Vorbereitende Arbeiten für die neue Ortsumgehung laufen
Archäologen graben derzeit bei Lengenfeld. Bald wird ein Kreisverkehr gebaut, dann wird der Verkehr umgeleitet
Pürgen Der geplante Bau einer Umgehungsstraße bei Lengenfeld zeigt erste Spuren im Gelände. An mehreren Stellen auf landwirtschaftlichen Flächen östlich des Ortes haben archäologische Grabungen stattgefunden. „Dabei wurde der Oberboden abgegraben“, informierte Bürgermeister Wilfried Lechler in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Pürgen.
Nachdem es zwischenzeitlich so ausgesehen hatte, als ob dort ein Bodendenkmal in Form eines Grabes mit sechs Pfählen liegen könnte, gab es kurz darauf Entwarnung. „Es wurde kein Bodendenkmal gefunden, nicht einmal Scherben“, so Lechler weiter. Erneute Grabungen werde es im März 2021 auf sogenannten Verdachtsflächen am Waldrand geben. Dort könnten Hügelgräber liegen. Die Archäologen werden zudem nach der Rodung des Waldes, der für den Bau der Umgehungsstraße weichen muss, tätig werden, denn auch im Waldgebiet könnten Hügelgräber liegen.
Neuigkeiten gab es auch bezüglich der staatlichen Förderung der Baumaßnahme. Wie Lechler sagte, rechne er mit einer Bezuschussung von 85 Prozent und einer Zustellung des Förderbescheids bis Ende Dezember. Als Kosten für die etwa 3,3 Kilometer lange Ortsumfahrung sind 18 Millionen Euro veranschlagt.
Für die Baumaßnahme sind weitere Planungsleistungen notwendig, die der Gemeinderat nun einstimmig vergab. Dabei handelt es sich um Planungen zum Kreisverkehrsplatz in Höhe von 5500 Euro sowie zur Baustellenumfahrung in Höhe von 2700 Euro. Demnach soll der Schwerlastverkehr in der Zeit, in der der neue Kreisverkehr an die Straße angebunden werden soll, über Pflugdorf und Mundraching auf die B 17 umgeleitet werden. Der weitere Verkehr soll über Thaining,
Hagenheim und Hofstetten geführt werden. Um Kosten bei der Entsorgung von Bestandsstraßen zu sparen, hat die Gemeinde zudem deren Nacherkundung auf chemische Belastung in Auftrag gegeben. Südlich und nördlich von Lengenfeld werden etwa 20 Boden- und Asphaltproben genommen und auf Belastungen untersucht, sodass hochbelastetes von weniger belastetem Material getrennt werden kann. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 12 000 Euro.