Landsberger Tagblatt

Der HC Landsberg verpasst die Sensation

Die Landsberg Riverkings halten das Spiel beim Oberliga-Spitzenrei­ter bis in die Schlussmin­uten offen. Dann setzt HCL-Trainer Fabio Carciola alles auf eine Karte, aber der Mut wird nicht belohnt

- VON MARGIT MESSELHÄUS­ER

Landsberg Kurios verlief das Spiel der Landsberg Riverkings beim Oberliga-Spitzenrei­ter Selber Wölfe: Fast wäre dem Schlusslic­ht eine Sensation gelungen, erst in den letzten Minuten gelangen dem Gastgeber noch die zwei Treffer, die den 6:3-Sieg deutlicher erscheinen lassen, als er war. Landsberg hatte in diesen Minuten alles auf eine Karte gesetzt – aber kein Glück damit.

Schon im Hinspiel hatte sich das Team von Trainer Fabio Carciola mit dem 1:4 achtbar aus der Affäre gezogen. Trotzdem nahmen die Wölfe die zweite Partie zumindest zu Beginn etwas auf die leichte Schulter, und das hatte Folgen. Am Ende dieses Spiels holte sich der Spitzenrei­ter mit dem 6:3 zwar doch die drei Punkte, aber er musste härter dafür arbeiten, als er es wohl vermutet hatte: Bei den entscheide­nden Toren hatten die Landsberge­r nämlich schon den Keeper für einen zusätzlich­en Spieler vom Eis geholt.

Trotz der Niederlage war CoTrainer Sven Curmann sehr zufrieden. „Wir haben heute über 60 Minuten ein sehr gutes Spiel abgeliefer­t.“Vier Minuten vor Schluss habe man dann alles riskiert und bei einer Strafe gegen die Gastgeber den Keeper vom Eis genommen, um eine Sechs-gegen-Vier-Überzahl zu haben. „Das klappte leider nicht“, so Curmann, und auch das letzte Tor fiel ohne Keeper: „Ob man jetzt 3:4, 3:5 oder 3:6 verliert, ist auch egal, die Jungs haben so gut gespielt, da wollten wir ihnen die Chance geben, sich zu belohnen“, erklärt Curmann die Entscheidu­ng des Trainer-Duos.

Einen furiosen Start legten die Landsberge­r hin: Selb wurde von den Riverkings eiskalt überrascht. Nach nur gut fünf Minuten war es Hayden Trupp, der die Führung für den HCL erzielte. Und dabei blieb es nicht, denn wieder war es die Reihe mit Trupp, Patrik Rypar und Dennis Sturm, die noch das 2:0 nachlegte – Torschütze war diesmal Dennis Sturm. Spätestens dieses zweite Gegentor weckte die Gastgeber jedoch auf. Und dass Selb sofort einen Gang zulegen konnte, unterstrei­cht die Qualität des Teams. Nur eine Minute nach dem Treffer von

Sturm verkürzte Snetsinger zum 1:2 (11.), und in der letzten Minute des ersten Abschnitts sorgte Miglio für das 2:2.

Insgesamt, so Landsbergs CoTrainer Sven Curmann, gehe das Ergebnis in Ordnung. „Nach dem zweiten Gegentreff­er hat Selb richtig Druck gemacht.“Ausgerechn­et eine Überzahl in der 14. Minute hatte für einen Bruch im Landsberge­r Spiel gesorgt, „davor hatten wir die Partie sehr gut in der Hand“, so Curmann – unter anderem hatte man Pech mit einem Pfostensch­uss.

Lange hielten die Landsberge­r auch im zweiten Drittel dem Druck der Gastgeber stand. Ein kleiner Fehler in der Abwehr ermöglicht­e den Wölfen dann doch den Führungstr­effer. Hatte Michael Güßbacher, der wieder im Landsberge­r Tor stand, immer wieder hervorrage­nd pariert, war er gegen den Schuss von Miculka (32.) machtlos. Mehr ließ der HCL aber nicht zu.

Auch dort leisteten sich die Landsberge­r keine „berüchtigt­e Auszeit“: Die Riverkings waren gleich voll da. Erst in Überzahl kam Selb in der 54. Minute zum 4:2 – aber nur acht Sekunden nach dem Tor klingelte es auf der anderen Seite: Dennis Sturm hielt die Landsberge­r mit seinem Tor zum 3:2 weiter im Spiel.

In der 55. Minute kam dann die große Chance für die Riverkings, den Ausgleich zu erzielen, denn ein Spieler von Selb musste auf die Strafbank. Das war der Zeitpunkt, als die Landsberge­r bereits ihren Keeper für einen weiteren Feldspiele­r vom Eis holten – die Geschichte ist bekannt: Mit zwei Treffern aufs leere Tor (Miglio und Verelst) stellte Selb noch auf den 6:3-Endstand.

Am Mittwoch steht das nächste Spiel an, dann ist Peiting in Landsberg zu Gast. Die Nachbarn dürfen nach ihrer Quarantäne wieder eingreifen.

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Archivfoto: Leitenstor­fer Dennis Sturm (links) erzielte in Selb zwei Tore.

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