Ein irritierender Werbespot
Etwas irritierend und ungewöhnlich ist der Werbespot der Bundesregierung in Sachen Corona ja schon. Wenn man ihn das erste Mal anschaut. Ob hier die Intention und die Wirkung wirklich zusammenpassen? Sollte das nun witzig oder aufrüttelnd gemeint sein? Die Grundidee, dass wir diesmal einfach nur mal Ruhe geben und nicht aktiv gegen eine Gefahr kämpfen müssen, ist schon klar, aber geglückt ist diese Werbekampagne wohl in vielerlei Hinsicht nicht. Ich könnte mir denken, dass der Werbespot bei vielen ziemlich aneckt.
Zum Beispiel bei den vielen echten Helden dieser Krisenzeit, den Menschen, die nicht faul zu Hause auf dem Sofa liegen können, sondern für unsere Grundversorgung arbeiten müssen oder die Leben derjenigen retten wollen, die sich angesteckt haben. Sie sind die Helden dieser Tage und sie leisten großartige Arbeit.
Dass sich ein Fitnessclub-Besitzer, der noch dazu wieder zusperren muss, weil es bei ihm angeblich so gefährlich ist, darüber ärgert, kann man gut verstehen. Es gibt viele Bereiche, wo man Menschen sicher besser schützen müsste – zum Beispiel im Nahverkehr. Hier gibt es keinen weiteren Einsatz von
Zu Hause fit bleiben mit dem LT
Schulbussen. Und die Einwände von Bernd Fuchs könnten die Werbestrategen der Regierung doch verwerten. Besser als faul rumliegen – und gesünder – sind seine Vorschläge allemal. Sport geht doch auch zu Hause. Und das unterstützt auch die neue LT-Aktion „Fit bleiben in Corona-Zeiten“. Jeden Montag stellen Experten aus dem Landkreis in einer Serie in der Zeitung und in einem Video Übungen vor, die jeder zu Hause nachmachen kann. Viele Hilfsmittel sind dafür nicht notwendig. Man braucht nur etwas Platz.