Falsche Inzidenz
Der Wert der Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis sinkt. Doch stimmt die Berechnung?
Landkreis So manchen, der die Sieben-Tage-Inzidenz des Landkreises Landsberg auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts verfolgt, wird die aktuelle Zahl sicherlich verwundert haben. Denn der Wert, der angibt, wie viele Corona-Infizierte es auf 100000 Einwohner gerechnet gibt, liegt aktuell bei 88,1. Das Gesundheitsamt hat dagegen einen ganz anderen Wert berechnet. Und der liegt deutlich höher.
Über das Wochenende ist die vom Robert-Koch-Institut berechnete Sieben-Tage-Inzidenz kontinuierlich gesunken – von 129,7 am Samstag auf 112,2 am Sonntag und schließlich 88,1 am Montag (Stand jeweils 0 Uhr). Die Gesamtzahl der Corona-Fälle stagnierte an allen drei Tagen allerdings bei 1338. Dabei hat das Landratsamt alle neuen Fälle vom Samstag und Sonntag an das Landesamt für Gesundheit gemeldet, wie Pressesprecher Wolfgang Müller auf Nachfrage unserer Zeitung sagt. Er spricht von rund 80 Fällen. Vom Landesamt würden die Daten dann in der Regel an das Robert-Koch-Institut
weitergegeben. Die Gesamtzahl der Infizierten hätte also ansteigen müssen.
Doch wieso sinkt dann die Sieben-Tage-Inzidenz? Pressesprecher Müller erklärt sich das so: Es werden keine neuen Fälle dazugerechnet, gleichzeitig fallen aber jene Fälle aus der Berechnung, die länger als sieben Tage bekannt sind. Im Gesundheitsamt in Landsberg habe man bereits eine eigene Berechnung durchgeführt. Mit dem Ergebnis, dass die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis aktuell bei 140 liegt. „Diesen Wert halten wir in den vergangenen Tagen relativ konstant“, sagt Wolfgang Müller.
Laut Landratsamt befinden sich aktuell 210 positiv auf das Coronavirus getestete Personen in Quarantäne, dazu kommen weitere 759 Kontaktpersonen, die ebenfalls zu Hause bleiben sollen. Im Landsberger Klinikum werden fünf Corona-Patienten auf der Normalstation und zwei auf der Intensivstation behandelt. Beide müssen laut Gesundheitsamt beatmet werden.