Ein Märchenschloss mitten in Landsberg
Tian van Tastique hat in der Jesuitengasse in Landsberg ein ganz besonderes Brautmoden-Studio. Dort können Bräute sogar übernachten. Auch das Fernsehen schaut regelmäßig vorbei
Landsberg Seit einem Jahr lassen Modedesigner Tian van Tastique und sein Partner Marco Notheis in der Jesuitengasse 440 in Landsberg die Träume so mancher Braut wahr werden. Vor einem Jahr haben die beiden mit viel Liebe zum Detail ein altes Haus in ein richtiges Märchenreich verwandelt – eines, in dem von Prinzessinnenzimmer über Himmelbett und großem Spiegel bis zu viel Spitze, Tüll und Glitzer nichts fehlt, was junge Frauen sich rund um ihren „schönsten Tag im Leben“wünschen.
Drei Etagen umfasst der neue „Showroom“mit etwa 330 Quadratmetern Präsentationsfläche samt Übernachtungszimmer. Es ist mehr als ein Brautmodengeschäft, was der 1979 in Starnberg geborene Designer Tian van Tastique dort geschaffen hat, es ist eine, wie er es selbst am liebsten bezeichnet, „Maison de Couture“.
Vor einem Jahr ist er von Finning nach Landsberg in das Haus am Berg gezogen, das er nach seinen Vorstellungen eingerichtet hat. Französischer Vintage-Stil überwiegt in allen Räumen, gepaart mit vielen romantischen Accessoires. „Jedes Möbelstück und jedes Dekoobjekt haben wir selbst ausgesucht
Brautkleider, Brautdirndl und Festgewänder
und nach Landsberg gebracht“, sagt Marco Notheis, der bei Tian van Tastique fürs Kaufmännische und die Organisation zuständig ist. Alles passt zusammen, von den Vorhängen an den Fenstern über die Lampen an Decken und auf kleinen Tischen und Schränken bis hin zum Kaffeegeschirr, das im ersten Stock darauf wartet, Bräuten und ihren Begleitungen selbst gemachte Kuchen zu kredenzen.
Die Stars in den Räumen aber sind die vielen Brautkleider, Brautdirndl und Festgewänder, die allesamt von Tian van Tastique selbst designt und in Finning genäht wurden. Dabei hatte der Designer eigentlich nie den Plan, ins Brautmodengeschäft einzusteigen. Nach dem Abitur besuchte er die Modeschule Esmod in München, entwarf dort Abendmode und präsentierte diese bei Modenschauen. Im Laufe der Zeit gewann Tracht Einfluss auf seine Entwürfe und immer öfter entstanden Brautkleider.
Und so kam, was kommen musste: Bräute nicht nur aus Bayern, sondern auch aus Österreich, der Schweiz und Norddeutschland ließen und lassen sich seine Brautmodelle auf den Leib schneidern. Denn insbesondere die Brautdirndl von Tian van Tastique beherbergen Dedie, wie Marco Notheis (34) sagt, kein anderer Designer anbietet: Oben Dirndl, unten Brautkleid mit schwingendem Tellerrock, der übrigens aus mehr als 20 Metern Stoff besteht. Dieses Brautdirndlkleid lässt sich nämlich nach der Hochzeit ohne Überrock mit einem farbigen Taillenband oder einer passenden Schürze auch als festliches Dirndl zu verschiedenen Anlässen tragen.
Längst aber hat Tian van Tastique seine Kollektion auch um klassische Brautkleider erweitert. „Nicht jede Braut mag in Tracht heiraten“, sind sich der Designer und sein Team einig. Geschneidert wird nach wie vor in Finning in großzügigen Produktionsräumen. Das Bauernhaus, in dem Tian van Tastique 2015 sein Atelier und einen Showroom aufbaute, wurde schnell zu klein. „Jetzt haben wir ein wundertails, volles Haus in Landsberg gefunden, in dem wir alle unsere Vorstellungen umsetzen konnten und in dem sich unsere Bräute mit ihren Begleitungen rundum wohlfühlen können“, sagt Tian van Tastiqe.
Wenn der strenge Corona-Lockdown beendet sein wird, dürfen sich Bräute bei Tian van Tastique wieder wie Prinzessinnen fühlen. „Unsere Kundinnen haben bei der Auswahl ihres Brautkleides quasi ein ganzes
Haus für sich allein. Denn „Laufkundschaft“im klassischen Sinne gibt es bei Tian van Tastique nicht. Der Designer und sein Team legen großen Wert darauf, sich auf die eine Braut und ihre Wünsche konzentrieren zu können. Einen Blick in die „Maison de Couture“in der Jesuitengasse hat auch ein Fernsehteam geworfen. Ende Dezember war der Beitrag „Zwischen Tüll und Tränen“auf Vox zu sehen.