Sorgen wegen der Vogelgrippe
Wie Experten die Lage im Landkreis Landsberg beurteilen
Landkreis Wie jedes Jahr im Herbst und Winter macht die Geflügelpest, landläufig auch als Vogelgrippe bezeichnet, wieder von sich reden. Noch ist sie nicht im Landkreis Landsberg, dennoch machen sich viele Menschen Sorgen.
Da die Vogelgrippe aktuell im Wattenmeer hohe Verluste unter rastenden Wildvögeln verursacht, erreichen auch den Landesbund für Vogelschutz (LBV) vermehrt Nachfragen, wie Claudia Thornton von der LBV-Kreisgruppe Landsberg sagt. Fragen wie: Darf ich noch Vögel füttern? Können sich meine Haustiere anstecken? Oder sogar ich selbst? Und was ist mit der Weihnachtsgans – ist der Verzehr von Geflügel noch unbedenklich?
Erkrankungen würden vor allem bei Wasservögeln wie Schwänen, Gänsen, Enten und Möwen sowie bei Hühnervögeln auftreten, vereinzelt auch bei Greifvögeln und Eulen. „Die im Umfeld des Menschen lebenden Singvögel, das Rotkehlchen in der Hecke oder der Spatz am Futterhaus, spielen dagegen in der Virusverbreitung keine Rolle“, sagt Michael Comes-Lipps von der LBV-Kreisgruppe Landsberg.
„Futterhäuser sollten regelmäßig gereinigt werden oder noch besser durch Futtersäulen ersetzt werden. So kann man auch die Verbreitung anderer Infektionskrankheiten über die Fütterung verhindern“, rät der LBV-Experte. Auch sollte man Funde von toten Tieren, vor allem Wasservögeln, bei den örtlichen Veterinärämtern melden. Hundehalter ruft der LBV dazu auf, ihre Tiere insbesondere in Wassernähe an der Leine zu führen, wenn in der Region Fälle von Geflügelpest auftreten.
Und wie ist es um die Weihnachtsgans bestellt? Geflügelpestviren seien alle ausgesprochen empfindlich gegenüber hohen Temperaturen. Geflügelprodukte sind im Allgemeinen häufig mit unterschiedlichsten Keimen belastet und sollten deshalb immer gut durchgegart werden, sagt Comes-Lipps. Wer sich daran halte, schließe auch ein theoretisch minimales Restrisiko einer Übertragung von Geflügelpestviren über die Nahrung aus.