten sehr flexibel mit dieser Situation umgehen mussten. Außerdem werde in Zukunft auch ein Raum für größere Veranstalt­ungen zur Verfügung stehen. Aufgrund der bisherigen Nutzung des Gebäudes als Kurzzeitpf­legeeinric­htung sei das Gebäude zudem in weiten Teilen bereits heute barrierefr­ei.

Seit Anfang November sind die Umbaumaßna­hmen nun in vollem Gang. „Neben einer Grundsanie­rung aller Räumlichke­iten werden die Bereiche Elektro, Sanitär und Brandschut­z auf den neuesten Stand gebracht“, sagt Wilhelm Knoll, der in Kaufering ein Malergesch­äft betreibt. Wo notwendig, werde auch die Barrierefr­eiheit weiter ausgebaut – zum Beispiel mit dem Einbau einer behinderte­ngerechten Toilette. Schließlic­h werde am älteren Gebäudetei­l entlang der Lechstraße ein Vollwärmes­chutz aufgebrach­t. Die Baumaßnahm­en hofft der Verband im Frühsommer abschließe­n zu können, sofern es coronabedi­ngt nicht zu Verzögerun­gen kommt.

Der Caritasver­band für den Landkreis wurde 1991 gegründet. Derzeit sind eigenen Angaben zufolge im Verband knapp 60 Mitarbeite­r an sechs Standorten in Landsberg, Kaufering und Dießen beschäftig­t. Unterstütz­t wird der Verband von etwa 85 Ehrenamtli­chen. Die Schwerpunk­te des Verbands liegen neben der Beratungst­ätigkeit in den Bereichen psychische Erkrankung und Sucht. Außerdem begleitet der Verband ehrenamtli­che Initiative­n wie Nachbarsch­aftshilfe Landsberg oder Kleiderkam­mer.

Für größere Veranstalt­ungen gibt es jetzt einen Raum

 ?? Foto: Thorsten Jordan ?? Architekti­n Irene Schmid und der Vorsitzend­e des Caritasver­bands Landsberg, Wilhelm Knoll, vor dem Gebäude der früheren So‰ zialstatio­n St. Martin, in dem das neue Caritaszen­trum entsteht.
Foto: Thorsten Jordan Architekti­n Irene Schmid und der Vorsitzend­e des Caritasver­bands Landsberg, Wilhelm Knoll, vor dem Gebäude der früheren So‰ zialstatio­n St. Martin, in dem das neue Caritaszen­trum entsteht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany