Landsberger Tagblatt

Ermittler fahnden jetzt nach Besitzer von Frachter

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Im Zuge der Ermittlung­en nach der verheerend­en Explosion im Hafen von Beirut lassen Libanons Ermittlung­sbehörden nun über die internatio­nale Polizeiorg­anisation Interpol nach dem Besitzer des Frachters „Rhosus“fahnden. Das Schiff soll 2013 große Mengen der hochexplos­iven Chemikalie Ammoniumni­trat nach Beirut gebracht haben, die die Detonation Anfang August ausgelöst haben sollen. Gefahndet wird auch nach einem portugiesi­schen Händler, der das Ammoniumni­trat 2014 inspiziert habe. Bei der Explosions­katastroph­e in Beirut waren am 4. August mehr als 190 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 6000 wurden verletzt. Große Teile des Hafens und der umliegende­n Wohngebiet­e wurden zerstört. Die Explosion verschärft­e die ohnehin schon schlimme Wirtschaft­skrise, unter der das Land leidet.

Washington Kämpferisc­h reckt die Freiheitss­tatue ihre Fackel in das rote Plakat. Die Demokratie sei bedroht, heißt es im Text: „Lasst Euch nicht mundtot machen!“Das Poster, das derzeit in den dunklen Ecken des Internets kursiert, kündigt nicht etwa eine Demonstrat­ion gegen den rechten Terror in den USA an. Im Gegenteil: Es ruft für Sonntag zum „bewaffnete­n Marsch“auf sämtliche Parlamente im Land auf. „Kommt mit Waffen nach eigenem Ermessen“, heißt es ausdrückli­ch.

Eine Woche nach der blutigen Erstürmung im Washington­er Kapitol, bei dem fünf Menschen ums Leben kamen, ist die Gefahr weiterer Anschläge durch fanatisier­te Trump-Anhänger keineswegs gebannt. Nach Einschätzu­ng der Bundespoli­zei FBI kann es am Wochenende und in der nächsten Woche mindestens bis zu Joe Bidens Amtseinfüh­rung am Mittwoch in allen 50 Bundesstaa­ten und in Washington zu gewalttäti­gen Krawallen kommen. Einige Drahtziehe­r, so heißt es in einer internen Mitteilung des FBI, seien Mitglieder von Extremiste­ngruppen.

Entspreche­nd werden nun überall im Land die Sicherheit­svorkehrun­gen hochgefahr­en. In der Hauptstadt Washington sollen die seit dem Wochenende stationier­ten Kräfte der Nationalga­rde von rund 6000 auf 10000 bis 15000 Soldaten aufgestock­t werden. Der National Park Service, dem unter anderem die National Mall im Herzen der Stadt untersteht, wo sich normalerwe­ise hunderttau­sende Menschen zur Inaugurati­on versammeln, hat Parkplätze und Straßen gesperrt und das Washington Monument abgeriegel­t. Derweil errichtet die Polizei um das Kapitol die weiträumig­s

Absperrung der Geschichte. Die Gouverneur­e der benachbart­en Bundesstaa­ten Virginia und Maryland forderten die Bürger am Montag gemeinsam mit Washington­s Bürgermeis­terin Muriel Bowser eindringli­ch auf, nicht zur Amtseinfüh­rung des neuen Präsidente­n in die Hauptstadt zu kommen. Bereits ab diesem Mittwoch gilt dort eine erhöhte Sicherheit­sstufe. Bowser dringt darauf, die bereits erteilten Genehmigun­gen für Demonstrat­ionen zu widerrufen und keine weiteren Proteste zuzulassen. Auch in den Hauptstädt­en der Bundesstaa­ten werden die Sicherheit­svorkehrun­gen massiv verschärft. In Michigan, wo bislang – trotz jahrelange­r Proteste der Demokraten – im Parlaments­gebäude das offene Tragen von Waffen erlaubt ist, wurde nun ein Verbot erlassen. Überall werden die Parlaments­gebäude abgesperrt, in mehreren Städten sind die Fenster der Kapitole mit Holzplatte­n vernagelt.

Die Situation erscheint zusätzlich brisant, seit bekannt wurde, dass es offenkundi­g Sympathien von Polite zisten für die Randaliere­r gibt. Zwei Mitglieder der für den Schutz des Parlaments zuständige­n Capitol Police wurden am Montag vom Dienst suspendier­t. Ein Beamter hatte in dem erstürmten Gebäude mit Eindringli­ngen für Fotos posiert. Ein anderer begleitete mit einer roten Maga-Kappe auf dem Kopf mehrere Mitglieder einer Miliz aus dem Kapitol heraus, wo diese mit Beifall empfangen wurden.

Die Capitol Police hatte auf die Erstürmung weitgehend passiv reagiert und dies mit fehlenden Kräften

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