Landsberger Tagblatt

Bier brauen ja, aber nicht in der Güterhalle

Der Favorit der Schondorfe­r gefällt auch dem Gemeindera­t. Aber es wird auch nach der Qualität gefragt

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Bier brauen, sich draußen fit halten und Wasser trinken, das sind die drei neuen Projekte, die dieses Jahr mithilfe des Bürgerbudg­ets „Ideen für Schondorf“umgesetzt werden können. 10 000 Euro stehen jährlich zur Verfügung, berichtete die Referentin für das Bürgerbudg­et Jo-Ann Meding im Schondorfe­r Gemeindera­t.

Zehn Projekte wurden in einer Ausstellun­g in der Sommerhall­e des Bahnhofs vorgestell­t und dann hatten alle Schondorfe­r ab 14 Jahren die Wahl. 503 Wahlzettel gingen ein, es stimmten dreimal so viele Schondorfe­r als im Vorjahr ab. Ganz klarer Favorit war die Initiative Bierbrauve­rein Schondorf, gefolgt von Bewegungsp­lattform und dem Trinkwasse­rbrunnen. Diese drei Vorhaben haben zusammen ein veranschla­gtes Budget von 9000 Euro. Aber das letzte Wort hatte der Gemeindera­t, da dieser über die Ausgabe der Mittel entscheide­t. Beim ersten Projekt, dem Bürgerbräu, schlug Bürgermeis­ter Alexander Herrmann (Grüne) einen anderen Raum als die von den zwei Projektpat­en Johannes Gronau und Timm Haug angedachte­n Güterschup­pen am Bahnhof vor. Der Raum im Keller des Rathauses, in der die Feuerwehr früher ihre Schläuche gewaschen habe, sei besser geeignet. Man benötige zum Brauen nur eine einfache Ausstattun­g, sagte Herrmann, der die „Idee bestechend“fand. Weniger charmant sah dies dagegen Rainer Jünger (CSU), der von missglückt­en Hobbybrauv­ersuchen berichtete und eine Bevorzugun­g des neuen Vereines bei der Bereitstel­lung eines Raumes sah. Die Sorge um die Qualität des Bieres teilte Herrmann nicht, da nach seinem Wissen namhafte Brauer den Verein unterstütz­en wollen. „Es geht erst mal darum, einen Ort zu finden, wo das Bier gebraut werden kann, und nicht um eine große Trinkhalle“, stellte Herrmann klar.

Das teuerste Projekt mit 5000 Euro Budget ist eine Bewegungsp­lattform. Die Projektpat­en Silke Hohagen und Lukas Wende möchten auf dem Gelände des Sportverei­nes eine „Trimm Dich Station“aufder bauen. Calistheni­cs ist laut Beschreibu­ng eine Trendsport­art, die Elemente des Turnens und des Krafttrain­ings kombiniert.

Hier gab es keine Fragen, aber beim dritten Projekt, dem Trinkwasse­rbrunnen für alle, zweifelte Michael Deininger (Grüne) daran, dass das gewählte Budget von 3000 Euro für einen Brunnen in den Seeanlagen ausreichen werde. Der Bürgermeis­ter sagte, dass dieser auch am Bahnhof realisiert werden könnte. Dort gebe es schon einen Trog.

Gestrichen wurde bei Stimmengle­ichheit das Projekt Elektrisch­es Lastenfahr­rad, das die Bürger auf Platz sieben gewählt hatten. Alle anderen Projekte wurden mehrheitli­ch bestätigt, auch die nun zum zweiten Mal vorgeschla­gene Erweiterun­g des Spielplatz­es am Sportplatz. Diese steht auf dem Nachrücker­platz, Geld gebe es dafür nur, wenn nach der Förderung der drei erstplatzi­erten Vorhaben noch Geld übrig wäre oder eines davon nicht verwirklic­ht werden würde. Auch das Projekt Outdoor Tischtenni­splatte hat eine Chance, denn die offenbar wenig beachtete Platte in den Seeanlagen kann auch an einen anderen Standort versetzt werden. Am wenigsten Zuspruch erhielten die künstleris­chen Projekte, das Theaterpro­jekt Meditier und der offene Kunstpreis für Paul Paede. Hier wurde auf das Budget für die Kunst verwiesen.

Ob das Bürgerbudg­et nach dem Probelauf von zwei Jahren weitergefü­hrt wird, soll im Herbst entschiede­n werden.

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