Ein Theaterstück wird zum Kurzfilm
Wegen der Corona-Pandemie ändert sich ein Schüler-Projekt der Landsberger Stelzer
Landsberg Die Jugendarbeit des Landsberger Theaterensembles „Die Stelzer“und des Kulturvereins „dieKunstBauStelle“ist durch Corona ausgebremst. Öffentliche Auftritte sind kaum möglich. Dennoch sieht Theaterleiter und Vereinsvorsitzender Wolfgang Hauck großen Bedarf für die Arbeit mit Jugendlichen – und „zwar gerade wegen Corona, der extremen Situation und Isolation, in der sich die Heranwachsenden derzeit befinden.“Ein Projekt hat er jetzt laut Pressemeldung mit seinem Team in die Tat umgesetzt. Wenn auch unter erschwerten Bedingungen.
Wegen Corona musste das für Sommer geplante außerschulische Theaterprojekt „Außer Rand und Band“verschoben und auf den Spätherbst verlegt werden. Am Ende konnte es zu keiner öffentlichen Aufführung kommen. Dennoch: 15 Jugendliche aus Landsberg und Umgebung – vier Buben und elf Mädchen – im Alter von zwölf bis 17 Jahren haben Enormes auf die Beine – oder auf die Stelzen – gestellt.
Eigentlich sollte es ein Theaterstück werden. Auf Stelzen. Daher sei mit theaterpädagogischen Übungen begonnen worden, die Theaterpädagogin Anne Tysiak, die mit dem früheren Theaterleiter Peter Pruchniewitz die Workshops geleitet hat, anbot. Immer stärker sei die gemeinsame Entwicklung einer Geschichte
in den Mittelpunkt gerückt. Die Jugendlichen hätten Dialoge und Gedichte geschrieben, Figuren entwickelt und über dramaturgische Fragen diskutiert.
Und dann: Plötzlich alles anders. Ende Oktober wieder verschärfte
Corona-Maßnahmen. Übungstreffen waren damit nicht mehr möglich und ein Abschluss im öffentlichen Raum konnte nicht vorbereitet werden. Für das Abschlusswochenende wurde ein Online-Format angesetzt. Gemeinsam mit dem Mediendesigner Gonzalo Orce aus Argentinien, der schon seit langem im Team des Vereins dieKunstBauStelle grafisch und filmisch tätig ist, wurden die bisherigen Ideen und Geschichten nun filmisch umgesetzt. Aus dem Theatertextbuch wurde ein Drehbuch, die Grundlage für zwei Kurzfilme, die gemeinsam entstanden. Wegen der Kontaktbeschränkungen mussten die meisten Jugendlichen alleine, mit einfachen technischen Möglichkeiten arbeiten.
„Ich bin froh, dass solche außerunterrichtlichen Aktivitäten gerade überhaupt möglich sind“, sagt Anja Schweikert, kommissarische Leiterin der Mittelschule. „Das ist momentan so wichtig für unsere Kinder.“Derzeit beschränke sich ihr öffentliches Leben nur auf die Schule. Alle sozialen, kreativen Bereiche: gestrichen. Also all das, was das Leben eigentlich ausmache.