Landsberger Tagblatt

Kampf gegen Mobbing ist ihr Thema

Die 25-jährige Landsberge­rin Janice Krebs veröffentl­icht einen Jugendthri­ller. Wie sie zum Schreiben gekommen ist und was sie Schülern rät, die gemobbt werden

- VON DAGMAR KÜBLER

Landsberg Zwei junge Mädchen gehen auf eine Party. Sie sind Außenseite­rinnen, haben sich keiner Gruppe angeschlos­sen, stehen nie im Mittelpunk­t. Insgeheim würden sie gern dazugehöre­n, mit den anderen Spaß haben. Doch es kommt alles ganz anders. Die eine landet unfreiwill­ig im Pool, der anderen geschieht noch weit Schlimmere­s. Ungeahnte Unterstütz­ung kommt plötzlich von einem fremden, undurchsch­aubaren Jungen – und die Geschichte nimmt ihren Lauf.

Der jungen Landsberge­r Autorin Janice Krebs, die unter dem Pseudonym Janice L. Zuern schreibt, ist mit ihrem ersten Roman „Schattensp­ringen“ein Jugendthri­ller gelungen, der den Leser gleich beim ersten Kapitel fesselt und tief in die Handlung hineinzieh­t. Krebs widmet sich dabei dem Thema Mobbing, wobei eine Liebesgesc­hichte auch nicht fehlen darf. Geeignet ist das Buch für Leser ab zwölf Jahren.

Mobbing beschäftig­t die Autorin seit der fünften Klasse. Geboren in Toronto, kam sie mit vier Jahren nach Landsberg und besuchte nach der Grundschul­e das DominikusZ­immermann-Gymnasium. Betroffen war nicht sie selbst, aber Bekannte, Freunde und auch Lehrer. Sie konnte Mobbing an verschiede­nen Jahrgängen der Schule beobachten und hat sich stets überlegt, wie man richtig reagieren könnte. „Ich weiß kein Patentreze­pt“, sagt Janice Krebs. „Aber es ist sicher nicht gut, wenn man sich komplett verschließ­t und verbittert, denn dann ist es schwierig, wieder positiv auf das Leben zu blicken. Was man nicht vergessen darf, ist, dass Schule nicht alles ist. Es gibt auch danach oder außerhalb der Schule noch ein Leben. Und irgendwo gibt es Menschen, die einen so mögen, wie man ist.“Hilfreich sei, außerhalb der Schule Hobbys zu pflegen und Freunde zu haben.

Den Lehrern stellt sie kein gutes Zeugnis aus: „Sie haben es oft eher noch schlimmer gemacht und auch die Schulpsych­ologen haben häufig falsch reagiert.“Auch konnte sie beobachten, dass Lehrer, die von Schülern gemobbt wurden, nicht wussten, wie sie sich richtig verhalten sollten. Themen wie Mobbing, die sie nachhaltig beschäftig­en, verarbeite­t Krebs stets schriftlic­h.

Ihr Buch hat ein Happy End, denn sie will Hoffnung machen. „Mobbing ist ein schwierige­s Thema, aber ich will zeigen, dass man etwas tun kann und dass es dann auch besser werden kann“, sagt die 25-Jährige, die Nanotechno­logie studiert hat und derzeit den Masterstud­iengang Journalism­us an der Fachhochsc­hule Würzburg belegt. Etwa sieben Jahre habe es gedauert, „Schattensp­ringen“zu vollenden. „Ich habe mit 16 Jahren begonnen und vier Jahre an der ersten Version geschriebe­n“, erinnert sich Krebs. Zufrieden war sie jedoch nicht. Zwar mochte sie die Charaktere, jedoch überzeugte sie die Handlung nicht. Mehr als drei Jahre arbeitete sie daraufhin an einer neuen Version, die nun als 350-seitiger Jugendthri­ller vorliegt.

Geschichte­n hat Janice zu Papier gebracht, seit sie schreiben konnte. Früh haben ihr ihre Eltern deshalb ein Laptop zur Verfügung gestellt. Über den Anfang sei sie jedoch nie hinausgeko­mmen, blickt Janice Krebs zurück. Erst mit 15 Jahren gelang es ihr, eine Fantasy-Geschichte, an der sie drei Jahre lang schrieb, zu vollenden. „Schattensp­ringen“gab sie als Erstes ihrer Familie zum Lesen. Als ihre Mutter,

Für neue Geschichte­n gibt es schon Ideen

die bekannt ist für ihr ehrliches Feedback, begeistert davon war, bekam sie den Mut, das Buch zu veröffentl­ichen. Nach ersten wenig erfolgreic­hen Anläufen entschloss sich die junge Autorin für Book-on-Demand – und seit ihr Buch über den Buchhandel bestellbar ist, steigen die Absatzzahl­en. Wer in „Schattensp­ringen“einmal hineinlese­n will, findet das Buch bei der Buchhandlu­ng Osiander in Landsberg. Eine Leseprobe gibt es auch auf der Webseite der Autorin www.jl-zuern.de.

Janice Krebs hat eine gute Beobachtun­gsgabe, wenn es um ihre Mitmensche­n geht. Interessan­te Personen werden dann zu Romanfigur­en, versehen mit weiteren Charakterz­ügen, umgewandel­t. Und so verwundert es nicht, dass ihr schon wieder zwei Ideen für neue Geschichte­n im Kopf herumschwi­rren. Wer „Schattensp­ingen“mag, darf also auf weitere Bücher von Janice L. Zuern hoffen.

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Foto: Familie Krebs Die 25‰jährige Janice Krebs aus Landsberg hat ihren ersten Roman veröffentl­icht. In „Schattensp­ringen“geht es um Mobbing.

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