Landsberger Tagblatt

Baden – während andere Schlittsch­uh laufen

Veronika Kemser aus Rott hat ein eiskaltes Hobby. Das erregt Aufsehen

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Rott Die „komischen“Blicke und Kommentare stören Veronika Kemser nicht, wenn sie ihrem neuen Hobby nachgeht – sie sind ja auch verständli­ch. Sie hat in diesem Jahr nämlich zum ersten Mal „Eisbaden“für sich entdeckt. Auf die Frage, wie man darauf kommt, hat sie eine ganz einfache Antwort.

Nach Weihnachte­n hat die 23-Jährige ihre Premiere gefeiert: Zum ersten Mal ist sie ins eiskalte Wasser gestiegen. Momentan ist Veronika Kemser, die im Bereich Landwirtsc­haft arbeitet, auf „Heimaturla­ub“

Momentan ist sie auf Heimaturla­ub

in Rott: Mitte Januar geht es für sie zurück nach Schweden, wo sie bis Ende Juni in einem Betrieb arbeitet. Doch von dort hat sie die Idee mit dem Eisbaden nicht mitgebrach­t, wie man vielleicht vermuten könnte.

„Ich lebe im Süden von Schweden, da hatten wir bislang immer mindestens fünf Grad, so kalt, wie man immer meint, ist es nicht“, erzählt sie. Vielmehr war es so, dass sie schon mehrfach das Eisbaden im Fernsehen verfolgt hat, und „das wollte ich einfach mal ausprobier­en, weil ich auch gerne schwimmen gehe“. Zusammen mit einem Freund hat sie am 26. Dezember ihre Premiere im Engelsried­er See gefeiert. „Von mir zu Hause, ich wohne etwas außerhalb von Rott, aus ist es ein Katzenspru­ng dorthin“, erzählt sie. Und so zog sie ihre Badesachen zu Hause gleich an, warf sich den Bademantel über und fuhr so zum See. „Aber die Leute haben schon komisch geschaut, als ich im Bademantel am Parkplatz ausgestieg­en bin“, sagt sie mit einem

Schmunzeln. Deshalb kleidet sie sich jetzt immer erst am See um – wobei sie natürlich auch dabei erstaunte Blicke von den Spaziergän­gern erntet. Immerhin war bei der Premiere der See noch nicht so zugefroren – das stellte sich nach Neujahr dann anders dar. „Wir dachten, wir könnten wie bisher reingehen, aber das ging nicht. Am Steg war aber ein Loch geschlagen, da muss schon jemand vor uns dagewesen sein“, sagt die 23-Jährige.

Viel Platz zum Schwimmen war dann aber nicht, doch das machte nichts. „Etwa zwei Minuten bin ich im Wasser“, sagt sie, das reiche pro Badegang vollkommen aus, aber wenn sie von Spaziergän­gern gebeten werde, gehe sie auch ein zweites Mal rein – welche Temperatur das Wasser hat, weiß sie übrigens nicht. „Das fühlt sich momentan wie lauter Nadelstich­e an.“Kaltes Wasser ist für sie nichts Neues: „Normalerwe­ise gehe ich gerne in die Sauna und danach auch ins kalte Wasser.“Da wegen der Corona-Pandemie alle Saunen aber geschlosse­n sind, bleibe es eben beim kalten Wasser.

Unangenehm kalt sei es nur an den Füßen, so die Eisschwimm­erin, „aber dafür gibt es dann zu Hause dicke Wollsocken“. Überhaupt gehe es nach der Rückkehr erst mal zum schön warmen Kachelofen – und dann genießt sie das Gefühl: „Man ist einfach herrlich erfrischt nach dem Eisbaden.“

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Fotos: Kemser Während sich die Spaziergän­ger für einen Besuch des Engelsried­er Sees warm anziehen, zieht sich Veronika Kemser aus: Sie hat das Eisbaden als neues Hobby für sich ent‰ deckt.
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