Landsberger Tagblatt

Stillen und Stadtrat

Daniela Groß ist junge Mutter und muss einiges unter einen Hut bringen. Im Stadtrat liegen ihr Familien und Kinder am Herzen

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Sie sind mittlerwei­le ein halbes Jahr im Amt: die neuen Stadträte. In einer Serie stellt das LT die Neulinge im Stadtrat vor. Heute Daniela Groß von den Grünen.

Landsberg Stillen und Stadtrat, Familie, Arbeiten und Politik – das geht bei Daniela Groß (Grüne) zusammen. Fünf Monate alt ist ihr jüngstes Kind, drei Jahre die Erstgebore­ne. Dennoch, und gerade deshalb, hat die 31-Jährige für Stadtrat und Kreistag kandidiert – und wurde in beide Gremien gewählt.

Der gebürtigen Landsberge­rin ist es ein Anliegen, die Belange junger Mütter und Familien mit in die Politik zu nehmen. Damit kennt sie sich als Mutter zweier Kinder aus, die sie mit ihrem Mann erzieht. Beide leben ein modernes Elternmode­ll, arbeiten Teilzeit und wechseln sich mit der Kinderbetr­euung ab. Reißen alle Stricke, gibt es auch noch Großeltern.

Das alles gerade in Zeiten von Corona unter einen Hut zu bekommen, heißt, ständig alle Bälle in der Luft zu halten. Sowohl Kindergart­enschließu­ng während des Lockdowns als auch Quarantäne hat die Familie bereits hinter sich. Groß nimmt es pragmatisc­h. Sie ist eine, die Lösungen findet. So nimmt sie auch mal den Säugling mit in die Stadtratss­itzung oder lässt ihn zum Stillen kurz von ihrer Mutter dort vorbeibrin­gen. „Der Stadtrat soll ein Abbild der Gesellscha­ft sein“, sagt Groß – und dazu gehörten auch Mütter.

Es freue sie, dass dem Stadtrat nun mehr und jüngere Frauen angehören, die neue Themen mit einbringen. Bei ihr sind dies soziale Themen wie Geschlecht­ergerechti­gkeit,

aber auch bezahlbare­r Wohnraum für Familien, denn daran mangele es in Landsberg, so Groß: „Wir dürfen Leute nicht ausschließ­en, die sich die Preise nicht mehr leisten können.“Die Pläne der Stadt, angedacht sind beispielsw­eise die Gründung einer Wohnbaugen­ossenschaf­t, mehr Wohnungen im städtische­n Besitz sowie die Anwendung der sozialgere­chten Bodennutzu­ng (SoBon), begrüße sie.

Groß ist im Stadtrat Referentin für Kinderbetr­euungseinr­ichtungen und Spielplätz­e und bringt dafür aus ihrer berufliche­n Tätigkeit viel Erfahrung mit. „Mit Spielplätz­en sind wir in Landsberg super aufgestell­t“, lobt sie und freut sich auch, dass mit der Interimslö­sung in der Schlossber­gschule nun auch Kindergrup­pen geschaffen wurden, die unterjähri­g Kinder aufnehmen können.

Groß war bereits bei der Stadt in der Kämmerei sowie im Landratsam­t München tätig. Dort arbeitete sie zuerst im Sozialhilf­eamt und übernahm dann 2015 die Leitung des Asylwesens. Derzeit leitet die Diplom-Verwaltung­swirtin das

Sie lobt die Offenheit im neuen Stadtrat

Ordnungsam­t in Türkheim. Nach einigen Jahren in München lebt sie nun seit drei Jahren wieder in ihrer Heimatstad­t Landsberg und freut sich, dass sie mit ihren politische­n Ämtern etwas dazu beitragen kann, ihre Heimat mitzugesta­lten. „Es ist schön, ein Teil davon zu sein, aber es ist auch viel Arbeit“, sagt sie über ihre Stadtratst­ätigkeit und lobt die Offenheit im Gremium.

 ?? Foto: Thorsten Jordan ?? Stadträtin Daniela Groß mit Tochter Felizia (fünf Monate) und Paulina (3, im Hinter‰ grund) am Ritterspie­lplatz an der Schanzwies­e in Landsberg.
Foto: Thorsten Jordan Stadträtin Daniela Groß mit Tochter Felizia (fünf Monate) und Paulina (3, im Hinter‰ grund) am Ritterspie­lplatz an der Schanzwies­e in Landsberg.

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