Ein Herz für Kaninchen und die Politik
Jennifer Lübcke setzt sich im Stadtrat für die Belange der Jugend und für das Tierwohl ein
Sie sind mittlerweile ein halbes Jahr im Amt: die neuen Stadträte. In einer Serie stellt das LT die Neulinge im Stadtrat vor. Heute Jennifer Lübcke von den Grünen.
Landsberg Tier- und Umweltschutz, Aufenthaltsmöglichkeiten für Jugendliche im öffentlichen Raum und ressourcenschonendes Bauen sind die großen Themen, die Jennifer Lübcke (Grüne) im Landsberger Stadtrat voranbringen will. Die 24-Jährige, die Wirtschaftspädagogik an der LMU München studiert, gehörte bereits vier Jahre dem Jugendbeirat an und hat damals mit einem Antrag im Stadtrat ein Wildtierverbot auf öffentlichen Plätzen erreicht. „Das hat mir gezeigt, dass man etwas bewirken kann“, blickt Lübcke zurück. Da sie generell Spaß daran hat, in der aktiven Rolle zu sein und sich in Landsberg einzubringen, kandidierte sie 2020 für den Stadtrat und zog dort zusammen mit ihren jungen Mitstreitern Lennart Möller und Leo Lischka ein.
Die Resonanz dort war durchwegs positiv, erinnert sich Lübcke. Es ist gut, dass jetzt viele junge Leute mit dabei sind, habe sie oft gehört. Auch die Stimmung im Stadtrat sei gut. Ein wenig ähnele die Situation ihrem Studium: Sowohl im Stadtrat als auch im Studium hat sie Neuland betreten und es gebe noch viel Wissen, das sie sich aneignen müsse. Lübcke freut sich darauf, hat sie doch bereits mit einem weiteren, ihr seit Langem wichtigen Anliegen einen Erfolg erzielt: Die Stadt wird künftig im Jesuitengarten Taubenschläge
aufstellen, in denen die Tiere artgerecht gefüttert werden. Damit die vermehrungsfreudigen Tiere nicht Überhand nehmen, können Eier entfernt und durch Attrappen ersetzt werden.
Privat setzt sie sich besonders für Kaninchen ein, die nicht artgerecht, zum Beispiel in engen Verschlägen, gehalten werden. Sie klärt die Besitzer über eine bessere Haltung auf, nimmt aber auch Kaninchen mit nach Hause, um sie wieder aufzupäppeln und mit etwas Glück an einen guten Platz zu vermitteln. Weil sich ihre Kaninchenhilfe inzwischen herumgesprochen hat, erhält sie auch Anrufe bei Notfällen. „Zum Glück haben wir ein großes Grundstück“, sagt sie lachend. Fünf kranke Kaninchen erhalten von ihr momentan Pflege und Zuwendung. Konsequent lebt sie Tierschutz auch bei der Ernährung und lebt vegan.
Jennifer Lübcke gehört dem Bauausschuss an und ist Jugendreferentin. In diesen Funktionen ist sie auch in die Planung des neuen Jugendzentrums involviert. Sehr gut in der Bevölkerung angekommen sei Lübckes
Gegen den Müll, für die Umwelt
Engagement in Sachen Müll. Zusammen mit Mitgliedern des Jugendbeirats hat sie den Wasserwachtbadeplatz am Lech von Müll befreit. Immer wieder schaute sie im Sommer dort vorbei, bat Jugendliche, ihren Müll mitzunehmen und verteilte sogar Mülltüten.
„Landsberg soll für junge Leute attraktiv sein und bleiben. Dazu soll es genügend Aufenthaltsmöglichkeiten im öffentlichen Raum geben“, lautet ihre Devise. Wichtig ist ihr der Kontakt zu jungen Menschen, die sie animieren will, aktiv die Stadtpolitik mitzugestalten.