Landsberger Tagblatt

Platz für Sozialwohn­ungen am Geltendorf­er Bahnhof?

Die Gemeinde könnte ein Grundstück kaufen. Doch das dürfte einiges an Geld kosten

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Geltendorf Im Bahnhofsbe­reich von Geltendorf könnten gemeindlic­he Sozialwohn­ungen entstehen – falls die Gemeinde ein Grundstück aus dem Bundeseise­nbahnvermö­gen (BEV) erwerben kann. Dieses befindet sich östlich vom Bahnhof. Es ist ein Eckgrundst­ück, im Süden begrenzt von der Straße Am Bahnhof, im Westen vom Blumenweg.

Dass Interesse am Erwerb des 962 Quadratmet­er großen Bauplatzes besteht, hat die Gemeinde Geltendorf gegenüber der Bahn bereits schriftlic­h bekundet. Bürgermeis­ter Robert Sedlmayr hatte im September vom Gemeindera­t dazu grünes Licht bekommen. In gleicher Sitzung beauftragt­e das Gremium ein Planungsbü­ro damit, ein Bebauungsu­nd Finanzieru­ngskonzept zu erstellen. Dieses ist Voraussetz­ung des BEV für den Verkauf des Grundstück­s.

Jetzt stellte Sedlmayr mögliche Bebauung, Finanzieru­ng und Rendite vor. Dabei berücksich­tigt ist die

Auflage der Bahn, dass nur verkauft wird, wenn ein sozialer Geschosswo­hnungsbau mit mindestens vier Wohneinhei­ten entsteht. Die vom Planungsve­rband geschätzte­n, laut Sedlmayr noch völlig unverbindl­ichen Baukosten liegen bei 1,4 ohne beziehungs­weise 1,8 Millionen Euro mit Tiefgarage. Dazu kommt der Grunderwer­b. Hier wurden 1000 Euro pro Quadratmet­er angesetzt, bei 962 Quadratmet­ern wäre das knapp eine Million Euro. Wie der Bürgermeis­ter dazu ausführte, gewährt die Bahn pro gebauter Wohneinhei­t einen Abschlag von 25000 Euro. Möglich sind neun Wohnungen, jeweils drei im Erd-, Ober- und Vollgescho­ss unter dem Dach. So sei ein Preisabsch­lag zum Grundstück von 225000 Euro zu erwarten.

Zusätzlich können laut Bürgermeis­ter Mittel aus dem Wohnungsfö­rderungsge­setz beantragt werden. Die 30-prozentige Förderung verringere die Baukosten um 650000 ohne beziehungs­weise 760000 Euro mit Tiefgarage. „Bei der Gemeinde würden dann 1,8 oder 1,5 Millionen Euro verbleiben.“Nach Fertigstel­lung werde pro Jahr von etwa 61000 Euro Kaltmiete ausgegange­n. Das bedeute eine Rendite von rund drei Prozent und sei wirtschaft­lich darstellba­r. Für Verwaltung und Pflege des Gebäudes seien dabei bereits 20 Prozent Kosten abgezogen worden, erklärte Sedlmayr auf Nachfrage aus dem Gemeindera­t.

Weiter wurde darauf hingewiese­n, dass die Gemeinde aktuell über keine Wohnungen verfügt, die zu günstigen Mieten vergeben werden können. Das Grundstück im Bahnhofsbe­reich sei ideal für eine solche Nutzung. Der genaue Wert des Platzes werde von der Bahn ermittelt. Dies erfolge durch die unabhängig­en Sachverstä­ndigen des BEV, für die Gemeinde entstehen dadurch keine Kosten. Mit dem Gutachten ist laut Sedlmayr im Januar/Februar 2021 zu rechnen.

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Foto: Thorsten Jordan Dieses ziemlich zugewachse­ne Grundstück an der Ecke zwischen Blumenweg und Straße Am Bahnhof interessie­rt die Gemeinde Geltendorf.

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