Landsberger Tagblatt

Neue Details zur FFP2‰Maskenpfli­cht

Angestellt­e im Handel sind ausgenomme­n. Wie werden Bedürftige unterstütz­t?

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Landsberg Ab Montag gilt in Einzelhand­el und Nahverkehr die FFP2-Maskenpfli­cht. Der Buchloer Schutzbekl­eidungsher­steller Franz Mensch und der Landsberge­r Notarzt Wolfgang Weisensee warfen der Regierung Fehlplanun­g und Aktionismu­s vor (LT berichtete). Inzwischen sind weitere Details zur neuen Regelung bekannt geworden.

Der Beschluss des bayerische­n Kabinetts sorgte für Aufsehen: Schon ab nächster Woche dürfen Geschäfte sowie Busse im Landkreis und im restlichen Freistaat nur noch mit einer FFP2-Maske betreten werden. Wolfgang Weisensee, Notfallarz­t und Stadtrat, hält die neue Vorschrift zwar prinzipiel­l für richtig. In seinen Augen wäre es jedoch besser gewesen, zunächst für einen adäquaten Vorrat und die richtige Infrastruk­tur zu sorgen. Laut Berechnung­en des Buchloer Schutzbekl­eidungsher­stellers Franz Mensch müssten in Bayern bis Montag rund 40 Millionen zusätzlich­e Masken zur Verfügung stehen, was „ein Ding der Unmöglichk­eit“sei.

Auch der Einzelhand­el äußerte Bedenken. Gerade für die Mitarbeite­r sei die FFP2-Maskenpfli­cht eine enorme Herausford­erung, sagte V-Markt-Pressespre­cher Martin Glöckner auf LT-Nachfrage. „Die körperlich­e Belastung wird dadurch nur noch größer.“Mittlerwei­le steht allerdings fest: Ebenso wie Kinder unter 15 Jahren sind auch Angestellt­e im Handel von der FFP2-Maskenpfli­cht ausgenomme­n. „Wir sind natürlich froh darüber“, sagt Dirk Seifert, Marktleite­r bei Edeka Welzmiller in Rott. Auch er verweist darauf, dass die Mitarbeite­r durch das Tragen von FFP2-Schutzmask­en einer noch höheren Belastung ausgesetzt wären.

In den beiden Apotheken St. Leonhard und Carolus in Kaufering tragen die Angestellt­en hingegen schon seit einigen Wochen FFP2-Masken. Inhaber Martin Wiesner hatte seinen Mitarbeite­rn genug Exemplare kostenlos zur Verfügung gestellt.

Ab Montag wird es übrigens zunächst eine Kulanzwoch­e geben, in der Verstöße gegen die FFP2-Maskenpfli­cht

noch nicht sanktionie­rt werden. Die Menschen sollen ausreichen­d Zeit bekommen, um sich mit FFP2-Masken – ein Exemplar sollte laut Notarzt Wolfgang Weisensee nicht länger als acht Stunden getragen werden – zu versorgen.

Nach dem Beschluss am Dienstag sorgte außerdem für Kritik, dass zertifizie­rte Masken – laut Staatsregi­erung sind auch vergleichb­are Schutzklas­sen wie KN95 zugelassen – momentan recht teuer sind. Der Freistaat will deshalb 2,5 Millionen FFP2-Masken für Bedürftige zur Verfügung stellen. Doch wie sollen diese verteilt werden? „Wir harren derzeit noch der Dinge, inwieweit wir dabei sind und unterstütz­en werden“, teilt Anna Diem-Sickinger, Pressespre­cherin des Landratsam­ts, gegenüber dem LT mit. Bisher seien noch keine Hinweise oder Mitteilung seitens der Staatsregi­erung eingegange­n.

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Foto: leit Ab Montag gilt im Einzelhand­el und im Nahverkehr FFP2‰Pflicht.

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