Vorerst gibt’s keine weiteren Bauplätze
In Reichling gibt es gleich mehrere Probleme, die gelöst werden müssen
Reichling Im Erbistal in Reichling wird es vorerst keine neuen Bauplätze geben. Der Gemeinderat hat die Angelegenheit zurückgestellt, da es noch Unklarheiten gibt. Das betrifft vor allem auch ein mögliches Bodendenkmal – eine Römerstraße, die dort verlaufen könnte.
Wie berichtet, wollte die Gemeinde im Erbistal am südlichen Rand noch zwei Bauplätze schaffen. Schon in der vorherigen Sitzung war aber klar geworden, dass es dabei Schwierigkeiten geben könnte: Unter anderem sind dort möglicherweise geschützte Hummeln heimisch. Zudem hatte es im Gemeinderat Diskussionen gegeben, inwieweit das Landschaftsbild negativ beeinträchtigt würde. Hierzu hatte auch ein Ortstermin stattgefunden.
Was die Hummeln betrifft, sieht Bürgermeister Johannes Leis keine größeren Probleme: Die geschützten Insekten könnten umgesiedelt werden. Bleibt die Thematik mit der Römerstraße. Laut Bürgermeister Leis habe es einen Hinweis aus der Bevölkerung gegeben, dass dort eine ehemalige Römerstraße sei.
Wie der Gemeindechef mittlerweile in Erfahrung gebracht hat, werde jedoch angenommen, dass sich diese weiter entfernt befunden habe und nicht durch das oder direkt am Baugebiet vorbei verlaufen würde. Das soll vom Landesamt für Denkmalpflege geprüft werden. Bis dahin wird der Gemeinderat keine weiteren Schritte unternehmen, um die Ausweisung der Bauplätze voranzutreiben.
Bisher hatte das Amt der Gemeinde lediglich empfohlen, einen Archäologen hinzuzuziehen. Eine Aussage über den Verlauf der Römerstraße hat es vom Amt nicht gegeben. In der Diskussion im Gemeinderat wurden aufgrund der Unklarheiten Bedenken laut, zum einen, weil das Grundstück nur mit entsprechenden Auflagen veräußert werden könnte, zum anderen ging es darum, den Erhalt dieser „historischen Besonderheit“für die Zukunft in öffentlicher Hand behalten zu können.
Der Rat entschied mit 7:5 Stimmen, das Bauleitplanverfahren einzustellen, bis Klarheit herrscht.